Wand streichen: Tipps

Farbrollen zum Wände streichen

Aus der Serie: 20 Tipps für die perfekte Wandfarbe

Ein fleckiges Farbergebnis, unscharfe Kanten, nicht deckende Farbe, Flecken auf dem Boden oder der Kleidung – beim Streichen kann so einiges schieflaufen. Machen Sie sich es einfach und informieren Sie sich vorab: Hier lernen Sie die häufigsten Fehler und die besten Tipps fürs Wand streichen kennen.

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Farbrollen zum Wände streichen
Foto: sidm/CK
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Tipp 5: Die richtige Malerrolle für Ihre Wand

In puncto Streichzubehör bildet die Malerrolle wohl das Herzstück. Wer sich hier für das falsche Produkt entscheidet, bereut seine Wahl eher früher als später. Im Folgenden finden Sie alle Infos, die Sie brauchen, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Außerdem erklären wir, was zu tun ist, wenn die Farbwalze nicht richtig rollt oder fusselt, wie Sie den Farbroller richtig reinigen und aufbewahren.

Welche Farbrolle ist die beste?

Farbrollen unterscheiden qualitativ natürlich hinsichtlich ihrer Verarbeitung, und zwar sowohl an der Walze als auch der Halterung. Eine Kaufentscheidung sollte sich allerdings vor allem an den folgenden Kriterien der Walze orientieren. Von Bedeutung sind die Länge sowie der Durchmesser, die Höhe des Pols sowie das Material, auch Plüsch genannt. Pauschale Aussagen über gut und schlecht lassen sich hierbei nicht treffen. Viel eher kommt es auf die Gegebenheiten und Ihre Vorlieben an. Wir stellen Ihnen die gängigsten Typen von Farbrollen vor:

Breite und Durchmesser

Die Oberfläche des Farbrollers ist ausschlaggebend dafür, wie schnell und effektiv Sie beim Streichen vorankommen. Die Breite und der Durchmesser der Walze spielen dabei eine wichtige Rolle. Für einen gleichmäßigen Anstrich großer Flächen bieten sich generell breitere Walzen mit einem größeren Durchmesser an, denn sie erzielen eine höhere Quadratmeter-Leistung. An Ecken und Kanten gelangen Sie dagegen sehr viel besser mit einer kleinen Farbrolle oder einem Pinsel.

Für großflächige Anstriche empfiehlt sich eine Farbwalze von etwa 25 cm Breite. Bei allem darüber wird der Durchmesser für gewöhnlich kleiner, was sich negativ auf die Gleichmäßigkeit des Anstrichs auswirkt. Walzen mit einem großen Durchmesser können nicht nur mehr Farbe aufnehmen, sie rotieren auch weniger, wodurch das Streichen spritzärmer wird und das Ergebnis gleichmäßiger erscheint.

Merken Sie sich vorerst also Folgendes:

  • Je breiter die Walze, desto höher die Quadratmeter-Leistung.
  • Je größer der Durchmesser der Walze, desto mehr Farbe wird aufgenommen und desto geringer die Rotation.

Polhöhe

Wie viel Farbe auf die Rolle und schlussendlich an die Wand gelangt, ist nicht nur von der Größe der Rolle abhängig. Sie sollten darüber hinaus immer auch die Polhöhe, also die Höhe des Plüschs, berücksichtigen. Langpolige Walzen nehmen grundsätzlich mehr Wandfarbe auf als Walzen mit kurzem Pol. Deshalb ist eine Walze mit langem Pol aber nicht automatisch besser.

Entscheidend für die Wahl einer Polhöhe ist nämlich der zu streichende Untergrund. Generell gilt: Je glatter der Untergrund, desto kürzer sollte der Pol sein. Lang- oder mittellangpolige Farbroller hingegen sind sehr gut geeignet, um strukturierte Oberflächen wie Raufaser zu streichen – sehr glatte Walzen schaffen es nämlich nicht, die Unebenheiten solcher Wände mit Farbe zu füllen. Orientieren Sie sich einfach an den folgenden Werten:

  • Glatte Wände: Polhöhe zwischen 9 und 12 mm
  • Raue Wände: Polhöhe zwischen 12 und 18 mm
  • Fassaden oder grober Putz: Polhöhe ab 18 mm

Plüsch der Walze

Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, hat auch das Bezugsmaterial, der sogenannte Plüsch einer Walze, einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Neben Plüschwalzen gibt es noch andere Walzenbezüge, zum Beispiel aus Schaumstoff, Lammfell oder Flock. Doch diese Materialien wurden mittlerweile weitestgehend von den günstigeren und für den Auftrag von Wandfarbe meist besser geeigneten Plüschwalzen ersetzt. Ein Kritikpunkt an Plüschwalzen ist immer wieder der Mangel an Nachhaltigkeit, denn Grundlage bilden immer Kunststoffe. Unter den Plüschwalzen finden sich vorwiegend drei verschiedene Materialien:

  1. Gewebtes Polyamid/Polyester: Mit Farbwalzen aus diesem Material wird Ihnen der Anstrich wohl am leichtesten von der Hand gehen. Gewebtes Polyamid/Polyester gilt als der qualitativ hochwertigste Bezug von Plüschwalzen, da er spritzarm und fusselfrei ist. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Lebensdauer des Materials, vorausgesetzt, die Rolle wird nach jeder Benutzung gründlich gereinigt.
  2. Gewebtes Polyacryl: Der gute Mittelweg, der nicht zuletzt aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses auch bei Herstellern von Malerwalzen besonders beliebt ist, ist gewebtes Polyacryl. Überzeugend sind vor allem Eigenschaften wie die Farbaufnahme und -abgabe und das Wiederaufrichtverhalten der Fasern (damit die Rolle nach dem ersten Gebrauch nicht schon platt ist). Das gewebte Polyacryl neigt jedoch zum Flusen, deshalb ist es besonders wichtig, hier zu einer Walze mit sogenannten Endlos-Fasern zu greifen. Diese weisen im Gegensatz zu Stapelfasern keine losen Enden auf und sollten beim Walzenkauf prinzipiell und unabhängig vom Material bevorzugt werden.
  3. Gestricktes Polyester: Von Walzen dieser Art sollten Sie besser die Finger lassen. Gestricktes Polyester wird aus kurzen Stapelfasern gefertigt, die stark flusen und sich schon nach einmaliger Verwendung nicht wieder aufrichten und somit nur für Einmalanwendungen geeignet sind – zum Beispiel für einen Bitumenanstrich.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass sich hinsichtlich des Materials zwar eindeutige Qualitätsunterschiede festmachen lassen, die Bewertung einer Malerrolle jedoch zu großen Teilen von Ihrem Untergrund abhängt. Wir haben 25 Malerrollen der verschiedensten Hersteller getestet – von Testergebnis „sehr gut“ bis „mangelhaft“ war alles dabei. Finden Sie Ihre perfekte Streichrolle im großen Malerrollen-Vergleich:

Farbroller richtig benutzen – so vermeiden Sie die 3 häufigsten Fehler

Mit der Auswahl einer hochwertigen Farbwalze ist der wichtigste Schritt schon gemacht. Trotzdem gibt es ein paar Tipps und Kniffe, die Ihnen ein frustfreies Arbeiten mit der Farbrolle garantieren.

  1. Farbwalze vor der ersten und jeder weiteren Verwendung gründlich auswaschen: Um Flusen zu vermeiden, sollten Plüschwalzen prinzipiell vor dem ersten und jedem weiteren Gebrauch gründlich ausgewaschen werden. Darüber hinaus hilft eine leichte und gleichmäßige Feuchte in der Rolle beim Farbauftrag. Um sicherzustellen, dass das Material überall leicht feucht ist, sollten Sie die Walze vorher auf einem Stück Pappe „einrollen“.
  2. Farbe gleichmäßig auftragen: Wer die Rolle einfach in den Farbeimer taucht und dann direkt an die Wand bringt, braucht sich nicht zu wundern, wenn das Ergebnis fleckig wird und die Farbe wild umherspritzt. Nutzen Sie unbedingt ein Abstreifgitter oder eine Farbwanne und rollen Sie die Walze mehrfach über die strukturierten Flächen, bis überschüssige Farbe entfernt und die Malerrolle gleichmäßig mit Farbe bedeckt ist.
  3. Mit Gefühl streichen: Häufig entstehen unregelmäßige Streichergebnisse, wenn zu viel Druck auf die Rolle ausgeübt wird. Achten Sie stets darauf, dass die Rolle locker über die Wand rollt und nicht „schleift“. Wenn die Wand die Farbe ohne Druck nicht aufnimmt, dann verwenden Sie entweder minderwertige Wandfarbe oder die falsche Rolle für Ihren Untergrund.

Malerrolle richtig reinigen

Die Reinigung der Malerrolle ist weder ein Hexenwerk, noch besonders aufwendig. Und trotzdem landen Jahr für Jahr zig Farbrollen im Müll, weil getrocknete Wandfarbe den Roller unbrauchbar gemacht hat. Das Streichen ist nicht beendet, solange noch verschmutztes Malerwerkzeug rumliegt – so bekommen Sie die Farbwalzen einfach sauber:

  • Nehmen Sie die Walze vom Griff ab, stellen Sie sie senkrecht in Waschbecken oder Wanne und streifen Sie die Farbe mit Ihren Händen von oben nach unten unter laufendem Wasser ab – und zwar so lange, bis das Wasser wieder klar ist! Auf zusätzliche Reinigungsmittel sollten Sie verzichten!
  • Nicht nur die Fasern, sondern auch der Metallbügel muss komplett von Farbe befreit werden, damit die Farbwalze einwandfrei rollen kann. Getrocknete Farbe entfernen Sie vom Metallbügel einfach mit einem Topfschwamm unter warmem fließendem Wasser – Spüli ist hier eigentlich nicht nötig.
  • Zum Trocknen der Walze sollten Sie die Teile wieder ineinanderstecken und die Malerrolle am Griff aufhängen – so können sich alle Fasern wieder aufstellen und die Farbwalze kann auch bei der nächsten Streichaktion ein gleichmäßiges Ergebnis liefern.

Farbwalze richtig aufbewahren

Für all diejenigen mit langwierigeren Streichprojekten lohnt sich womöglich die Anschaffung einer Malerrollen-Aufbewahrungsbox. Darin lassen sich die Walzen (ohne Griff) luftdicht aufbewahren, sodass das Eintrocknen der Farbe über Nacht verhindert wird. Manche Hersteller sprechen von einer problemlosen Aufbewahrung von bis zu 90 Tagen – wir empfehlen jedoch, die Farbrollen immer so früh wie möglich gründlich von Farbresten zu befreien.

Praxistipp: Damit die Wandfarbe in der Mittagspause nicht antrocknet, können Sie die Farbroller auch kurzzeitig in einer Plastiktüte oder in Frischhaltefolie umwickelt aufbewahren.

Zur Aufbewahrung von Rollen bei einer längeren Streichpause können sich spezielle Boxen eignen. Foto: sidm / Archiv

Wer nach einem Tag mit dem Streichen fertig ist und Walze sowie Bügel gründlich gereinigt hat, muss den Plüsch vor dem Einlagern unbedingt vollständig trocknen lassen – sonst droht Schimmelbildung. Im Anschluss sollten Sie das Malerwerkzeug bis zur nächsten Verwendung an einem trockenen Ort lagern. 

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