Fäustel

Aus selbst 11/2013

Der Fäustel ist der kraftvollste und schwerste einhändig zu führende Hammer. Seinen Namen verdankt der Fäustel-Hammer wahrscheinlich seiner Ähnlichkeit mit einer geballten Hand (= Faust) – oder vielleicht, weil nur eine feste Faust den kurzstieligen Hammer sicher führen kann!

Fäustel
Der Fäustel in der Mitte trägt seine Schlagkraft offen zur Schau und ist von anderen Hämmern leicht zu unterscheiden. Foto: sidm / DW
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Ursprünglich ist der Fäustel das klassische Werkzeug der Steinmetze: Mit dem Fäustel treibt der Steinmetz den Spaltkeil in den unbehauenen Steinquader. Mit Fäustel und Scharreisen bearbeitet der Steinmetz den Naturmauerstein (= bossieren) und letztlich gibt das Handwerkzeug die Kraft an den Meißel weiter, um kunstvolle Skulpturen aus dem harten Stein zu meißeln. Mittlerweile hat sich der Name Fäustel auch in anderen Handwerken etabliert. Der Fäustel wird in der DIN 6475 beschrieben.

Was ist ein Fäustel?

Der Fäustel ist als ein Werkzeug aus Eisen oder Stahl mit einem Gewicht von 1,0 bis 1,5 kg definiert. Typisch für diesen Hammer ist der schwere Kopf, der über zwei parallele Bahnen verfügt. Diese quadratischen Aufschlagflächen des Fäustels sind gehärtet. Dank des kurzen Stiels lässt sich der Fäustel noch gut einhändig führen, das hohe Gewicht des Hammerkopfes sorgt für eine ausreichend hohe Schlagenergie (gleicht den kürzeren Hebel aus). Welches Gewicht ist ideal für Fäustel? Mehr Gewicht erzeugt mehr Schlagenergie, aber einhändig bedienbar sollte der Hammer bleiben! Zwar werden mitunter auch große zweihändig zu führende Hämmer Fäustel genannt, wenn sie zwei Bahnen haben (im Unterschied z. B. zum klassischen Vorschlaghammer), aber richtig alltagtauglich ist so ein hohes Fäustel-Gewicht nicht.

Fäustel-Hammer aus Hightech-Material

Dämpfende Griffelemente kommen vor allem bei größerem Kopfgewicht zum Tragen, deshalb setzt z. B. der Hersteller Picard bei Fäusteln auf einen mehrkomponentigen Aufbau.

Fäustel
Picard-Fäustel mit 3-K-Griff bieten eine bessere Ergonomie und dadurch mehr Anwendungssicherheit. Foto: sidm / DW

Im Inneren sorgt ein stabiler Kern aus Fiberglas für die nötige Stabilität, der darüberliegende Kunststoff passt sich der Form der Hand an und sorgt für eine sichere Handhabung ohne Nachgreifen. Diese Hämmer sind mit Preisen ab rund 40 Euro nicht gerade günstig und etwa doppelt so teuer wie ein klassischer Hammer mit Holzstiel.

Wilton-Fäustel selbst ausprobiert

Voll drauf! Der Wilton Hammer (ab rund 40 Euro beim Jet-Fachhändler) geht nicht kaputt – der Hersteller garantiert dies sogar mit einer Prämie, falls Sie das Schlagwerkzeug bei sachgerechter Nutzung binnen zwei Jahren zerstören sollten.

Wilton Hammer
Selbst ausprobiert Fazit: Wilton-Hammer

"Selbst ausprobiert" Fazit: Wilton-Hammer

+ Unzerstörbarer Fäustel mit Stahleinlagen

+ Gummierter, geformter Griff gegen Abrutschen

+ Kopf sauber gegossen und nachbearbeitet

+ Günstiges Verhältnis von Gesamt- und Kopfgewicht

Mit dem Gummiaufsatz für den Griff haben Sie den hier gezeigten kompakten Fäustel gut und sicher im Griff, der mit doppelter Bahn ausgestattete Kopf ist sauber geschliffen und gefast. Bei rund 1,3 Kilogramm Kopfgewicht wiegt dieses Modell insgesamt gut 1700 Gramm – gut handhabbar für kleinere Arbeiten.

Als wir den Hammer selbst ausprobiert haben, sind uns besonders vier Dinge aufgefallen. So wirkt der Fäustel mit seinen Stahleinlagen nahezu unzerstörbar. Gleichzeitig liegt er aber gut in der Hand und hat ein günstiges Verhältnis von Gesamt- und Kopfgewicht. Ein Abrutschen ist mit dem Hammer nahezu unmöglich. Ein sicheres Arbeiten kann so garantiert werden.

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