5 Sicherheitsregeln

Elektroinstallationen: Sicher am Stromnetz arbeiten

Versierte Heimwerker müssen keinen Elektriker rufen, wenn es um den Anschluss einer Leuchte oder den Tausch eines Schalters geht – doch sollten sie die wichtigsten 5 Sicherheitsregeln im Umgang mit Strom beachten. Wir erklären hier im Folgenden die Grundzüge der Elektroinstallation und welche 5 Sicherheitsregeln  beim Umgang mit Strom unerlässlich sind.

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Bei jeder Renovierung und jedem Umzug sind Leuchten anzuschließen, manchmal sollen auch weitere Steckdosen angebracht oder ein anderer Schalter eingebaut werden. Da die Hausinstallation in Deutschland mit einer Spannung von 230 Volt betrieben wird, bergen alle diese Arbeiten ein potentielles Risiko – denn jede elektrische Spannung, die an einen lebenden Organismus gelangt, kann zu Gesundheitsstörungen bis hin zum Tod führen.

Dabei gelten Spannungen über 42 Volt für den Menschen bei auch nur kurzer Berührung als lebensgefährlich. Durch den Aufbau des Stromnetzes kann bereits beim Berühren lediglich eines Außenleiters (der Phase) ein lebensgefährlicher Strom über den Körper zum Erdreich fließen. Deshalb sind in Deutschland besondere Sicherheitseinrichtungen vorgeschrieben, außerdem gelten strenge Regeln für die Ausführung von Installationsarbeiten, insbesondere im Feuchtraum- und Außenbereich.

Elektroinstallationen: Sicher am Stromnetz arbeiten

Eine besondere Sicherheitseinrichtung in allen Elektroinstallationen ist der Schutzleiter. Er verhindert, dass bei einem Defekt elektrisch leitende, frei zugängliche Geräteteile unter Spannung stehen und den Anwender gefährden können. Entsprechend wichtig ist es, dass der Anschluss der Leitungen innerhalb der Elektroinstallation stets korrekt erfolgt, damit dieser Schutzmechanismus stets zuverlässig funktioniert. Insbesondere darf der grün-gelb gekennzeichnete Schutzleiter nicht für andere Zwecke genutzt werden – dies könnte zu fatalen Unfällen bei späteren Installationsarbeiten führen.

Einen noch weitergehenden Schutz bieten sogenannte Fehlerstrom-Schutzschalter – auch als FI-Schutzschalter bezeichnet. Denn FI-Schalter unterbrechen den Stromkreislauf schon bei sehr geringen Fehlerströmen, wie sie zum Beispiel durch Berühren des Außenleiters auftreten würden. Übliche Sicherungen lösen dagegen erst bei Strömen über ihrem entsprechenden Nennwert aus – diese Stromstärken würden Lebewesen jedoch mit Sicherheit umbringen, wenn sie durch den Körper fließen. Dennoch darf auch an einem mit einem FI-Schalter abgesicherten Stromkreis keinesfalls ohne Abschalten der Sicherung gearbeitet werden.

Die vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen können nur funktionieren, wenn sie fehlerfrei eingebaut und angeschlossen wurden. Wenn Sie sich über den richtigen Anschluss eines Gerätes oder einer Installation unsicher sind, sollten Sie daher einen Fachmann hinzuziehen - das ist beim Thema Elektro ein zugelassener Elektriker.

Sicherheit vom Elektro-Fachmann

Bei größeren Arbeiten – etwa der Erweiterung einer bestehenden Installation oder Arbeiten an einer Unterverteilung – sollten Sie auf jeden Fall einen Fachmann beauftragen – schon allein, um sich auch rechtlich abzusichern.

Fragen Sie Ihren Elektriker, ob Sie zeitraubende vorbereitende Arbeiten erledigen können – etwa die Verlegung neuer Leitungen unter Putz – und dann nur der eigentliche Anschluss vom Fachmann vorgenommen wird. Diese Arbeitsteilung spart einerseits Geld und bringt andererseits Sicherheit – viele Elektriker sind inzwischen zu solchen Kooperationen bereit.
Der Elektriker kann Ihnen bei älteren Installationen auch verlässlich sagen, ob die zu erweiternde Anlage noch dem aktuellen Stand der Vorschriften entspricht. Denn bei Veränderungen an einer Installation muss diese nach Abschluss der Arbeiten dem jeweils neuesten Stand der Sicherheitsregeln genügen. Ob das der Fall ist, werden Laien in der Regel nicht beurteilen können.

Sicheres Arbeiten ist gerade im Bereich der Elektroinstallation nur mit dem passenden Werkzeug möglich. So sollten Sie nur mit isolierten Werkzeugen arbeiten, um selbst bei unvorhersehbaren Fehlern vor der elektrischen Spannung geschützt zu sein. Unabdingbar ist die Anschaffung eines Messgerätes. Verlassen Sie sich nicht auf einen einpoligen Phasenprüfer ("Lügenstift"), sichere Messergebnisse erzielen Sie mit einem Duspol, der zudem besonders einfach und sicher anzuwenden ist. Denn dabei wird nicht der menschliche Körper als geerdete Messreferenz genutzt, sondern es wird die Spannung zwischen zwei Polen kontrolliert. Auf die gleiche Weise arbeitet auch ein Multimeter, allerdings muss sich hier der Anwender gut in der Bedienung des Gerätes auskennen. Die Messung ist auch aufwendiger, weil das Gerät nicht direkt mit in der Hand gehalten werden kann.

Sicherheitsregeln beim Arbeiten mit Strom

Natürlich gibt es aber gerade im Bereich der Elektro-Installationen, beim Errichten von elektrischen Anlagen, als Heimwerker einige Sicherheitsbestimmungen zu beachten. Unter anderem müssen Sie vor jedem Eingriff in die Elektroinstallation den betreffenden Stromkreis stromlos machen. In diesem Video zeigen wir Sicherheits-Basics bei Elektro-Arbeiten. Wenn Sie das beachten, können Sie auch als Heimwerker kleinere Elektroarbeiten selber machen, wie zum Beispiel einen Lichtschalter einbauen oder eine Steckdose austauschen.

Bei allen Arbeiten an Elektroinstallationen, die Netzspannung führen oder die mit Netzspannung betrieben werden, ist Sicherheit oberstes Gebot. Bei allen Arbeiten an elektrischen Anlagen ist die ausführende Person für die Einhaltung der gültigen VDE-Bestimmungen verantwortlich.Wenn Sie sich über die korrekte Ausführung der Arbeit nicht sicher sind, sollten Sie also unbedingt einen Fachmann hinzuziehen! Von den folgenden Sicherheitsvorschriften dürfen Sie außerdem in keinem Fall abweichen, auch wenn dadurch die Arbeit erschwert, verteuert oder verzögert wird:

  • Nie an Geräten oder Installationen arbeiten, die unter Spannung stehen. Bei elektrischen Geräten den Stecker ziehen, vor Arbeiten an Installationen die Sicherung für den entsprechenden Stromkreis abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern. Bei Schraubsicherungen die Sicherung am besten mit zum Arbeitsort nehmen.
  • Vor Arbeitsbeginn außerdem unbedingt messen, ob der Stromkreis tatsächlich spannungsfrei ist. Dazu nutzen Sie am besten einen Duspol oder ein Multimeter. Phasenprüfer können falsch positive Ergebnisse liefern, sie sollten sich deshalb nicht auf ein solches Werkzeug verlassen.
  • Im Sicherungskasten ist der jeweilige Sicherungsautomat gegen unbefugtes Einschalten zu sichern!
  • Falls ein Unfall mit einem elektrischen Gerät oder einer elektrischen Anlage geschieht, wird derjenige zur Verantwortung gezogen, der zuletzt daran gearbeitet hat, außerdem kann der Versicherungsschutz entfallen. Bei umfangreicheren Arbeiten sollten Sie deshalb unbedingt einen konzessionierten Elektriker hinzuziehen, der Sie berät und die fertige Anlage fachlich kontrolliert.
  • Ganz besondere Sorgfalt ist bei der Installation in Feuchträumen und im Außenbereich erforderlich, da hier besondere Bestimmungen in Hinblick auf Geräte und Leitungen gelten.

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