Dübeln

Aus selbst 8/2008

Hängt der Küchenschrank verdächtig locker, sind die Bedenken groß: Hält der Dübel das Gewicht? Wir geben in unserem Grundwissen auf acht Seiten fundierte Tipps zum richtigen Bohren und Dübeln – damit alles fest und sicher sitzt.

Grundwissen Dübeln
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Diese Themen erwarten Sie:

  • Die richtige Wahl des Bohrers
  • So halten Dübel
  • Varianten der Montage
  • Dübelarten
  • Befestigungs-Systeme für schwere Lasten
  • Befestigung in gedämmten Fassaden
  • Erste Hilfe für ausgerissene Bohrlöcher

Dübeln

Umfang: 8 Seiten - kostenlos!

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Es klingt brutal: Hanfschnur und Tierblut bildeten früher einen Dübel. Seit 1958 gibt es aber – Artur Fischer sei Dank – den Kunststoffdübel aus Nylon. Auch heute noch sind die meisten Dübel aus diesem Material gefertigt. Daneben spielen Metallverankerungen und Mörtelsysteme eine wichtige Rolle. Mehr über die Vielfalt der Dübel und ihrer Anwendungsmöglichkeiten erfahren Sie in unserem Grundwissen Dübeln.

Richtig dübeln: Abstand, Bohrtiefe, Dübel-Größe

Wie sicher ein Befestigungsmittel ist, hängt wesentlich auch vom Rand- und Achsabstand ab, von der Bauteilbreite und -dicke. Sie müssen die Gesetze der Physik beachten, wenn der Dübel seinen Sinn erfüllen soll und wenn Sie ein Abplatzen des Baustoffs oder die Bildung von Rissen vermeiden wollen. Bei Kunststoffdübeln kann üblicherweise von einem Randabstand (ar) ausgegangen werden, der doppelt so groß ist wie die Verankerungstiefe, der Achsabstand sollte das Vierfache der Verankerungstiefe betragen. Läuft die Spreizrichtung des Dübels parallel zum Bauteil, reicht als Randabstand eine Dübellänge.

Falsche Montage, nicht ausreichend tragfähiger Untergrund und Überbeanspruchung können zum Versagen von Dübelsystemen führen. Versagensarten sind:

  • Bruch des Ankergrundes (wegen zu hoher Last, zu geringer Festigkeit des Ankergrundes oder zu geringer Setztiefe),
  • Spalten des Bauteils (zu geringe Bauteilabmessungen, Rand-/ Achsabstände nicht eingehalten, Spreizdruck zu hoch),
  • Herausziehen des Dübels (Reib- oder Stoffschluss haben versagt – durch zu hohe Last oder wegen einer fehlerhaften Montage) und
  • Stahlbruch (Dübel- bzw. Schraubenfestigkeit zu gering für abgehängte Last).

Den richtigen Dübel finden

Welcher Dübel in welchem Fall der richtige ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Um die am besten geeignete Befestigung wählen zu können, sollten der Untergrund, die Last je Dübel und die Montageart bekannt sein.

Es kommt häufig vor, dass zwar Dübel und Schrauben zur Hand sind, aber beide nicht zusammenpassen. Werden Schrauben mit zu kleinen Durchmessern verwendet, hält die Befestigung schlecht. Zu große Schraubendurchmesser erfordern mehr Kraft beim Einschrauben und mehr Zeit. Für optimale Haltewerte sind unbedingt die Angaben des Herstellers auf der Dübelpackung zu beachten. Wichtig ist auch die richtige Schraubenlänge. Schrauben sollten die Dübelspitze um die Länge des Schraubendurchmessers übertreffen.

Sie sollten bei Arbeiten mit Dübeln immer daran denken, dass Fliesen, Putz oder Isolierstoffe keine tragenden Schichten sind. Eine sichere Verankerung ermöglicht nur der darunter liegende Baustoff. Mit welcher Bohrerstärke muss für welche Dübelgröße gebohrt werden? Normalerweise sollte der Durchmesser des Bohrers dem des Dübels entsprechen. In Porenbeton und anderen sehr weichen Baustoffen ist es jedoch wegen der höheren Tragfähigkeit besser, das Loch einen Millimeter kleiner zu bohren. Je weicher und löchriger die Wand ist, desto länger und dicker sollten die Schrauben sein. Das Bohrloch ist in der Regel tiefer als der Dübel lang ist – damit für die Schraube, die aus der Spitze eines Kunststoffdübels austritt, genügend Raum bleibt.

Typische Fragen zum Dübeln

Befestigungsexperte Dieter Lindt, Leiter der fischer-Akademie, beantwortet Ihre Fragen.

  • Wie erfahre ich, welcher Baustoff sich hinter einer verputzten Wand befindet?
    Eine Probebohrung mit einem kleinen Durchmesser hilft immer. Stößt der Bohrer ruckartig durch den Baustoff, handelt es sich in der Regel um Hohllochsteine.
  • Was tun, wenn der Bohrer auf der Fliesen- Oberfläche abrutscht?
    Klebeband auf die Fliese kleben, das Bohrloch markieren und langsam ohne Schlag bohren. Oder einen speziellen Fliesenbohrer verwenden.
  • Was hilft, wenn das Bohrloch zu groß oder ausgeschlagen ist?
    Ein mit Spezialgips gestärktes, feuchtes Vliesgewebe um den Dübel wickeln und den Dübel ins Bohrloch eindrehen. Dübel, die mit FIX.it von fischer umwickelt worden sind, halten ähnlich gut wie Dübel in einem exakt gearbeiteten Bohrloch.
  • Wie wird eine Latten-Unterkonstruktion auf einer unebenen Wand ausgerichtet und befestigt?
    Der Justierdübel wird mit einem Hammer eingeschlagen, bis der Dübelrand auf der Lattung aufliegt. Nach dem bündigen Eindrehen der Schraube kann der Abstand der Holzlatte zur Wand durch das Linksdrehen der Schraube millimetergenau (0 bis 30 mm) justiert werden. Die Lattenkonstruktion ist ohne Keil und Klötze fixiert.
  • Was ist zu tun, damit der Oberschrank sicher in der Gipskartonplatte hält?
    Durch die Gipskarton-Beplankung in das Mauerwerk bohren und eine Schiene aus Holz oder Metall mit einem Langschaftdübel FUR befestigen. An dieser Schiene wird der Hängeschrank eingehängt – so ist die Last besser verteilt.

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