Drehmomentschlüssel einstellen

Drehmoment einstellen am Nussknacker, Kraftschlüssel oder Kiloschlüssel

Viele Schrauben werden mit Handwerkzeugen zu fest angezogen – ein Drehmomentwerkzeug vermeidet Schäden an Material und Schraube. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Drehmomentschlüssel einstellen und für welche Anwendungsgebiete Drehmomentschlüssel das (einzig) richtige Werkzeug sind!

(1/9)
Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Exakte Anzugskraft: Ein Drehmomentschlüssel sorgt für gleichmäßigen und schonenden Halt – sofern er korrekt eingestellt ist.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Übliche Drehmomentschlüssel werden über ein Verdrehen des Griffs eingestellt. Zuvor muss meist eine Sicherungsschraube gelöst werden.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Die aufgedruckte Skala für den Auslösewert ist auf die Feder im Inneren des Werkzeugs abgestimmt.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Bei kleinen Drehmomentwerkzeugen (hier Wiha ITorque) sind Messgriff und Kraftübertragung meist trennbar verbunden.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Mit diesen Werkzeugen können kleine Drehmomente (hier am Fahrrad) exakt aufgebracht werden – etwa von 0,8 bis 3 Nm.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Voreinstellbare Drehmoment-Schraubendreher (hier TorqueVario von Wiha) werden mit einem Einstellwerkzeug geliefert.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Mit dem Einstellwerkzeug wird im Inneren der Griffeinheit das gewünschte Drehmoment auf einer Skala vorgewählt.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Danach stecken Sie den Bit-Abtrieb anstelle des Einstellwerkzeugs in die Schaftöffnung der Griffeinheit.

Foto: sidm / DW

Drehmomentschlüssel einstellen

Bei Erreichen des gewünschten Drehmoments rutscht der Antrieb eine Teildrehung durch und signalisiert so den Zielwert.

Nach fest kommt ab – erfahrene Heimwerker kennen die Folgen einer zu fest angezogenen Schraubverbindung. Ein überdrehtes oder gar abgerissenes Gewinde muss dann ersetzt werden. Das kann ins Geld gehen – etwa, wenn Verschraubungen an einem teuren Rennrad betroffen sind. In anderen Fällen kann auch das befestigte Bauteil durch zu hohen Druck beschädigt werden – Klassiker ist hier die zu fest montierte Alufelge am Auto. Mit einem Drehmomentschlüssel vermeiden Sie Pannen dieser Art. Denn dieses Schraubwerkzeug begrenzt die Drehkraft des Anwenders zwar nicht, zeigt aber das Erreichen einer bestimmten Kraft an – in der Regel durch ein Knackgeräusch. Wie Sie das Drehmoment am Schraubschlüssel einstellen, erklärt die Anleitung oben Schritt für Schritt.

So funktioniert ein Drehmomentschlüssel

Drehmomentschlüssel funktionieren in einem bestimmten Arbeitsbereich – er wird in Newtonmetern (Nm) angegeben. Die genaue Funktion des Werkzeugs wird bei der Herstellung kontrolliert – darüber gibt ein dem Produkt beigefügtes Kalibrierungsprotokoll Auskunft. Dabei sollten Sie jedoch berücksichtigen, dass die Genauigkeit dieses Werkzeugs im Mittelfeld des Messbereichs am größten ist. Daher kann es besser sein, mehrere Drehmomentwerkzeuge mit kleineren Messbereichen anzuschaffen als ein Werkzeug mit einem sehr großen Anwendungsbereich.

Foto: sidm / DW

Die Genauigkeit des Schlüssels kann dabei mit der Zeit nachlassen – daher werden diese Werkzeuge bei professioneller Nutzung regelmäßig neu kalibriert. Grund für Ungenauigkeiten ist eine Veränderung in der Vorspannung der eingebauten Feder. Um dies zu verzögern, sollten Sie einen Drehmomentschlüssel nach jeder Nutzung auf den Nullwert oder die kleinste vorhandene Messgröße zurückstellen – dadurch wird die Feder entlastet. Außerdem sollten Sie einen Drehmomentschlüssel ausschließlich für die Kraftmessung nutzen – also nicht etwa Schrauben lösen oder die Drehkraft über den Messbereich hinaus erhöhen. Auch dadurch kann die empfindliche Mechanik des Messgeräts beeinträchtigt werden.

Neben den mit Stecknüssen arbeitenden klassischen Drehmomentschlüsseln gibt es kleine Modelle in Form eines Schraubendrehers für kleine Drehmomente. Sie werden entweder fest eingestellt, mit Einstellwerkzeug justierbar oder als elektronische Version angeboten. Einstellbare Modelle gibt es ab rund 140 Euro, für elektronische Modelle muss man über 200 Euro ausgeben. Eine Investition, die dennoch lohnt, wenn man etwa sein teures Rennrad warten möchte.

Das könnte Sie auch interessieren ...

Aus selbst 1/2015