Baum pflanzen
Ein Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen – das sollen zumindest in früheren Zeiten die Lebensziele eines jeden Mannes gewesen sein. Während sich mittlerweile viele Dinge geändert haben, bleibt eine Sache bestehen: Wer ein Haus hat, muss zwar kein Kind zeugen, aber einen Baum pflanzen!
Bäume pflanzen
Ginko-Baum pflanzen
Wer einen Baum pflanzt, erfreut damit nicht nur die heimische Tierwelt, sondern kann sich auch selbst freuen. Ein Baum spendet an heißen Sommertagen Schatten und wenn Sie einen Obstbaum pflanzen, spendet er Ihnen sogar Nahrung. Wir erklären, wie Sie einen Baum mit Wurzelballen sowie wurzelnackt einpflanzen und was Sie bei der Auwahl des Baumes beachten müssen.
Baum pflanzen: Der richtige Zeitpunkt
Wollen Sie einen neuen Baum pflanzen, ist der richtige Zeitpunkt dafür von Herbst bis Frühjahr. Ab Oktober, wenn der Boden nicht mehr so trocken ist wie in den heißen Sommermonaten, können Sie den Baum pflanzen. Auch den ganzen Winter hindurch können Bäume gepflanzt werden. Voraussetzung ist, dass sämtliche Arbeiten an frostfreien Tagen erledigt werden.
Die Pflanzung im Frühjahr wird häufig bei frostempfindlichen Baumsorten empfohlen. Allerdings ist die Herbstpflanzung grundsätzlich zu bevorzugen. So können die Bäume bereits Wurzeln ausbilden und können sich im Frühjahr ganz auf die Bildung von Blättern, Blüten und Trieben spezialiseren. Bei einer Pflanzung im Frühjahr müsste der Baum hingegen alles auf einmal ausbilden, wodurch das Wachstum häufig gehemmt wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, einen Baum im Sommer zu pflanzen. Da die Wasserversorgung für junge Bäume jedoch überlebenswichtig ist, hätten sie damit weitaus mehr Arbeit und höhere Kosten beim Gießen.
Baum pflanzen: Auswahl
Bei der Auswahl des Baums sollten Sie heimischen Arten den Vorzug geben. Sie bieten der heimischen Tierwelt die besten Lebens- und Futterbedingungen und kommen auch selber besser mit dem hiesigen Klima zurecht. Darüber hinaus spielt die Beschaffenheit Ihres Bodens eine Rolle sowie der zukünftige Standort des Baumes. Bedenken Sie, dass Bäume schnell wachsen und ein Umpflanzen nach mehreren Jahren kompliziert ist und mit viel Stress für alle Beteiligten verbunden ist. Überprüfen Sie also vorher, ob der Baum an seinem künftigen Standort auch nach zehn Jahren noch genug Platz hat, sich auszubreiten.
Wollen Sie einen Biren- oder Apfelbaum pflanzen, sollten Sie auch überlegen, ob Sie nicht gleich zwei kleine Bäume pflanzen anstatt einen großen. Die Bäume sind nämlich nicht selbstfruchbar, das heißt, sie benötigen eine andere Sorte in der Nähe. Erkundigen Sie sich am besten in der Baumschule, welche Sorten sich besonders gut als Befruchter eignen.
Baumpflanzung: Pflanzloch ausheben
Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, sodass der Baum ohne große Mühe seine Wurzeln ausbilden kann. Mischen Sie die ausgehobene Erde mit Substrat und Dünger und geben Sie einen Teil davon wieder in das Pflanzloch, bevor Sie den Baum pflanzen und die restliche Erde aufschichten. Der Wurzelballen sollte am Ende komplett mit Erde bedeckt sein.
Treten Sie die Erde vorsichtig fest und schichten Sie rund um den neugepflanzten Baum einen kleinen Erdwall auf, der das Gießwasser am abfließen hindert. Besonders in der Zeit unmittelbar nach dem Pflanzen müssen Sie den Baum großzügig gießen.
Obstbaum pflanzen: Wurzelnackte Bäume
Ein wenig anders gestaltet sich das Einpflanzen, wenn es sich um wurzelnackte Bäume handelt, wie es häufig bei den beliebten Obstbäumen der Fall ist. Diese sollten Sie vor dem Einpflanzen eine Nacht in Wasser stellen, damit die Wurzeln möglichst viel Wasser vor dem Einpflanzen aufnehmen.
Das Pflanzloch sollte bei wurzelnackten Obstbäumen so groß sein, dass keine Wurzel abgeknickt wird. Der Baum sollte so tief gepflanzt werden, dass sämtliche Wurzeln unter der Erde liegen, die Veredelungsstelle jedoch etwa 10 cm darüber.
Stabilisierung und Schutz
Da der Stamm des neu gepflanzten Baums noch mehr dünn ist und die Wurzeln noch nicht sonderlich tief, sollte er immer zusätzlich stabilisiert werden. Ein Holzpfahl, den Sie 10 cm neben dem Stamm in die Erde schlagen, übernimmt diese Aufgabe. Mit einem Kokosseil wir der Baum daran festgebunden. Nach etwa drei Jahren kann der Pfahl entfernt werden, dann steht der Baum sicher.
Besonders junge Bäume sollten Sie zusätzlich mit einem Drahtgeflecht vor Wühlmäusen schützen.
Fotos: IDgS, sidm / TH
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