Zwingen

Spannwerkzeuge im Vergleich

Aus selbst 11/2017

Halten, fixieren, pressen, spannen – vor allem bei Leimarbeiten ersparen clevere Spannmittel einen Helfer. Welche Zwingen gibt es? Und wie kann man Beschädigungen durch Zwingen verhindern?

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Foto: sidm / KEH

Spannwerkzeuge im Vergleich

Schneller Druck: Klemm- und Schnellspannzwingen können Sie besonders einfach in Position bringen.

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Schraubzwingen

Auch wenn ihre Bedienung zwei Hände erfordert – in Bezug auf den Spanndruck sind Schraubzwingen unerreicht. Ideal bei Holzbauteilen mit geringem Verzug!

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Schnellspannzwingen

Durch die einhändige Bedienung können an komplizierteren Verleimungen leichter Korrekturen vorgenommen werden.

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Schnellspannzwingen

Durch Umstecken einer der Klemmbacken können diese Zwingen meist auch zum Spreizen eingesetzt werden.

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Feder- und Ratschenzwingen

Kleine Federzwingen können für die punktuelle Fixierung auch an schwer erreichbaren Werkstücken eingesetzt werden.

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Ratschenzwingen

Große Modelle gibt es auch mit einer Ratsche, bei der der Federdruck durch eine dosierbare Verriegelung ersetzt wird.

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Spanngurte

Mit Gurten können große Werkstücke verleimt werden. Allerdings ist auf eine gleichmäßige Verteilung der Kräfte zu achten.

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Spanngurte

Bei unregelmäßig geformten Werkstücken ist eine gleichmäßige Verteilung des Spanndrucks recht einfach zu erzielen.

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Wie funktionieren Einhandzwingen?

Beweglich gelagerte Metallplättchen (D und E) blockieren die Verschiebung des Spannkörpers (B) , wenn sie seitlich gegenüber der Schiene (F) verkeilt werden. Bei Betätigung des Hebels (I) kippt die Nase (J) den Kipphebel (E) gegen die Kraft der Feder (C) und bewegt damit den Spannkörper gegen das Widerlager (G). Der Hebel (H) löst den verspannten Kipphebel (D) und gibt den Spannkörper frei.

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Wie funktionieren Einhandzwingen?

Spannen: Der Griffhebel verkeilt das Hebelplättchen an der Schiene und sorgt damit bei Betätigung für hohe Reibung.

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Wie funktionieren Einhandzwingen?

Entspannen: Das sonst per Federkraft verspannte zweite Halteplättchen wird per Hebel in eine gerade Position gebracht.

Wenn’s klemmt, dann kann das auch Absicht sein – bei Zwingen ist die Klemmung der Bauteile untereinander sogar Funktionsprinzip. Mit Federkraft quergestellte Metallplättchen hemmen in Schnellspannzwingen die Bewegung des Spannarms an der Halteschiene, Griff und Entriegelung heben die Federspannung temporär auf. Wie bei hölzernen Klemmzwingen ist die Spannkraft zwar begrenzt – reicht aber zum sicheren Fixieren oder für Leimarbeiten aus. Wie Schnellspannzwingen im Inneren funktionieren, erklärt der folgende Beitrag im Detail:

Für jedes Einsatzgebiet die passende Zwinge

Schreiner kennen viele Zwingen: Einhandzwingen, Leimzwingen, Federzwingen, Klemmzwingen oder Schraubzwingen. Die höchste Presskraft bieten Schraubzwingen. Der verstellbare Spannarm hält durch Verkanten auf der stählernen Rückenschiene – eine Riffelung verhindert dabei ein Abrutschen bei größeren Druckkräften. Der verstellbare Press-Stempel am unteren Spannarm wird per Gewindespindel zwangsgeführt – dabei begrenzt einzig die Handkraft des Anwenders die mögliche Kraft am Werkstück.
Welche Zwingenform für welche Arbeit in der Werkstatt am besten geeignet ist und welche Alternativen zu Schraubzwingen & Co. es gibt, zeigt das Video:

Video Platzhalter
Video: Xcel Produktion

Spannwerkzeuge können mehr als pressen: Mit ihnen können Sie auch zu schützende Oberflächen mit Zulagen sicher schützen oder ein Brett als Führungshilfe für ein Elektrowerkzeug aufspannen. Ideal ist es daher, Federzwingen und einige Schnellspannzwingen direkt am Arbeitsplatz bereitzuhalten. Gurte machen sich darüber hinaus auch bei Transportaufgaben nützlich – etwa als Tragehilfe an großen Gegenständen oder als Fixierung beim Transport im und auf dem Auto oder Anhänger.

Produkt-Empfehlungen

Zwingen-Methoden

  • Fixieren: Federzwingen sind schnell in Position gebracht und bieten genügend Haltekraft, um Werkstücke vorübergehend in ihrer festen Lage zu halten – etwa beim Bohren oder Konstruieren. Vorteile: Vorübergehende Fixierung, Geringe Haltekräfte genügen, Schnelle Montage vorteilhaft
  • Pressen: Sind starke Andruckkräfte gefragt, dann sind Schnellspannzwingen oder die klassische Schraubzwinge gefragt. Sie bieten höhere Haltekräfte und bleiben auch bei Bewegung der Montageteile in Position. Vorteile: Hoher Druck möglich, Stabilität auch bei Vibrationen, Dauerhafte Haltekraft
  • Spannen: Sehr große und unregelmäßige Werkstücke können auch mit Gurten fixiert werden. Die Haltekraft lässt allerdings mit der Zeit nach – je nach Stabilität des Gurtmaterials. Vorteile: Große Spannweiten möglich, Unregelmäßige Formen spannbar, Mit Ratsche können hohe Spannkräfte erreicht werden

Tipp: Beschädigungen durch Zwingen verhindern

An kleineren Leimflächen sollte man Schraubzwingen nicht zu fest anziehen, da sonst der angegebene Leim aus der Fuge gleich wieder herausgepresst wird – was die Belastbarkeit der Verbindung reduziert. Praxistipp: Damit es nicht zu Beschädigungen kommt, sollte man an empfindlichen Oberflächen Zulagen verwenden – das gilt besonders bei der Nutzung von Zwingen mit größerer Spannweite.

Kleinere und unregelmäßig geformte Verbindungsstellen sind mit Feder- oder Ratschenzwingen leichter zu erreichen. Hierbei sorgt entweder eine Feder für die nötige Haltekraft, bei Ratschenzwingen kann die Druckkraft des Spannmittels durch die Stärke des Andrucks bei Montage dosiert werden. Die Ratsche verriegelt dann die Zwingenarme in der vorgewählten Position.

Alternativen zur Leimzwinge: Spanntisch und Spanngurt

Durch variabel verschiebbare Tischbereiche und einsteckbare Spannbacken können Spanntische auch zum Fixieren eingesetzt werden – je nach Bauform auch in Kombination mit einsteckbaren Schnellspann- oder Federzwingen. Die besonderen Stärken sind unregelmäßig geformte und große Werkstücke – bis hin zur Zimmertür, sowie hohe Spannkräfte, auch über die gesamte Tischlänge.

Flexibel: Selbst runde Werkstücke werden sicher gehalten. Foto: sidm / KEH

Praxistipp: Verleimungen sperriger Werkstücke sind auch mit Spanngurten möglich, allerdings ist hier eine gleichmäßige Kraftverteilung schwierig. Um Druckstellen an empfindlichen Werkstoffen zu vermeiden, sollten Sie die Kanten im Spannbereich mit Pappe- oder noch besser Kunststoffprofilen schützen und den Gurt bei Bedarf manuell nachziehen.

Zwingen von Wolfcraft selbst ausprobiert

Diverse Zwingen, Klemmen und Spanner kann der Heimwerker unter anderem im Baumarkt kaufen. Wer aber nur selten sehr lange Zwingen benötigt, kann je zwei Einhandzwingen der Serien Pro und Easy fortan mit einem Connector (je ca. 10 Euro) verbinden. Wir haben die Zwingen von Wolfcraft "selbst ausprobiert".

Zwingen von Wolfcraft
Selbst ausprobiert Fazit:

"Selbst ausprobiert" Fazit:

+ Kleiner Verbinder verlängert Spannweite vorhandener Einhandzwingen

+ Akzeptable Stabilität für Verleimarbeiten

+ Werkzeuglose Bedienung der Zwingen

Sogenannte Einhandzwingen erleichtern die Arbeit des Heimwerkers, wenn er in der Hobby-Werkstatt etwas zu verkleben hat. Bei ambitionierteren Projekten in der Holzwerkstatt und langen Werkstücken kommen herkömmliche Einhandzwingen schnell an ihre Grenzen. Wer aber nur selten lange Werkstücke zu verleimen hat, kann mit dem Wolfcraft-Verlängerungsstück aus zwei kurzen eine lange Zwinge machen: Praktisch! Mit dieser Kombination aus Zwingen und Connector lassen sich abhängig von der Länge der einzelnen Leimzwingen Spannweiten von bis zu zwei Metern erreichen. Die Spannkraft und die Präzision der verlängerten Zwingen von Wolfcraft sind für übliche Verleimarbeiten ausreichend.

Leimzwingen reichen für den Heimwerker aus

Obwohl sich die vergleichsweise dünnen Rücken der Schnellspannzwingen etwas durchbiegen können, sind diese für Einsteiger und Heimwerker ausreichend. Einfachste Grundfunktionen wie Spannen und Lösen sowie eine gute Ergonomie des Griffes bei den Zwingen von Wolfcraft erleichten die Arbeit des Heimwerkers. Praktisch ist vor allem die werkzeuglose Bedienung des Einhand-Zwingen-Adapters. Per Knopfdruck werden die Pro- und Easy-Einhandzwingen in das zuvor gelöste Kopfende des Zwingenrückens eingerastet.

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