Zimmertüren
Schöne Zimmertüren sind ein Blickfang in der Wohnung. Zu jedem Einrichtungsstil bieten die Hersteller die passende Tür an. Oft versteckt sich der qualitative Unterschied einer Zimmertür zwischen zwei Deckplatten.
Türen trennen und verbinden Räume und machen in sich abgeschlossene Welten möglich. Außerdem kann eine einzelne Tür den Charakter eines Raumes oder sogar einer ganzen Wohnung bestimmen. Die Hersteller bieten die unterschiedlichsten Produkte an: Das beginnt bei der furnierten Standardtür, geht über die hochwertige Weißlacktür mit Oberlicht oder die Vollholztür im Landhausstil mit Rundbogen bis hin zur modernen Designtür mit Lichtausschnitt.
Planen Sie einen Neubau, achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Türen: Sollen neben der Tür noch Schränke stehen, dann wählen Sie den Türausschnitt so, dass rechts und links noch genügend Platz bleibt (siehe Zeichnungen unten). Treffen zwei Türen in einer Raumecke zusammen, so dürfen sie nicht zusammenschlagen. Wie ein Raum künftig genutzt wird, entscheidet auch über die so genannte Anschlagsrichtung des Türblattes: In welche Richtung soll sich die Tür öffnen lassen? In den Raum hinein, das ist üblich, oder etwa vom kleinen Gäste-WC in den Flur? Öffnet man eine Tür und betritt einen Raum, so ist es angenehmer, wenn man ihn überblicken kann und nicht direkt gegen das Türblatt schaut.
Türkauf nach Maß
Vor allem zwei Dinge sind im Vorfeld zu klären: Zum einen müssen Sie sich überlegen, ob die Tür links oder rechts angeschlagen sein soll, damit sie sich in die geplante Richtung gut und wunschgemäß öffnen lässt. Bei einer sogenannten DIN-rechts-Tür sind die Bänder rechts sichtbar, bei einer DIN-links-Tür entsprechend links. Zum anderen müssen Sie vor dem Kauf genaues Maß nehmen. Sie benötigen die Maueröffnungsbreite, die Maueröffnungshöhe, die Wandstärke einschließlich Putz und ggf. Fliesen sowie die Oberkante des fertigen Fußbodens.
Sollte Ihnen ein Verkäufer anhand der ermittelten Maße tatsächlich keine Tür empfehlen können, wenden Sie sich direkt an einen Hersteller. In der Regel sind in Türprospekten verschiedene Rohbaumaße und die dazu passenden Türen und Zargen aufgeführt. In unserem Fall beträgt die Wandöffnungsbreite 760 mm. Hierzu passen das Türblattaußenmaß mit einer Breite von 735 mm sowie das Zargenfalzmaß von 716 mm. Manch ein Altbau verlangt unter Umständen auch nach einer Maßanfertigung vom Schreiner.
Abstand Tür – Wand
Der Abstand zeischen Tür und Wand ist entscheidend für die Nutzungsfreundlichkeit im Alltag. Jeder kennt Türen, die beim Öffnen, überraschend heftig gegen die dahinterliegende Wand aufschlagen – oder sich erst gar nicht volle 90° öffnen lassen, weil dann schon die Drückergarnitur den Wandputz beschädigt. In solchen Fälllen ist der Abstand zwischen Tür und Wand zu gering. Absolutes Minimum sind hierfür 8 cm!
Im Alltag leidet die Nutzbarbeit eines Raumes oft darunter, dass die Tür direkt vor der Wand aufschlägt und dahinter kein Möbel mehr gestellt werden kann. In Schlafzimmern etwa reduziert sich dann meist die Stellfläche für den Kleiderschrank um etwa einen Meter! Besser ist es dann, wenn zwischen Tür und Wand ein Abstand von 75 cm liegt. So kann dahinter der Kleiderschrank aufgestellt werden und die Tür schlägt beim Öffnen nicht gegen die Schrankfronten!
Anordnung der Tür im Raum | |
Ungünstig: Der Raum ist nicht überschaubar, wirkt kleiner als er ist | |
Der Schrank versperrt den Raum. Zwischen geöffneter Tür und Wand sollte der Abstand 8 cm messen. | |
Verlust von Stellfläche: Diese Türanordnung ist für Schränke mit der üblichen Tiefe von 75 cm ungünstig. | |
Vorteilhafte Anordnung: Zum Raum hinführend und mit ausreichender Schrankstellfläche. | |
Abmessungen für Türen (nach DIN)
Das genaue Maß Ihrer Tür zu bestimmen, ist leichter als Sie denken: Drei Maße brauchen Sie. Zuerst messen Sie die lichte Öffnungshöhe und -breite der Wandöffnung, worin das Türelement später eingesetzt wird. Die Höhe messen Sie ab der Oberkante des Fertigfußbodens, also ab Parkett, Teppich oder Fliesen. Für die Zarge messen Sie die Mauerstärke inklusive Putz, Fliesen oder anderen Wandverkleidungen. Wichtig: Die Maße immer an mehreren Punkten nehmen.
Beim Türkauf auf Qualität achten
Der qualitative Unterschied von Zimmertüren versteckt sich zwischen den Decklagen. Die einfachste Ausführung sind Waben aus Karton, die für gleichmäßige Abstände zwischen den Außenplatten sorgen. Diese kostengünstigen Türen werden häufig im Wohnbereich eingesetzt. Aufgrund der leichten Bauweise verschleißen die Beschläge nicht so schnell. Allerdings dämmen Kartonwaben Schall und Wärme nur mäßig.
Zusätzlich eingebaute Spanplattenstreifen stabilisieren die Türblätter, verbessern allerdings nicht den Schall- und Wärmeschutz. Schwerer und mechanisch stärker belastbar sind Türen mit vollflächigen Röhrenspan-Einlagen. Wer höhere Anforderungen an Schall- und Wärmeschutz stellt, kann zu Türblättern aus Vollspanplatten oder modernen Verbundwerkstoffen greifen. Übrigens lassen sich die meisten Türen um einige Zentimeter kürzen, ohne dass die Füllung sichtbar wird. Nach wie vor beliebt sind klassische Massivholztüren. Damit sich das Türblatt nicht verzieht, bestehen sie meist aus einem Eichen- oder Fichtenholzrahmen und einer Füllung aus schichtweise verleimtem, aus massivem oder aus stabverleimtem Holz.
Auch die Kantenform des Türblattes prägt das Erscheinungsbild wesentlich. Man unterscheidet die eckige, profilierte oder die runde Kante. Stumpf einschlagende Türblätter bilden mit der Zarge eine Einheit.
Wo zum Öffnen eines Türflügels wenig oder gar kein Platz vorhanden ist, sind Schiebetüren eine elegante und praktische Alternative. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Schiebetüren, die auf einer Schiene vor der Wand und solchen, die in das Mauerwerk laufen.
Zimmertürarten im Überblick
Denkt man an Zimmertüren, kommt einem fast immer nur die herkömmliche Anschlagtür zum Schwenken in den Sinn. Ein riesiges Angebot im Baumarkt und Fachhandel trägt damit seine Früchte. Am gebräuchlichsten ist hierbei eine Tür aus Holz oder Holzwerkstoff. Billige Türen dieser Art weisen eine Mittellage aus Kartonwaben auf. Stabiler sind Mittellagen aus Röhrenspanstreifen oder komplette Röhrenspanlagen. Türen mit Vollspanmittellagen oder Massivholztüren sind für höchste Beanspruchung geeignet. Diese haben dann natürlich auch eine Außenseite aus Echtholz; Türen mit Mittellagen verfügen auf der äußeren Decklage meist nur über ein Holzfurnier oder bloß eine Dekorfolie. Ausbesserungen erweisen sich hier als schwierig. Eine Wabenmittellage und folierte Deckschicht sind also die billigste, aber auch die schlechteste Türlösung. Es stellt sich jedoch ohnehin die Frage, ob es denn eine Anschlagtür sein muss.
Plant man beispielsweise Schiebetüren direkt bei Bau oder Sanierung mit ein, kann man diese elegant in Trockenbauwänden verschwinden lassen. Sie benötigen dann weder seitlich an den Wänden noch wie eine Anschlagtür nach vorne hin Platz.
- Anschlagtür: Weit verbreitet, weil sie gut und dicht schließen und rechts und links an der Wand keinen Platz beanspruchen: Anschlag- bzw. Schwenktüren. Sie bestehen aus einem Türblatt, an dem Türbandoberteile, und aus einer Zarge, an der die Türbandunterteile befestigt sind, in die die Bandoberteile eingehängt werden können. Zur Betätigung dienen Drückergarnitur und Einsteckschloss am Blatt und Schließblech an der Zarge.
- Schiebetür: Schiebetüren sparen nach vorne hin Platz. An Schränken kommen Schwebetüren zum Einsatz, die nur oben Laufschienen haben. (Parallel-)schiebetüren verfügen über Laufschienen oben und Führungsschienen unten. Praktisch ist es, wenn Schienen und Tür in Hohlraumwänden verschwinden und keinen Platz an der Wand außen benötigen. An Terrassen/ Balkonen kommen Hebeschiebetüren zum Einsatz, die vorschwenken und sich auf Laufrollen verschieben.
- Falttür: Falttüren sparen besonders viel Platz und sind gute Alternativen zu Schiebetüren. Meist handelt es sich um Ziehharmonikatüren. Für diese ist meist nur ein Laufapparat notwendig. Leider schließen sie oben und unten nicht ab und sind daher nicht dicht.
Fotos: sidm / Archiv
Das könnte Sie auch interessieren ...