Wintergarten bauen

An alles gedacht? So bauen Sie einen Wintergarten

Den Wohnraum nach außen zu öffnen, ist ein Anliegen vieler modern denkender Hausbesitzer, darum sind Wintergärten beliebter denn je. Zumeist wird der Wintergarten als lichtdurchfluteter erweiterter Wohnraum verwendet, aber auch als Pflanzenoase für die kalte Jahreszeit.

An alles gedacht? So bauen Sie einen Wintergarten
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Jeder Wintergarten trägt in Größe, Stil und Einrichtung den persönlichen Daumenabdruck seines Besitzers. Damit das individuell geprägte Projekt "Wintergarten bauen" gelingt, bieten wir detaillierte Planungshilfe.

Die wichtigsten Vorüberlegungen zum Wintergarten

Die Planung beginnt mit der Überlegung, wo genau der Wintergarten entstehen und welche Größe er haben soll. Planen Sie einen kleinen Glaserker als gemütlichen Leseplatz? Oder soll es gleich ein zweites Wohnzimmer sein? Wird der neue Wintergarten auf einer bereits vorhandenen Terrasse entstehen - oder handelt es sich um ein komplett neues Gebäudeelement? Zu unterscheiden sind auch zwei unterschiedlich aufwändige Wintergartenkonstruktionen:

  1. Der Kaltwintergarten wird meist in Leichtbauweise angefertigt und ist nicht besonders aufwändig zu erstellen. Man fügt ihn an die bestehende Hauswand an, dadurch gelangt nicht mehr Sonnenlicht in den Wohnraum als vorher. Diese Wintergartenart dient als Wind- und Wetterschutz für Frühling, Sommer und Herbst. Im Winter wird es meist zu kalt für die Benutzung.
  2. Der Wohnwintergarten entsteht, indem man eine Hauswand komplett durchbricht und hier das neue Bauelement anfügt. Durch die Glaskonstruktion fällt das Sonnenlicht bis ins Haus. Solche Wintergärten sind im Regelfall beheizt und laden auch in der kalten Jahreszeit zum gemütlichen Sonnenbaden ein. Diese Wintergartenart ist sehr viel aufwändiger zu erstellen und darum auch teurer.

Auch die laufenden Kosten bedenken

Neben der finanziellen Investition für den Bau des Wintergartens erwarten Sie in den Folgejahren noch laufende Kosten, die in der Planung nicht zu vernachlässigen sind. Heizung, Lüftung und elektrische Markisen verbrauchen Energie, der Wintergarten muss im Winter gewärmt und im Sommer kühl gehalten werden. Bei nicht optimaler Verglasung geht im Wohnwintergarten auch Heizenergie aus dem Gebäudeinneren verloren.

Um Wohnqualität und laufende Kosten in ein optimales Verhältnis zu setzen, ist beim Bau eines Wohnwintergartens die Fachberatung unumgänglich. Der Kaltwintergarten bringt diese Fragestellungen nicht mit sich, auch dies erleichtert seine Planung. Allenfalls ist bei dieser Bauart darauf zu achten, dass durch die Einwirkung von Regen- und Kondenswasser keine Bauschäden entstehen. Wer sich nicht mit diesem Thema auskennt, sollte ebenfalls fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen, um lange Freude an dem neuen Kalt- oder Wohnwintergarten zu haben.

Wintergarten bauen: Konstruktion und Ausstattung

Sie haben die Wahl zwischen fertigen Bausätzen, die bis zu einem gewissen Grad Ihrem eigenen Projekt angepasst werden können, und einem komplett individuell geplanten Wintergarten. Machen Sie sich zuerst Gedanken, wie Ihr Wintergarten genau aussehen soll, und schauen Sie dann nach einem eventuell passenden Bausatz. Vielleicht ist auch die ganz individuelle Planung der richtige Weg für Sie. Diese Fragen sollten Sie in der Planungsphase beantworten:

  • Wie soll der Grundriss des Wintergartens aussehen?
  • Welche Dachkonstruktion passt zum Umfeld?
  • Welches Gefälle muss das Dach haben?
  • Aus welchem Material soll das Dach bestehen?
  • Wie hoch wird der Wintergarten?
  • Wie schnee- und windfest muss der Wintergarten sein?
  • Wie soll der Durchgang zum Hausinneren aussehen?
  • Aus welchem Material soll die Rahmung bestehen?
  • Wird thermoisoliertes Glas benötigt?
  • Ist ein erhöhter Schallschutz notwendig?

Die Rahmenkonstruktion besteht entweder aus Kunststoff, Aluminium, Edelstahl oder Holz. Kunststoff stellt in der Regel das kostengünstigste Material dar und ist äußerst pflegeleicht. Doch eine schönere, angenehm warme Optik bietet Holz, das im Außenbereich regelmäßig gestrichen werden muss und einen höheren Preis besitzt. Das sehr wetterbeständige Aluminium sieht edel aus und ist bei weitem nicht so teuer wie Edelstahl. Außerdem besitzt es ein geringeres Eigengewicht. Edelstahl hingegen wirkt massiver und hochwertiger, ist aber mit hohen Anschaffungskosten verbunden.

Welche Wintergarten-Ausstattung ist sinnvoll?

 KaltwintergartenWohnwintergarten
Be- und Entlüftung durch Fenster / Türensehr sinnvoll bei geschlossenem Bausehr sinnvoll
elektrische Lüftungzumeist nicht nötigsinnvoll
Beschattungje nach Lage sinnvollje nach Lage sinnvoll
Sonnensensor für Sonnenschutzbei offenem Bau nicht nötigsehr sinnvoll bei Sonnenlage
Heizungbei geschlossenem Bau möglichsehr sinnvoll

Welche Heizung soll es sein?

Zum Heizen des Wohnwintergartens stehen verschiedene Heizungsmodelle zur Verfügung. Zuerst einmal stellt sich natürlich die Frage, ob ein Anschluss an die bestehende Hausheizung gewünscht ist. Eine gesonderte Wärmepumpe ist im Einbau teuer, spart aber laufende Kosten. Elektrisch betriebene Heizungen sind hingegen häufig kostengünstig zu kaufen, verbrauchen aber viel Energie.

Die Fußbodenheizung erfreut sich im Wintergartenbereich wohl zu Recht großer Beliebtheit, denn ein warmer Boden sorgt für erhöhte Wohnqualität. Dieser Heizungstyp wird auch gern in Kombination mit einem zusätzlichen Flachheizkörper verwendet, um bei Bedarf schneller hochheizen zu können. Einige Wintergartenbesitzer statten das Dach ihres neuen Außensitzes auch mit Solarzellen aus und gewinnen dadurch die benötigte Heizenergie. Im offenen Kaltwintergarten lässt sich auch gut ein Heizpilz verwenden, der nur dann eingeschaltet wird, wenn man den Außensitz benutzt. Dieses Gerät arbeitet zwar nicht besonders kostensparend, bietet aber einen Beitrag zur mehr Behaglichkeit an langen Sommerabenden. Denken Sie auch daran, dass der Wintergarten die Vorschriften der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen muss, sobald die darin verwendete Heizung mehr als 4 Monate im Jahr genutzt wird.

Wintergarten planen: Baugenehmigung

Nach diesen Vorüberlegungen gehen Sie in die aktive Planungsphase über. Zuerst müssen die rechtlichen Bedingungen geprüft werden, um den Bau nach den gesetzlichen Vorschriften auszurichten. Manche Kaltwintergärten können genehmigungsfrei sein, wenn sie nicht als Wohnraumerweiterung verstanden werden. Wohnwintergärten benötigen hingegen immer eine amtliche Baugenehmigung: Setzen Sie sich mit dem kommunalen Bauamt in Verbindung. Zu klären sind vor allem folgende Fragen:

  • Gibt es die Möglichkeit zur Genehmigungsfreistellung?
  • Muss eine bestimmte Bauform eingehalten werden?
  • Welche Grenzabstände sind vorgeschrieben?
  • Besteht die Notwendigkeit, dass die Nachbarn eine Stellungnahme abgeben?
  • Welche Brandschutz-Auflagen muss der Bau erfüllen?
  • Sind für das Bauprojekt Ausnahmegenehmigungen zu beantragen?

Außerdem steht die Wahl der passenden Bauunternehmer auf dem Programm, falls das Projekt nicht in Eigenarbeit durchgeführt werden soll. Sie benötigen einen fachkundigen Bauleiter, zumeist handelt es sich dabei um einen Architekten oder Bauingenieur. Nun kommen die verschiedenen Handwerksbetriebe ins Spiel wie Maurer (für den Wanddurchbruch), Tischler, Elektriker, Heizungsbauer und vielleicht auch Maler. Ein erfahrener Bauleiter wird Ihnen Betriebe empfehlen können, die bereits in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet haben.

Foto: ©frankoppermann, istockphoto.com

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