Unkrautbekämpfung
Hat sich Unkraut im Garten erst einmal festgesetzt, nimmt die Unkrautbekämpfung einen großen Teil der Gartenarbeit ein. Zwischen "einfach wuchern lassen" und "die Giftkeule schwingen" gibt es viele Möglichkeiten einer Kleinlebewesen und Pflanzen schonenden Bekämpfung von Unkraut.
Die verschiedenen Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung haben allesamt Vor- und Nachteile. So ist der Einsatz von Chemie zwar besonders einfach, aber nicht sonderlich umweltfreundlich, während mechanische und biologische Unkrautbekämpfung zwar die Umwelt schont, aber besonders zeit- und arbeitseintensiv ist. Wie Sie die verschiedenen Möglichkeiten, Unkraut zu bekämpfen sinnvoll aufeinander abstimmen, erfahren Sie hier.
Chemische Unkrautbekämpfung
Bei der chemischen Unkrautbekämpfung werden Herbizide (im Hobbygartenbau meist als flüssige Suspensionen) ausgebracht, die in den Stoffwechsel der Pflanzen eingreifen. Unkrautvernichtungsmittel unterschieden dabei allerdings nicht zwischen den Pflanzen, die Sie loswerden wollen, und denen, die Sie behalten wollen! Sollten Sie chemische Unkrautvernichtungsmittel in dicht bewachsenen Beeten einsetzen, schützen Sie Ihre Kulturpflanzen gegen den Herbizid-Nebel (z. B. durch Abschirmungen aus Pappe). Achtung: Auf befestigten Wegen und Flächen ist der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln verboten!
Unkrautbekämpfung mit Hausmitteln
In vielen Garten-Foren und am heimischen Gartenzaun werden die angeblich besten Tipps zur Unkautbekkämpfung mit Hausmitteln ausgetauscht. Essig und Salz gelten dabei oft als schonende Alternative zu chemischen Unkrautvernichtern – schließlich nutzt man die Substanzen selbst in der Küche. Dort sind sie auch besser aufgehoben! Im Garten richten Essig und Salz mehr Schaden als Nutzen an: Die Stoffe bekämpfen Unkraut nur mäßig erfolgreich, schädigen aber auf lange Zeit den Boden (Übersäuerung, pH-Wert-Abfall, Versalzung, ...). Auf so einem unwirtlichen Untergrund wachsen zukünftig nur die robustesten Pflanzen: Unkraut!
Mechanische Unkrautbekämpfung
Mechanische Unkrautbekämpfung heißt für den Hobbygärter vor allem: jäten! Je frühzeitiger Sie die Unkräuter samt Wurzel entfernen, desto langfristiger ist Ihr Erfolg. Beim Unkraut jäten helfen Ihnen die klassische Hacke oder Grabekralle. Für Löwenzahn gibt es spezielle Unkrautstecher, die die Pflanze mitsamt der langen Pfahlwurzel entfernen. Wichtig: Entfernen Sie Unkraut unbedingt vor der Samenbildung und entsorgen Sie Unkraut am besten mit dem Restmüll, um einen Sameneintrag in den Komposthaufen zu vermeiden!
Thermische Unkrautbekämpfung
Hitze zur Unkrautbekämpfung lässt sich zielgenau (und damit schonend für umstehende Kulturpflanzen) einsetzen: Mittels heißem Wasserdampf, Heißluft oder einer Gasflamme wird Unkraut einfach abgefackelt. Meist muss die Behandlung wiederholt werden, weil im Boden intaktes Wurzelgeflecht überlebt und die sich noch im Boden befindenden Samen durch die Hitze aufkeimen.
Biologische Unkrautbekämpfung
Unkraut breitet sich vor allem auf Flächen aus, die nicht bereits von anderen Pflanzen besiedelt sind – das gilt im Gemüsebeet genauso wie im Rasen. Machen sich Moos und Klee im Rasen breit, ist das ein Zeichen dafür, dass der Rasen keine optimalen Wachstumsbedingungen vorfindet (zu feucht, zu wenig Nährstoffe, schlecht durchlüftet) und geschwächt ist. Stärken Sie also die Kulturpflanze!
Beim Rasen heißt das: vertikutieren, lüften, Rasen nachsäen, düngen. In einer dichten Grasnarbe haben Unkräuter keine Chance. Praxistipp: Lassen Sie im Sommer das Gras ruhig etwas länger stehen. Das schützt die Halme vor der Sonne, senkt die Wasserverdunstung und hüllt etwaige Unkräuter in Schatten (Unkraut verkümmert)!
Natürliche Unkrautbekämpfung
Mulchen ist ein guter Weg der vorbeugenden Unkrautbekämpfung. Eine dichte Schicht aus Rindenmulch (oder auch Grasschnitt, Kompost oder Stroh) verhindert die Ausbreitung von Unkraut und schützt die Baumscheibe. Praxistipp: Ein Unkrautvlies, in das Löcher für die Nutzpflanzen geschnitten sind, erspart auch im Gemüsebeet zuverlässig das Unkrautjäten!
Das Mulch-Prinzip (Lichtabschluss) können Sie sich auch mit Folien zunutze machen: Unkrautverseuchte Flächen, die Sie ein Jahr brach liegen lassen können, werden mit einer lichtdichten Folie überdeckt. Darunter verendet im Jahresverlauf jedes Unkraut – sogar Giersch!
Foto: Susanne Schmich / pixelio.de
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