Traumfängerbasteln

Traumfänger selber machen

Albträume können nicht nur Kinder ängstigen, auch Erwachsene leiden auf Dauer unter schlechten Träumen. Abhilfe verspricht ein Traumfänger, der nur gute Träume durchlässt und die schlechten einfach neutralisiert – so heißt es.

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Video: Xcel Produktion

Traumfänger sind im Ursprung indianische Kultobjekte, die aus einem Weidenreifen, einem Netz und weiteren persönlichen Gegenständen bestehen und ursprünglich von der Ojibwe-Kultur als Spinnennetz-Talismane verwendet wurden. Sie sollen den Schlaf verbessern, indem die guten Träume durch das Netz hindurch gelassen werden, während die schlechten sich darin verheddern und durch das Sonnenlicht unschädlich gemacht werden.

In den 60er-Jahren gewannen sie während der Pan-Indianer-Bewegung an Bedeutung und wurden auch von anderen indigenen Völkern Nordamerikas übernommen. Auch unter Blumenkindern und Hippies war das Traumfängerbasteln ein beliebter Zeitvertreib, ehe die Traumfänger in den 1980ern auch bei der übrigen Bevölkerung Anklang fanden und kommerzialisiert wurden.
Praxistipp: Heute erleben mit dem Wiederaufkeimes des Boho-Stils Traumfänger wieder ein Revival als stylisches Accessoire zum Selbermachen.

Anstatt einfach einen Traumfänger zu kaufen, können Sie jedoch auch einen Traumfänger selber machen – die Anleitung weiter unten beschreibt Schritt für Schritt, wie Sie einen großen Traumfänger selber machen.
Sicher, ein Traumfänger alleine reicht natürlich nicht, um die Albträume abzufangen, ebenso wichtig ist der Glaube an den Talisman. Gerade Kindern kann jedoch durch das gemeinsame Basteln eines Traumfängers die Angst vor den Albträumen genommen werden, was wiederum zu einem ruhigeren Schlaf führt.
Praxistipp: Ein eigener Traumfänger mit Namen "erhöht" die Schutzwirkung – das Kind identifiziert sich mit seinem eigenen Traumfänger und vertraut besonders auf dessen magische Kraft, böse Träume vom Kinderzimmer fern zu halten!

Traumfänger selber machen: Anleitung

Möchten Sie einen Traumfänger selber machen, benötigen Sie einen Ring aus Holz (20 cm Durchmesser), Schnüre (festes Garn, Kordeln oder Bänder), ein Wollknäuel, Federn und Holzperlen.

  1. Wolle mit Knoten am Ring befestigen und den Ring einmal komplett mit der Wolle umwickeln.
  2. Garn an dem Ring festknoten und 10 cm entfernt erneut um den Ring wickeln. Nachdem der Reifen so einmal umrundet wurde, immer weiter nach innen vorarbeiten. Das Garn umwickelt nun nicht mehr den Ring, sondern das vorher daran befestigte Garn.
  3. Nun wird der Traumfänger mit Federn und Perlen verziert. Diese einfach mit dem Garn an den Ring befestigen.

Traumfänger selber machen
Alternativ zu Garn lässt sich als Netz auch einfach ein Häkeldeckchen verwenden. Foto: asundermeier / Pixabay

Praxistipp: Traumfänger werden von den Ureinwohnern Nordamerikas zwiespältig betrachtet. Die einen sehen sie als Symbol für die Einheit der einheimischen Völker Nordamerikas, während andere sie als Zeichen der Ausbeutung und Kommerzialisierung ihrer Kultur ansehen.
Ein weiterer guter Grund, sich keinen Traumfänger zu kaufen, sondern ihn aus Respekt den indigenen Kulturen gegenüber möglichst natürlich und originalgetreu selber herzustellen!

Traumfänger basteln aus Naturmaterialien

Authentische Traumfänger bestehen zu 100 % aus natürlichen Materialien. Wenn Sie einen Traumfänger basteln, sollten Sie daher die Materialien, bei denen dies möglich ist, auch in der Natur sammeln:

  • Kreis: Der Kreis symbolisiert den Kreislauf des Lebens und kann zum Beispiel mit Weidenzweigen hergestellt werden.
  • Netz: In dem Spinnennetz verfangen sich die bösen Träume. Hierfür können Sie einfaches Garn verwenden.
  • Federn: Die Federn symbolisieren eine Art Leiter, an der die Träume sanft auf den Schlafenden hinabgleiten sollen.
  • Perlen: Die Perlen aus Holz oder Glas symbolisieren entweder die Spinne, die im Netz sitzt oder die guten Träume, die sich irrtümlicherweise im Netz verfangen haben.

Makramee-Traumfänger basteln

Der Makrameetraumfänger zählt spätestens seit den 70er Jahren zu den beliebtesten Traumfängern zum Selbermachen. Die klassische arabische Knüpfkunst (miqrama arabisch für „geknüpfter Schleier“), die über das maurische Spanien nach Europa fand, harmoniert ideal mit dem schamanischen Gedankengut hinter dem Talisman. Um einen individuellen Makramee-Traumfänger zu basteln braucht es nur etwas Wolle, einen Holzring und ein paar ruhige Mußestunden.

Besonders geeignet zum Traumfängerbasteln mit Makramee ist feste Wolle oder Garn in den Stärken 3 mm und 5 mm. Je weniger der Zwirn fusselt, desto leichter lässt sich damit basteln und das Muster im Traumfänger wirkt anschließend klar und konturscharf!
Für den Ring hat sich ein Durchmesser von 20 cm bewährt – mit der Größe des Traumfängers können Sie aber natürlich völlig frei nach eigenem GEschmack experimentieren. Doch je größer der Ring, desto mehr Arbeit macht das Traumfängerbasteln!

Knot-Anleitung für Makramee-Traumfänger

Um einen Makramee-Traumfänger zu knoten, wird zunächst der Ring dicht mit Wolle umwickelt, erst dann knüpft man das Muster im Innenkreis des Talismans. Typisch für Makramee-Traumfänger sind auch die bartartigen Wollknoten, die vom unteren Drittel des Rings nach unten hängen und durch ihr Knotenmuster den besonderen Reiz ausmachen. Im Makramee wird mit standartisierten Knoten gearbeitet: Ankerstich, Kreuzknoten, Wellenknoten, Rippenknoten, (mehrfacher) Überhangknoten oder Abschlussknoten.
Praxistipp: Wer die Technik erst erlernen muss, findet im Internet viele Tutorials zum Makramee-Knoten >>

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