Silikonfuge ziehen

Lernen Sie Silikonfugen zu ziehen wie ein Profi: Damit der Übergang zwischen Wand und Waschbecken wasserdicht ist, lohnt es sich eine Silikonfuge zu ziehen. Die Silikonfuge dichtet den Spalt dauerelastisch ab, sodass kein Wasser zwischen die Bauteile laufen kann. Wichtig sind solche Dichtungsfugen auch zwischen aneinander stoßenden Fliesenflächen wie Wand/Wand (in einer Raumecke) oder Wand/Boden. Wie Sie eine Silikonfuge ziehen, erklärt diese Anleitung Schritt für Schritt.

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Silikonfuge ziehen
Foto: sidm

Schritt 1 von 4

Um einen geraden und sauberen Fugenverlauf zu erhalten, können Sie die Fliesen ober- und unterhalb der Fuge mit Kreppband abkleben.

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Schritt 2 von 4

Die Fuge spritzen Sie dann mit sauer vernetzendem Silikon (oft als Sanitärsilikon bezeichnet) aus. Silikone gibt es auch in verschiedenen Farben.

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Schritt 3 von 4

Mit einem Gummikeil oder dem Finger (mit Haushaltshandschuhen) ziehen Sie das Silikon ab. Werkzeug bzw. Finger in Spüli tauchen!

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Schritt 4 von 4

Ziehen Sie danach direkt das Kreppband ab und gehen Sie am besten nochmals mit Spüli am Finger über die Fugen und drücken das Silikon an.

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Silikonfuge ziehen
Foto: sidm

Silikonfuge ziehen

Mit dem starr aushärtenden Fugenmörtel werden nur die Fugen in der Fläche (also zwischen den einzelnen Fliesen) verfugt. Alle Anschlussfugen zwischen verschiedenen Bauteilen (also zwischen Wand und Boden oder Wand und Decke, aber auch zwischen Wand und Wand) müssen mit flexiblem Material wie Silikon (oder Acryl) ausgespritzt werden. Da sich die Bauteile (minimal) gegeneinander bewegen (können), würde eine starre Fuge reißen, ausbröckeln und schließlich undicht werden!

Kleben Sie die Flanken der Bauteile entlang der (Bewegungs-)Fuge mit Malerkrepp sauber ab (Nicht direkt an der Kante ansetzen, etwa 2 mm Abstand halten!). Mit Sanitärsilikon spritzen Sie nun die Fuge aus: Dafür spannen Sie die Kartusche in eine Kartuschenpistole, schneiden die Spitze der Kartusche schräg auf und fahren langsam und mit gleichmäßigem Druck auf den Pistolengriff an der Fuge entlang.

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Silikonfuge ziehen

Um die Fuge zu glätten, benetzen Sie das aufgetragene Silikon mit Seifenwasser ...

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Foto: sidm

Silikonfuge ziehen

... oder Sie tauchen Ihren Finger in leicht verdünntes Spülmittel und fahren direkt mit dem Finger über die Masse, um eine saubere Fuge zu formen. Im Baumarkt erhalten die auch spezielle Fugengummies, die diese Arbeit erleichtern sollen.
Das überschüssige Silikon streifen Sie an einem Küchenpapier ab und entsorgen es mit dem Hausmüll (vorher völlig austrocknen lassen!). Gleiches gilt für angebrochene, aber noch nicht leere Kartuschen.

Silikonfuge ziehen
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Silikonfuge ziehen

Nach dem Glätten der Fuge, entfernen Sie sofort das Malerkreppband. Anderfalls riskieren Sie das Aufreißen der Fuge, wenn das Silikon bereits begonnen hat zu "vernetzen". Abschließend fahren Sie noch einmal mit dem angefeuchteten Finger zügig mit nur leichtem Druck über die Fuge, um die kleinen Kanten zu glätten, die das Klebeband hinterlassen hat.

Checkliste Werkzeug

  • Cuttermesser

  • Kartuschenpistole

  • Malerkrepp

Ehe Sie anfangen, eine neue Silikonfugen zu ziehen, muss der Untergrund staub- und fettfrei sein. Reinigen Sie also vorher die Fliesen und angrenzende Bauteile – ggf. müssen Sie mit einem Silikonentferner hartnäckige Dichtstoffreste entfernen. Nach der Reinigung muss die Stelle abtrocknen, da Silikon auf feuchten Untergründen nicht haftet.

Wie Sie die Fliesen dann verfugen, sehen Sie im Video:

Video Platzhalter
Video: TargetVideo

Anleitung: Silikonfugen ziehen – an Wand und Boden

In der Anleitung oben zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie eine Silikonfuge ziehen – an der Wand (senkrechte Fuge) oder am Boden (horizontale Fuge). Diese Praxistipps werden Ihnen helfen, die Silikonfuge sauber, dicht und gleichmäßig auszubilden:

  • Silikonkartusche richtig anschneiden: Damit nicht zu viel oder zu wenig Silikon aus der Kartusche gepresst wird, ist die Stelle, an der die Tülle angeschnitten wird entscheidend. Die Breite des Tüllenendes sollte ungefähr der Breite der Fuge entsprechen. Schneiden Sie die Silikon-Kartusche am besten in einem 45°-Winkel an.
  • Silikon gleichmäßig auftragen: Vermeiden Sie Stopps oder Beschleunigungen beim Auftragen des Silikons.
  • Gleichmäßiger Druck: Behalten Sie Druck und Neigungswinkel beim Auftrag bei – so wird die Silikonfuge gleichmäßig dick.
  • Nach dem Auftrag muss die Fuge bündig abgezogen werden: Finger oder Abziehkeil mit Spüli benetzen – überschüssiges Silikon abstreifen!
  • Vorgang wiederholen: Jetzt sollte der Abziehkeil kaum noch Silikon mehr vor sich herschieben.
  • Wenn Sie den Spalt zuvor mit Malerkrepp abgeklebt haben: Klebeband zügig entfernen (im 45°-Winkel zum Fugenverlauf abziehen), ehe das Silikon aushärtet (vernetzt).
  • Trocknen lassen: Auch wenn die Fuge oberflächlich trocken wirkt, in der Tiefe ist die Masse noch feucht – Fuge ca. 1 Tag lang nicht belasten!

Fuge aus Silikon oder Acryl?

Für dauerhaft elastische und zugleich gut haftende Fugen ist Silikon immer noch erste Wahl: Es gibt sauer und neutral vernetzendes Silikon. Ersteres fällt durch seinen starken Essiggeruch auf, das andere setzt beim Abbinden geruchslose Alkohole frei.
Als Alternative gibt es im Baumarkt auch Acryldichtstoffe. Sie sind deutlich günstiger, besitzen aber eine geringere Elastizität (ungünstig bei Bauteilen, die eine relativ hohe Bewegung erwarten lassen). Dafür ist Acryl überstreichbar, daher wird es überwiegend in Wohnräumen und nicht im Bad verwendet.

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