Silikatfarben

Mineralfarben im Vergleich

Mineralische Bindemittel wie Kalk und Silikat sorgen für ein gutes Raumklima, Silikat darüber hinaus für eine feste Verbindung. Gute Gründe, weshalb Silikatfarben im Trend liegen.

Silikatfarben im Überblick: Welche lohnt sich zu kaufen?
Silikatfarben im Überblick: Welche lohnt sich zu kaufen? Foto: sidm / KEH
Auf Pinterest merken

Zunehmend finden sich im Farbregal Eimer, in deren Produktnamen das Wörtchen „Silikat“ auftaucht. Was hier allerdings als Mineralfarbe und Innenfarbe auf Silikatbasis bezeichnet wird, ist oft eine mineralisch aufgepeppte Kunstharzfarbe. Denn praktischerweise lassen sich Farben durch Kunstharzbindemittel einfacher verarbeiten. Verwendet man reine Silikatfarben, müsste man Kaliwasserglas mit Farbpulver und Wasser mischen, dabei Handschuhe und Schutzbrille tragen und peinlichst darauf achten, dass es sich um einen rein mineralischen Untergrund handelt (Zement-/Kalkzementputz oder Beton. Vorsicht bei Gipsputz, reine Silikatfarben machen ihn porös!). Alte Anstriche aus üblicher Kunstharzfarbe müsste man komplett entfernen, damit Silikatfarbe haftet.

Wie funktionieren Silikatfarben?

Das in Silikatfarben enthaltene Bindemittel Kaliwasserglas reagiert nach dem Auftrag mit dem mineralischen Untergrund. Dabei entsteht eine dauerhafte Verzahnung der Schichten, die sogenannte Verkieselung. Dass sie im Gegensatz zur Kunstharzfarbe keinen geschlossenen Oberflächenfilm bildet, macht Silikatfarbe auch sehr diffusionsoffen.  So können Wände viel Luftfeuchtigkeit aufnehmen und diese wieder abgeben. Damit sorgt die Farbe für ausgeglichene Luftfeuchtigkeit und ein gutes Raumklima.

Welche Silikatfarbe ist die beste?

Doch welche Silikatfarben gibt es? Und wie gut sind diese? Wir stellen Ihnen hier vier Produkte mit den wichtigsten Eigenschaften vor:

Alpina Mineral Innenfarbe
Mineralfarbe mit silikatischem Anteil (konservierungsmittelfrei, durch etwas erhöhtem Silikatanteil)
Gutes Deckvermögen (Klasse 2)
Diffusionsoffen (sd-Wert < 0,02 m)

Knauf Easyfresh
„Mineralische Polymerdispersion“ (Enthält Calciumaluminiumsulfat, Titandioxid, Kunstharzdispersion, Wasser, Additive)
Gutes Deckvermögen (Klasse 2)
Konservierungsmittelfrei
Diffusionsoffen (sd-Wert < 0,01 m)

Schöner Wohnen Naturell
Fertig abgetönte Mineralfarbe mit silikatischem Anteil (konservierungsmittelfrei, durch etwas erhöhtem Silikatanteil)
Diffusionsoffen (sd-Wert < 0,03 m)

Schöner Wohnen Wohlfühlweiss
Mineralfarbe mit silikatischem Anteil (konservierungsmittelfrei, durch etwas erhöhtem Silikatanteil)
Hoch deckend (Klasse 1)
Diffusionsoffen (sd-Wert < 0,03 m)

Alternative zu Silikatfarben

Die Farbindustrie bietet als Alternative seit langem einkomponentige Dispersions-Silikatfarben an, die nach DIN 18363 bis zu fünf Prozent organische Zusätze in Form von Kunstharz beinhalten dürfen. Damit hat man immer noch eine hochwertige Mineralfarbe.

Mehr zum Thema

Zunehmend finden sich auch sogenannte „Farben auf Silikatbasis“, die nicht der DIN 18363 entsprechen und vermutlich mehr als fünf Prozent Kunstharzanteil aufweisen. Wie viel mehr genau, das wird nicht angegeben.

Je mehr Kunstharz oder andere organische Bestandteile eine Farbe jedoch enthält, desto weniger dampfdurchlässig ist sie eigentlich und desto mehr kann sich hierauf z. B. Schimmel bilden. Denn ein weiterer großer Vorteil von möglichst reinen Kalk- und Silikatfarben ist, dass sich auf ihnen kein Schimmel bilden kann, denn dieser ernährt sich von organischem Material. Dazu zählen übrigens auch Kleister und Tapete, weshalb Mineralfarben besser direkt auf Putz aufgetragen werden sollten.

Das könnte Sie auch interessieren ...

Aus selbst 1/2018