Kommode mit Kreidefarbe streichen

Egal, ob es sich um Ihre alten Möbel handelt, oder ob Sie ein günstiges Schmuckstück auf dem Flohmarkt erstanden, haben: Möbel kann man mit etwas Geschick und Kreativität neuen Glanz verleihen.

Tipp: Das Streichen ist nicht immer ganz einfach. Unser Video zeigt Ihnen Tricks, die beim Streichen helfen:

Besonders alte Holzmöbel kann man mit kleinen Reparaturen und etwas Farbe zu einem ganz neuen Look verhelfen. Wir verraten, wie das mit Kreidefarbe möglich ist, worauf Sie beim Streichen achten müssen und wie Sie die Möbel mit Kreidefarbe aufhübschen.

Mit Kreidefarbe können Sie Ihren Möbeln nicht nur eine neue Farbe verpassen, sondern auch den angesagten Shabby-Chic-Look geben. Dabei lässt sich diese sehr leicht verarbeiten, sodass Sie ohne handwerkliches Geschick Ihre alten Möbel auffrischen können. Kreidefarbe besteht aus einer Wasserbasis und wird mit natürlichen Pigmenten angereichert. Durch diese Pigmente ist die Farbe sehr intensiv und hat eine hohe Deckkraft. Oft genügt nur eine Farbschicht. Anders als viele andere Farben hat sie eine eher pudrige und samtige Optik.

Doch warum sollte man mit Kreidefarbe streichen, wenn es so viele Lacke und andere Farben gibt? Der Vorteil liegt darin, dass diese Farbe keinen unangenehmen Geruch verbreitet, schnell trocknet und durch ihre Zusammensetzung sehr umweltfreundlich ist. Bei Holzmöbeln besteht außerdem der Vorteil, dass die Kreidefarbe nicht zu sehr ins Holz eindringt. Wenn Sie Ihr Möbelstück im Vintage-Look gestalten möchten, reicht es einfach aus, im Anschluss einmal die gestrichene Fläche vorsichtig ab- bzw. anzuschleifen.

Eine weitere besondere Eigenschaft der Farbe ist, dass Sie auf nahezu allen Materialien haftet. Egal ob saugende Materialien wie Holz, Ton und sogar Stoff oder auf nicht-saugenden Materialien wie Kunststoff oder Metall: Kreidefarbe kann für nahezu jedes Möbelstück verwendet werde. Auch auf gewachsten Möbeln, die sich eher schlecht streichen lassen, kann man sie verwenden. Dabei ist aber immer die richtige Verarbeitung notwendig.

Auf Möbeln kann Kreidefarbe sehr lange halten. Bei der richtigen Pflege bedeutet das, dass sie über zehn Jahre wie frisch gestrichen aussehen kann.

Richtige Pflege heißt:

• die Oberflächen regelmäßig abstauben
• den Kontakt mit Chemikalien vermeiden
• verschüttete Flüssigkeit sofort entfernen

Denn sonst wird die Farbschicht angegriffen. Bei einer normalen Benutzung dürfte jedoch nichts passieren.

Wie bereits erwähnt ist die richtige Verarbeitung wichtig, um die Haltbarkeit der Farbe zu erhöhen. Das Streichen ist dabei nicht nur das, worauf Sie besonders achten müssen. Viel wichtiger ist es, dass Sie den Untergrund richtig vorbereiten und die Farbe anschließend versiegeln.

Sie können schon hier direkt in unsere Bauanleitung springen, um sich den Arbeitsablauf für die alte Holzkommode Schritt für Schritt in der Bildergalerie anzuschauen.

Zum Streichen muss man den Untergrund nicht zwingend abschleifen. Das Abschleifen kann aber zur besseren Haltbarkeit beitragen. Wenn Sie den Untergrund vorher schleifen, lassen sich auch alte Farbschichten entfernen. Denn wichtig ist, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Bevor Sie also mit dem Streichen beginnen, entfernen Sie jeglichen Schmutz und achten darauf, dass alles trocken ist. Erst danach können Sie das Möbel streichen.

Sie brauchen kein spezielles Zubehör. Wichtig ist, wie bei jedem Streichen, dass Sie Malervlies oder Malerfolie zum Unterlegen benutzen, Malerkrepp zum Abkleben verwenden und saubere Pinsel und Rollen nutzen, um unerwünschte Verschmutzungen zu vermeiden.

Eine Farbwanne kann beim Streichen ebenso von Vorteil sein. Bei Farbrollen und Pinseln ist wichtig, dass diese nicht fusseln und keine Haare verlieren. Denn die bleiben in der Farbe kleben und hinterlassen unschöne Spuren. Für wirklich glatte Flächen sorgen daher zum Beispiel Schaumstoffrollen oder Farbsprühgeräte. Mit einem Farbsprühgerät gelangen Sie auch an schwer zugängliche Stellen.

Um beispielhaft zu zeigen, wie man Kreidefarbe verwendet, haben wir eine alte Kommode gestrichen und im beliebten Shabby-Look gestaltet. Die Kommode wurde sehr günstig bei einem Kleinanzeigenportal angeboten und erworben. Nachdem defekte Holzbauteile repariert oder ausgetauscht wurden, ging es an die Optik. Die genaue Anleitung finden Sie in unserer Bildergalerie>>>

1. Bei unserem Möbelstück haben wir zuerst alle Schubkästen und die Rückwand entfernt. Da uns dabei auffiel, dass einige Reparaturen notwendig sind, begannen wir mit dem Verleimen von Schubkästen und haben eine neue Rückwand montiert.
2. Anschließend wurden alle Möbelgriffe entfernt.
3. Als nächstes wurde das Holz geschliffen und der Staub mit einem feuchten Tuch abgewischt.
4. Für den schönen Vintage-Look haben wir zuerst die Farbe "Taupe" gestrichen.
5. Nach dem Trocknen gab es einen zweiten Anstrich mit einer helleren Kreidefarbe (hier ein helles Grün).
6. Als alle Oberflächen trocken waren, wurde das Holz mit 180er Schleifpapier geschliffen.
7. Der untere Farbton wird dabei sichtbar und sorgt für den Vintage-Look.
8. Am Schluss haben wir noch defekte Nutauszüge durch Kugelteilauszüge ersetzt und die schicken Griffe montiert.

Kreidefarbe ist meist so deckend, dass Sie nur einmal streichen müssen. Da wir zwei Farben sichtbar machen wollten, mussten wir natürlich noch einmal streichen.

Da Kreidefarbe schnell trocknet, müssen Sie mit einem zweiten Anstrich meist nicht lange warten. Dennoch muss die erste Farbschicht trocken sein! Am besten beachten Sie die Herstellerangaben zum Auftragen.

Eine Versiegelung von Kreidefarbe ist nicht immer zwingend notwendig. Wenn es sich aber um viel benutze Oberflächen handelt, kann es durchaus sinnvoll sein. Denn so wird sie deutlich strapazierfähiger und resistenter gegen Schmutz. Zum Versiegeln kann man Lack, Wachs oder Öl auftragen. Hier haben wir Ihnen die Vor- und Nachteile aufgelistet:

• Lack: Besonders pflegeleichte Oberfläche, trocknet schnell, lassen sich überstreichen.
• Wachs: Gibt es auch in angesagten Farben, nicht für feuchte Bereiche geeignet.
• Öl: Bringen Kreidefarben zum Strahlen, für den Außenbereich geeignet, müssen länger trocknen.

Egal, wofür Sie sich entscheiden, die Versiegelung selbst ist ganz einfach. Vorher ist hier besonders wichtig, dass die Oberfläche frei von Staub und Fusseln und eben ist. Griffe und Co. sollten Sie abkleben oder demontieren. Mit einer Rolle oder einem Pinsel lässt sich die Lack-Versiegelung dann gleichmäßig und dünn auftragen. Wachs und Öl tragen Sie besser mit einem fusselfreien Tuch auf. Anschließend muss die Versiegelung durchtrocknen. Da die Zeiten hierbei variieren, beachten Sie am besten die Herstellerangaben.

Tipp: Bei einer Öl- oder Wachs-Versiegelung erhalten Sie ein besonders schönes Finish, wenn Sie die Oberfläche noch einmal mit einem Tuch polieren.

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