Holzhobel

Der Holzhobel ist ein Werkzeug zur Holzbearbeitung. Traditionell verwenden Schreiner und Tischler den Holzhobel überwiegend zum Glätten (Nivellieren) von Holzoberflächen.

Holzhobel
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Über das im Hobel montierte Messer werden – nahezu parallel zum Werkstück – dünne Späne abgespalten. Der Holzhobel besteht im Wesentlichen aus folgenden Elementen:

  • Aufbau eines einfachen Doppelhobels: In den Hobelkasten (A), der meist mit härterer Unterseite (Hobelsohle B) versehen wird, ist das mit der Klappe (C) verschraubte Messer (D) mit einem Keil (E) befestigt. Die linke Hand führt den Hobel mit Hilfe der Nase (F).
  • Der Hobelkasten gibt dem Hobel seine Form.
  • Er umschließt den Spandurchgang, in dem das Hobeleisen (Messer) aus gehärtetem Werkzeugstahl steckt.
  • Ein hölzerner Keil verspannt das Hobeleisen im Hobelkasten.
  • Hobelsohle nennt man die Auflageplatte eines Holzhobels. Sie ist während des Hobelns starker Reibung ausgesetzt und daher aus strapazierfähigem Material, wie Weiß- und Hainbuche oder Pockholz, hergestellt. In England wurden die Hobelkörper schon früh aus Gusseisen oder Werkzeugstahl gefertigt (vgl. Metallhobel).
  • Ein knaufförmiger Griff befindet sich am vorderen Ende des Hobels: die sogenannte Hobelnase.

Praxistipp: Mit der zweiten Hand, sie führt die eigentliche Schubbewegung aus, greift der Schreiner um den hinter der Einspannvorrichtung gelegenen Handschutz. Dieser ist leicht gewölbt, so dass die Hand (zwischen Daumen und Zeigefinger) dort sicher liegt und gleichmäßigen Druck ausüben kann. Ein klassischer Hobel ist für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen nutzbar. Neuere, besonders anatomisch geformte Modelle gibt es häufig in zwei Varianten für Rechts- und Linkshänder.

Einsatzgebiete für den Holzhobel

Je nach Verwendungszweck und Stärke des Abtrages unterscheidet man z.B. folgende Holzhobel.

Hobel für gröbere Arbeiten:

  • Der Schrupphobel hebt dicke Späne vom Werkstück. Daher eignet er sich besonders zum Ebnen sägerauer Balken und zum Nivellieren von Plattenware.
  • Der Schlichthobel wird zum ersten Glätten und Schlichten der noch unebenen Fläche (nach dem Schruppen) benutzt.
  • Der Doppelhobel arbeitet wie ein Schlichthobel. Im Spandurchgang sitzt jedoch ein zweites Hobeleisen, die sogenannte Klappe. Sie ist gegenläufig mit dem Hobeleisen verspannt und sorgt dafür, dass der Span kurz hinter der Schneide des ersten Hobeleisens gebrochen wird. Dadurch erreicht der Doppelhobel eine glattere Oberfläche.
  • Der Putzhobel – dient zum Putzen (Glätten) von Flächen. Er arbeitet feiner als der Doppelhobel.
  • Schiffhobel haben eine flexible Stahlplatte als Hobelsohle. Sie lässt sich über Stellschrauben konvex oder konkav einstellen. Mit dem Schiffhobel können auch Rundungen gehobelt werden.

Hobel für feinere Arbeiten:

  • Der Grundhobel (auch Nuthobel) mit verstellbaren Tiefen- und Seitenanschlägen wird verwendet, um Nuten zu hobeln. Das weit über die Hobelsohle stehende schmale Eisen arbeitet sich tief ins Material bis eine Nut entsteht.
  • Der Hirnholzhobel hat ein sehr flach stehendes Hobeleisen. So lässt sich Hirnholz besser bearbeiten, ohne dass die Fasern am Rand ausreißen. Mit dem Hirnholzhobel werden weniger lange als vielmehr kurze kräftige Züge ausgeführt: Das Material wird bestoßen.
  • Der Profilhobel hat eine profilierte Hobelfläche mit einem ebenso geformten Eisen, um Profile mit definierter Silhouette zu fertigen. Kostenintensiv: Da jeder Profilhobel nur eine einzige Form schneiden kann, muss für jede Profilvariante ein neuer Profilhobel hergestellt werden. Daher werden Profile heute gefräst.
  • Der Simshobel (auch Falzhobel) besitzt ein Hobeleisen, das über die gesamte Breite des Werkzeuges reicht. So lassen sich winklige Werkstücke (Falze) bis in die Ecke bearbeiten. Zur besseren Handhabbarkeit ist der gesamte Falzhobel besonders schmal ausgebildet.

Alternativ gibt es auf dem Markt auch Holzhobel, die anstelle eines Keils besondere Einstellhilfen besitzen. Zu unterscheiden sind vor allem: 
Hobel mit Klemmung: Bei einigen Hobeln wird das Messer nicht per Keil, sondern mit einer Federklemme gehalten. Per Hebel können Sie die Feder lösen und das Messer mit einer Stellschraube justieren: Erst den Haltegriff lösen, dann die Stellschraube nutzen. Eine Zugstange ersetzt den Keil.

Primus-Hobel: Ebenso gibt es Hobel, die ganz ohne Hammer feinjustiert werden können. Eine federnd gelagerte Zugstange hält das Eisen, für die Feinjustierung sorgt die obere Stellschraube.

Arbeiten mit dem Holzhobel

Für gute Arbeitsergebnisse achten Sie auf vier Dinge: Werkstück fest einspannen, Hobel gleichmäßig führen, nie zu viel Holz auf einmal abnehmen und immer scharfe Messer verwenden.

Spannen Sie Ihr Werkstück so ein, dass Sie es in langen Hobelzügen entlang der Maserung bequem bearbeiten können. Eine Hobelbank bietet dazu optimale Möglichkeiten, denn mit der Vorderzange kann das Holz parallel nahe zur Werkbankkante fixiert werden. Am besten stehen Sie in leichter Schrittstellung neben der Werkbank, sodass Sie in ganzer Arbeitslänge einen gleichmäßigen Vorwärtsschub auf den Hobel ausüben können – das garantiert ein ansatzfreies und riefenfreies Hobelergebnis. Nach jedem Schwung den Hobel vom Material abheben und ohne Holzkontakt in die Ausgangslage zurückführen. Fassen Sie den Hobel mit beiden Händen, wobei Ihre bevorzugte Hand den Hobelkasten – oder bei Metallhobeln den Schiebegriff – vorantreibt. Für Linkshänder gibt es übrigens mittlerweile spezielle Holzhobel mit spiegelbildlich geformter Hobelnase (Horn), Metallhobel müssen nicht angepasst werden.
Bei allen Hobelarbeiten sollten Sie die Hobelsohle leicht schräg über das Werkstück führen, damit die Klinge eine geringe Schneidbewegung ausführt und nicht in stumpfem Winkel auf die Holzfasern trifft. Die besten Ergebnisse erzielen Sie mit einem scharfen Messer in feiner Einstellung – das heißt, das Hobelmesser sollte nur einen sehr dünnen Span abnehmen. Bei scharfer Klinge und möglichst kleiner Spanabnahme werden Ihnen praktisch auf Anhieb sehr gute Arbeitsergebnisse gelingen.

Holzhobel richtig lagern

Auch wenn der Hobel nicht benutzt wird, kann das Hobeleisen verschleißen. Häufigste Ursache ist nicht wie vielfach vermutet Rostbildung, sondern eine unsachgemäße Lagerung. Legen Sie einen Hobel nie auf der Klinge ab – denn diese wird dabei schnell stumpf. Sorgen Sie entweder (wie im Bild) dafür, dass die Sohle im Bereich des Messers frei lagert – z. B. auf zwei Leisten vor und hinter dem Hobelmaul. Am einfachsten ist es, Sie legen den Holzhobel auf der Seite ab. So ist der Hobel gerade nach kurzen Arbeitspausen sofort wieder griff- und einsatzbereit.

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