Holz hobeln
Wer glatte Holzoberflächen haben möchste, sollte zum Holzhobel greifen. Mit keiner anderen Handwerkstechnik als dem Holz hobeln erhalten sie so glatte und ebenmäßige Möbeloberflächen!
Nicht nur für Flächen, besonders an Kanten, Falzen und auch an Leimstellen spielt der Holzhobel seine Vorteile aus. Wer Holz hobeln kann, sollte die traditionelle Tischler-Technik so oft es geht einsetzen: z. B. beim Kürzen von Türblättern, beim Einpassen der Küchenarbeitsplatte, beim Verputzen von Leimüberständen und Zinkenverbindungen oder an klemmenden Schubkästen. In dieser Anleitung zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie Holz hobeln – und wie Sie den Holzhobel für die anspruchsvolle Aufgabe millimetergenau einstellen!
Anleitung: Holz hobeln
Wir erklären hier den Einsatz von klassischen, per Hand geführten Holzhobeln. Natürlich hat auch ein Elektrohobel seine Vorteile (schneller Arbeitsfortschritt, ideal für große Flächen, geringer Kraftaufwand, sparsame Alternative zu gehobelten Leisten, ...), aber nur der Handhobel erreicht diese unerreicht präzise Bearbeitung der Holzoberfläche. Folgen Sie der Anleitung, um fachgerecht Holz zu hobeln:
- Spannen Sie das Werkstück auf der Werkbank ein – das erleichtert ergonomisches und sicheres Arbeiten.
- Positionieren Sie sich so zum Werkstück, dass Sie gleichmäßige und lange Hobelzüge machen können.
- Wählen Sie einen sicheren, stabilen Stand (leichet Schrittstellung).
- Greifen Sie den Hobel mit der „starken“ Hand (bei Rechtshändern die rechte) hinten am Hobelkasten.
- Die andere Hand umfasst das Horn am vorderen Ende des Hobels und führt das Werkzeug über das Holz.
- Halten Sie den Hobel leicht schräg zum Werkstück, ehe Sie ihn aufsetzen.
- Hobeln sie stets in langen, gleichmäßigen Zügen ohne Druck.
Praxistipp: Hobeln Sie nicht allein "aus den Armen", sondern nutzen Sie den Bewegungsraum des ganzen Körpers. - Am Ende jedes Hobelzugs lüften Sie den Holzhobel vom Werkstück, um ihn am Anfang wieder erneut aufzusetzen (nicht auf der Holzoberfläche zurückziehen!).
Praxistipp: Fleiß wird belohnt – wählen Sie die Spantiefe am Hobel nicht zu groß vor. Bessere = glattere Oberflächen erreichen Sie, wenn der Hobelvorgang mit geringer Spandicke mehrfach wiederholt wird.
Türen mit dem Holzhobel kürzen
Wenn Türen über den Boden schleifen, die Scharniere aber nicht daran schuld sind, hilft nur noch eins: Die Tür kürzen! Mit dem Holzhobel lässt sich das Türblatt schnell und einfach um mehrere Millimeter kürzen, damit sie wieder ohne zu knirschen und zu kratzen über den Boden schwingt. Selbst größere Maßabweichungen (z. B. durch einen neuen Laminatboden) sind mit dem Hobel schnell und sauber auszugleichen. Das ist die traditionelle Arbeitsweise. Schneller und weniger kräftezehrend arbeiten Sie mit einer Handkreissäge mit aufgespannter Führungsschiene. Als günstige Alternative zur Führungsschiene können Sie auch eine gerade Leiste auf dem Türblatt festzwingen, an der entlang Sie dann die Handkreissäge führen. Ist jedoch kein Elektrowerkzeug zur Hand, lohnt sich immer noch der Griff zum Handwerkzeug.
Hängen Sie die schleifende Tür aus und bocken Sie das untere Ende des Türblattes auf. So erleichtern Sie sich die Arbeit. Mit dem Holzhobel arbeiten Sie nun in dünnen Schichten (in mehreren Arbeitsschritten) die Tür auf das erforderliche Maß. Dabei ist wichtig, dass Sie immer von beiden Seiten aus arbeiten. Fasen Sie die Türkante zum Schluss leicht an – dann ist das Furnier der Türblätter vor Ausreißen geschützt.
Leisten selbst hobeln
Wenn Sie häufig mit gehobelten Leisten und Kanthölzern arbeiten, lohnt es sich, in die Arbeit zu investieren, sägeraue Leisten selbst zu hobeln. Denn diese sind viel günstiger als Hobelware! Sinnvoll ist außerdem die Anschaffung eines Elektrohobels: Mit diesem Gerät können Sie viel Geld sparen, wenn Sie häufig Kanthölzer und Leisten verarbeiten. Statt der teuren gehobelten Ware können Sie dann (wenigstens teilweise) auf das deutlich preiswertere Konstruktionsholz ausweichen – und dieses selbst hobeln.
Hilfreich ist dabei eine als Zubehör erhältliche Abricht- und Dickenhobeleinrichtung, mit dem man einen Elektrohobel stationär betreiben kann. Ein solches Zusatzteil ist für die meisten Marken-Hobelgeräte erhältlich, es kostet meist um die 100 Euro.
Achten Sie jedoch bei der Anschaffung darauf, dass der Vorsatz tatsächlich zu Ihrem Hobelmodell passt. Prüfen Sie außerdem, ob für die Anwendung spezielle Halteklammern oder ein Längsanschlag benötigt werden und kaufen Sie dieses Zubehör gleich mit.
Zugegeben: Wenn Sie nur selten werkeln, lohnt die Investition ins Zubehör nicht. Ein Elektrohobel hilft aber auch bei vielen – sonst mühsamen – Arbeiten in Haus und Garten, wie zum Beispiel dem Abhobeln großer Flächen wie Terrassen.
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