Fliesen ausbessern

So können Sie Fliesen ausbessern

Sind einzelne Fliesen kaputt, muss man nicht das komplette Bad erneuern, sondern kann punktuell Fliesen austauschen oder reparieren. Unsere Anleitung zeigt, wie´s geht.

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Foto: Hersteller / Bosch

Fliesen selbst ausbessern

Schadhafte Fliesen kann man problemlos ersetzen oder ausbessern. Wie das geht, zeigt unsere Anleitung.

Foto: sidm

Fliesen selbst ausbessern

Möchten Sie die Fliese komplett ersetzen, zunächst die umlaufende Mörtelfuge mit Hammer und Meißel oder mittels Multifunktionswerkzeug aufklopfen und entfernen.

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Ist die Fuge rundherum aufgeschnitten, beginnen Sie vorsichtig die Fliese mit Hammer und Meißel zu lösen.

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Entfernen Sie anschließend alte Dübel mit der Kombizange. Dazu ggf. eine passende Schraube bereithalten und ein Stück eindrehen.

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Mörtelreste mit einem Handschleifklotz oder einer Maschine abschleifen, Hohlstellen beispachteln – die Fläche muss glatt sein.

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Ist alles glatt, sauber und trocken, grundieren Sie die Fläche mit Tiefengrund, damit der Fliesenkleber gut haftet.

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Für kleine Flächen empfiehlt sich ein gebrauchsfertiger Dispersionsfliesenkleber, den man auch in kleinen Mengen erhält. Tragen Sie ihn erst auf der Fliesenrückseite auf.

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Tragen Sie den Kleber auch auf der Wand auf, jeweils mit Zahnspachtel. Eine passende Fliese muss natürlich auch bereitliegen.

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Drücken Sie die Fliese leicht an. Je nach Kleber können Sie nach rund zwölf Stunden mit passendem Fugenmörtel rundum verfugen.

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Fliesen selbst ausbessern

Kaputte Fliesen oder Mörtelfugen können Sie auch mit einem wachsähnlichen Füllstoff ausbessern. Entfernen Sie dazu loses Fliesen- und Fugenmaterial und säubern Sie die Schadstelle gründlich – sie muss staubfrei sein.

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Wählen Sie eine Füllstoff-Farbe aus einem Reparatur-Set aus (hier picobello Premium Reparatur-Set) oder mischen Sie mit zwei Farben selbst einen passenden Farbton an.

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Füllen Sie durch Schmelzen mit dem beiliegenden Schmelzgerät die Schadstelle auf. Danach tragen Sie überschüssiges Material mit dem Füllstoff-Hobel ab.

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Eventuell müssen Sie die Stelle nochmals farblich anpassen und punktuell weiteren Füllstoff einer bestimmten Farbe auffüllen.

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Glätten Sie die Stelle mit dem Hobel, entfetten sie mit dem grauen Vlies und versiegeln sie mit dem Lackstift Pinsel-Fix.

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Zweikomponentige Spachtelmassen eignen sich auch sehr gut zum Ausbessern – sie sind abschließend besonders hart. Die Stelle zunächst reinigen und die nötige Menge Spachtelmasse mit dem beiliegenden Härter anrühren: Eine walnussgroße Menge Spachtelmasse und eine erbsengroße Menge Härter (25 bis 50 zu 1; besser zu wenig als zu viel Härter!).

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Mit dem beiliegenden Spachtel des Reparatur-Sets füllen Sie die schadhafte Stelle auf und ziehen sie glatt ab.

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Nach etwa 30 Minuten hat das Material so weit abgebunden, dass Sie es mit Schleifpapier gut glätten können.

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Fliesen selbst ausbessern

Dann wird die Stelle mit dem zum Set gehörenden Lackspray lackiert. Damit keine Farbe daneben gelangt, fertigen Sie vorher einfach eine passende Schablone an.

Schaut man sich im Bekanntenkreis um, sieht man nicht selten fast neuwertige Badezimmer in den Bauschuttcontainer wandern. Vor allem in Bädern, die man mal selbst gebaut und benutzt hat, reicht aber vielleicht schon eine Reparatur oder punktuelle Erneuerung der Fliesen und Sanitärkeramik.

Wie kann man Fliesen ausbessern?

Mit Gipsspachtelmasse sollte man beim Fliesen ausbessern allerdings nicht hantieren. Doch womit kann man Fliesen ausbessern? Im Baumarkt, Sanitärfachgeschäft und natürlich online erhalten Sie  Mittel, die heißen Wassertemperaturen ebenso trotzen wie mechanischen Beanspruchungen – und noch dazu auf recht glatten Untergründen zuverlässig haften. Oft handelt es sich um zweikomponentige Spachtelmassen, die zum Beispiel als Sanitärreparaturset inklusive passendem Lack, Schleifpapier und Auftragsspachtel bereitstehen. Aber auch Hersteller, die sich früher eher aufs Reparieren von Parkettböden spezialisiert haben, führen Reparatursets im Sortiment, mit denen sich keramische Oberflächen ausbessern lassen. Dabei handelt es sich dann um eine Art Wachs. Vorteil dieser Füllstoffe: Verschiedene Farbtöne können vermischt werden, da der an sich feste Füllstoff per Schmelzgerät flüssig eingebracht wird. Somit sind selbst gesprenkelte Fliesenoptiken recht gut nachzubilden.

Praxistipp: Bei weißen Oberflächen gilt es, ganz genau zu schauen, welchen Farbton bzw. welchen Lack man benötigt. Häufig handelt es sich um gräuliches Weiß, in Sanitärreparatursets ggf. als Weiß-Alpin bezeichnet. Sind die Oberflächen strahlend weiß, handelt es sich meist um sogenanntes Reinweiß. In der Regel betrifft das aber nur ältere Sanitärobjekte und Fliesen. Vielleicht ermöglichen ja noch alte Verpackungen oder Quittungen, den Farbton herauszubekommen. Oder Sie haben Ersatzmaterial auf Lager, das Sie als Muster mit ins Geschäft nehmen können.  Das hilft auch beim Nachkauf, wenn keine Reparatur, aber ein Austausch möglich ist.

Anleitung: Beschädigte Fliesen austauschen

Schadhafte Fliesen kann man problemlos ersetzen – sofern man noch Ersatzfliesen vorrätig hat oder nachkaufen kann.

Checkliste Werkzeug

  • Fugengummi

  • Hammer

  • Kombizange

  • Meißel

  • Multifunktionswerkzeug

  • Pinsel

  • Schwammbrett

  • Zahnspachtel

Praktisch ist ein Multifunktionswerkzeug, da sich nur so gefahrlos und exakt die alten Mörtelfugen herauslösen lassen. Ebenfalls praktisch ist ein Dispersionsfliesenkleber, da man hiervon kleine Gebinde erhält und nicht für den Tausch einer Fliese 5 kg oder mehr an Trockenmörtel kaufen muss. Beim Fugenmörtel sollte man allerdings vorsichtig sein: Gebrauchsfertige Fugenmörtel neigen zu Schwund, sodass die Mörtelfuge danach ggf. rissig wird. Bestensfalls kann man nachverfugen, ob es dann noch gut haftet, ist eine andere Frage. Besser rührt man Trockenmörtel an und verfugt damit.

Abplatzungen an Fliesen ausbessern

Kaputte Fliesen oder Mörtelfugen können Sie auch mit speziellen Mitteln reparieren. Wie oben schon angesprochen zum Beispiel mit einem wachsähnlichen Füllstoff, den man per Schmelzgerät einbringt. Er ist hitzebeständig bis 130 Grad Celsius und lässt sich farblich gut anpassen. Hier gibt es entsprechende Reparatursets, die alle nötigen Werkzeuge und Materialien zum Fliesen ausbessern enthalten.

Bohrloch in Fliesen ausbessern

Keramik, Stahlemaille und sogar Acryl lassen sich auch mit den genannten zweikomponentigen Spachtelmassen ausbessern. Sie härten besonders hart aus und bilden eine sehr feste Oberfläche. Die Oberfläche dazu vorher gründlich mit Aceton reinigen, sie muss absolut fettfrei sein. Und wählen Sie den geeigneten Farbton für Ihren Untergrund aus, die Lacksprays solcher Sets sind wie gesagt auch in verschiedenen Weißönen erhältlich. In jedem Fall lassen sich auf diese Weise gut Fliesen ausbessern. Sind allerdings zuviele Fliesen schadhaft, sollte man vielleicht doch über einen komplette Erneuerung nachdenken.

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