Kettentausch am Fahrrad
Zuverlässig und robust überträgt die Kette den Vortrieb – doch nach tausenden Kilometern ist ein Fahrradkettenwechsel fällig. Wie Sie dann die Fahrradkette wechseln, zeigen wir.
Eine Fahrradkette bietet über sehr lange Zeit eine zuverlässige Kraftübertragung. Wer sein Bike nur wenig bewegt, muss daher außer einer gelegentlichen Schmierung nicht viel tun.
Zur Anleitung
Nach höherer Kilometerleistung – es geht dabei um mehrere tausend Kilometer – hängt die Kette immer stärker durch, sie kann dann sogar bei der Fahrt auf unebenem Untergrund vom Ritzel springen. Dann müssen Sie die Fahrradkette wechseln. Grund ist die allmähliche Längung der Kette, die eine übliche Alterserscheinung ist. Dabei leiern die Gelenke der Nieten in ihren seitlichen Führungen allmählich aus – am Ende kann die Kette schließlich reißen, weil einer der Nieten nicht mehr genug Führung in seinen seitlichen Buchsen findet. Bei einer stark gelängten Kette stimmt außerdem der Abstand der Kettenglieder – die Teilung – nicht mehr mit dem Abstand der Zähne auf den Kettenrädern überein.
Dadurch entsteht ein erhöhter Abrieb an den Zahnrädern. Daher sollte bei starker Längung der gesamte Antrieb mit allen beteiligten Zahnrädern und Ritzeln getauscht werden, da verschlissene Zahnräder eine neue Kette schnell erneut längen würden. Die Länge der Kette kann direkt als Maß für den Verschleiß dienen: Mit einem Messschieber oder einem Lineal messen Sie die Länge von zehn gespannten Kettengliedern (fünf innen, fünf außen) anhand der Position der Nieten oder eines definierten Punktes. Dabei ist jeweils von der gleichen Stelle der Niete oder Lasche auszugehen.
Fahrradkette wechseln: So geht's!
Eine neue Kette misst ungefähr 127 mm. Ab 128 mm sollte die Kette gewechselt werden, ab 129 mm verschleißen bereits die Zähne der Kettenblätter und Zahnkränze und ab 130 mm ist von verschlissenen Zähnen auszugehen – es sollte dann der gesamte Antrieb gewechselt werden. Noch einfacher funktioniert die Überprüfung mit einer Kettenlehre: Die Lehre wird einfach auf die gespannte Kette gelegt. Ist diese verschlissen, taucht die Lehre mit ihrem Messfühler mehr oder weniger stark zwischen zwei Kettenrollen in die Kette ein.
Achten Sie beim Kauf von Zahnrad und Ritzel auf die Antriebsweise (in unserem Beispiel ein Elektroantrieb, wichtig beim Kauf des Kettenblatts) sowie den Hersteller der Schaltung – und außerdem auf die jeweilige Zahnzahl, denn verschiedene Varianten verändern die Übersetzung und damit die später aufzubringende Pedalkraft. Ein neues Justieren der Nabenschaltung ist übrigens nicht nötig, allerdings sollten Sie die Einstellung überprüfen und die Funktion bei einer Probefahrt testen. Vergessen Sie nicht, die Kette regelmäßig zu schmieren, das mindert den Verschleiß deutlich.
Kette tauschen
Wenn die Fahrradkette langsam durchhängt, müssen Sie evtl. die Kette tauschen. Zuerst legen Sie die Kettenlehre an, lässt sich diese ohne Widerstand an die gespannte Kette legen, ist ein Tausch notwendig. Zunächst legen Sie dann das Kettenwerkzeug an eine Niete und drehen diese zur Seite heraus. Anschließend könnne Sie die neue Kette einsetzen und diese nach der Montage des Rads einmal mäßig schmieren.
Kettenblatt ersetzen
Wenn die Zahntäler etwas ovaler und Zahnspitzen flacher werden, müssen Sie das Kettenblatt wechseln. Wenn Sie das Kettenblatt ersetzen müssen, ist es etwas aufwändiger. Doch als geübter Heimwerker sollte auch das kein Problem für Sie sein.
- Zunächst nehmen Sie den Kettenschutz bzw. das Schutzblatt ab (evtl. müssen Sie dafür ein Pedal demontieren).
- Danach können Sie, zumindest wenn Sie auch ein Kettenblatt haben, welches am Grundkörper befestigt ist, dieses abschrauben und wenige Gewindegänge eindrehen.
- Nach der Positonierung aller Schrauben wird das Kettenblatt auf dem Träger montiert.
Ritzel austauschen
Manchmal muss man auch die Ritzel komplett austauschen. Dafür muss zuerst das Hinterrad ausgebaut werden. Dafür musssten wir auch die Bremshydraulik lösen. Danach hängen Sie die Schaltung aus oder nehmen, wie bei uns, den Schaltkopf ab. Nun muss man noch die Abstützung der Schlatnabe vom Rahmen lösen und die Befestigungen lösen. Wird die Kette gewechselt, wird diese demontiert. Sonst einfach vom Ritzel ziehen und über der Rahmenschwinge ablegen. Dann müsste das Hinterrad gelöst sein.
Nun können Sie die Befestigungsmutter der Ritzel abschrauben und, wenn vorhanden, den Schutzbügel abnehmen. Mit einem Schraubendreher können Sie dann den Federring über dem Ritzel anheben. Nehmen Sie den alten Ritzel ab und legen Sie einen neuen ein. Richten Sie diesen passend mit den Haltenutzen aus und drücken Sie diesen, evtl. mit einer Spitzzange, über den Haltewulst. Fertig!
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