Fachwerk-Vogelhaus

Für draußen fast zu schade ist unser Vogelhaus in Fachwerk-Bauweise. Unser Bauplanthema Fachwerk-Vogelhaus (SE 10/2008, Bauplan leider vergriffen) ist ein Hingucker nach bester Zimmermannsart. So bauen Sie das Fachwerk Vogelhaus.

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Fachwerk-Vogelhaus

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Als Vorlage für unser Fachwerk-Vogelhaus haben wir ein echtes Fachwerk-Haus genommen. Das niederdeutsche Hallenhaus, bei dem Wohnung, Stall und Erntelager in einem Gebäude vereint sind, stand hier Pate.

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Damit Sie bei den Arbeitsfotos immer genau wissen, was im Bild zu sehen ist, sollten Sie die richtigen Bezeichnungen der Fachwerkhölzer kennen. Nutzen Sie diese Informationen daher als Legende:
1) Schwelle: unterer Abschlussbalken einer Fachwerkwand
2) Rähmbalken: oberer Abschlussbalken einer Fachwerkwand. Auf dem Rähmbalken werden die Deckenbalken aufgelegt
3) Eckpfosten: senkrecht verlaufender Ständer an der Gebäudeecke
4) Büge: veraltetes Wort für Strebe, schräg stehender Pfosten, der der Aussteifung einer Fachwerkwand zwischen Schwelle und Rähmbalken dient
5) Ständer: senkrecht verlaufender Pfosten innerhalb der Fachwerkwand
6) Riegel: waagerechtes Holz, das die Gefache unterteilt
7) Brüstungs­riegel: waagerechtes Holz unterhalb eines Fensters
8) Tür­riegel: waagerechtes Holz oberhalb einer Tür
9) Kopfband: Verstrebung zwischen Rähm und Ständer
10) Fußband: Verstrebung zwischen Schwelle und Ständer

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Riegel und Rähmbalken übereinanderlegen ...

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... und Überblattungen anreißen.

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Mit der Gehrungssäge (Tiefenanschlag einstellen!) bis zur halben Holzstärke einschneiden. Lassen Sie den halben Strich stehen.

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Mit dem Stechbeitel vorsichtig abwechselnd von beiden Seiten die Überblattung ausstemmen.

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Die Überblattungen der Riegel lassen sich mit scharfem Beitel spanend von der Kopfholzseite herausarbeiten.

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Nach den waagerechten Bauteilen werden die senkrechten Hölzer gefertigt und probeweise zusammengesteckt.

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Nun schneiden Sie mit der Gehrungssäge die Winkel an einem Kopfholzende der Büge.

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Um alle Hölzer exakt auf gleiche Länge schneiden zu können, fixieren Sie einen Längenanschlag auf der Gehrungssäge.

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Legen Sie die Büge über die Gefache (die Wände rechtwinklig ausrichten!) und zeichnen die Überblattungen an.

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Die Hölzer nun einsägen, stemmen und auf Passgenauigkeit prüfen.

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Um den gewölbten Türriegel bauen zu können, verleimen Sie zwei Leisten mit wasserfestem PU-Konstruktionskleber.

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Praxistipp: Gerade bei Bauteilen mit kleinen Klebeflächen, die der Witterung ausgesetzt sind, ist ein dauerhaft wasserfester Klebstoff gefragt. Der von uns verwendete Uhu PU Max ist nicht nur dauerhaft wasserfest, sondern außerdem spaltfüllend, da er beim Abbinden leicht aufquillt. Daher nur sparsam auftragen!

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Kontrollieren Sie die exakte Länge des Türriegels und zeichnen die im Bauplan angegebenen Umrisse auf das Bauteil.

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Fertigen Sie zunächst die Überblattung und sägen dann den Türriegel aus. Am einfachsten gelingt dies mit einer ...

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... stationären Stich- oder Dekupiersäge. Bauteil schleifen und Überblattung auf dem Ständer anzeichnen und ausarbeiten.

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In einer solchen Hilfslade, die die Winkligkeit der Wände gewährleistet, verleimen Sie die Bauteile mit PU-Kleber.

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Zeitungspapier unter- und auflegen und mit Brett, Riegel (mittig mit Furnierstreifen unterfüttert) und Leimklemmen verpressen.

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Die Eckpfosten werden nun mit Holzdübeln an den Seitenwänden befestigt. Bohren Sie senkrecht in das Kopfholz der Riegel.

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Wenn Sie keine Gehrungssäge besitzen, können Sie die Überblattungen auch mit einer Feinsäge anfertigen. Um nicht zu tief einzuschneiden, befestigen Sie mit doppelseitigem Klebeband eine Holzleiste so auf dem Sägeblatt, dass die Schnitttiefe bis zu diesem Anschlag exakt der halben Materialstärke entspricht: hier also 10 mm.

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Setzen Sie die Feinsäge stets rechtwinklig an, um saubere Überblattungen zu erzielen.

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Anschließend Dübel-Markierstifte einsetzen und Dübellöcher in die Marken der Eckpfosten bohren. Tiefenanschlag verwenden!

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PU-Klebstoff angeben, die Holzdübel einsetzen und mit langen Leimklemmen bis zum Abbinden verpressen.

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Nach Aushärten des Leims alle Flächen sorgfältig schleifen ...

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... und ausgetretenen Kleber mit scharfem Beitel abstoßen.

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Nun die Türschwellen ablängen, danach die nach innen zeigenden Köpfe abrunden und die Überblattungen fertigen.

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Die Türschwellen werden – wie bereits die Eckpfosten – mit den Giebelwänden verdübelt. Nicht durch die Überblattung ...

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... in die Eckpfosten dübeln! Anschließend werden die durchlaufenden Schwellen unter die traufseitige Wand gedübelt.

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Schneiden Sie mit der stationären Stich- oder Kreissäge die Auflagefläche im 45°-Winkel an die 40-x-40-mm-Leiste.

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Dübellöcher in Sparren und Pfetten anfertigen. Hierzu Distanzklötzchen und Dübel-Markierstifte verwenden.

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Die äußeren Sparren sind im Kopf der Fußpfette verdübelt. PU-Klebstoff angeben, Dübel einsetzen und verpressen.

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Zwei Hilfsklötzchen mit abgeschnittener Ecke gewährleisten eine rechtwinklige Verleimung der Dachflächen zueinander.

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Stellen Sie das komplette Dach auf die überlang gefertigten Giebel, zeichnen die Schrägen an und kürzen sie genau ein.

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Giebel- und Traufseiten werden auch hier mit Dübeln und PU-Kleber verbunden. Geben Sie auch auf die Überblattung ...

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... etwas Leim, richten Sie die 4 Wände mit einem Winkel (oder in der beschriebenen Lade) aus und fixieren sie.

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Dreiecksleisten kleben Sie auf die Seitenwände und fixieren diese bis zum Abbinden mit stabilem Gewebe-Klebeband.

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Senkrechtes Dübelloch in die mittleren Ständer der Giebelwände bohren, Dübel-stifte einstecken und Dach exakt ausrichten.

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Gegenbohrungen fertigen, Leim angeben (auch auf die Dreiecksleisten), Dübel einsetzen und verpressen.

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Die 4 weiteren Ständer werden über Durchgangsdübel mit dem aufliegenden Sparren verbunden. Fixieren Sie dazu ...

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... den jeweiligen Ständer mit Zulagen, bohren senkrecht durch den Sparren und sägen den eingeklebten Dübel bündig ab.

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Richtfest: Das komplette Ständerwerk des Fachwerkgebäudes steht. Die Flächen werden nun noch teilweise geschlossen.

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Die Giebel werden mit Sperrholz verschalt. Um die Fläche zu beleben, schneiden Sie drei Streifen mit der Stichsäge zu ...

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... und leimen sie von unten nach oben überlappend auf. Verwenden Sie zum Fixieren kleine Leimklemmen.

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Anschließend werden die Dachflächen verschalt. Das um Materialstärke längere Sperrholz überlappend auf das kürzere aufkleben.

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Mindestens in zwei diagonal gegenüberliegende Eckpfosten Stockschrauben setzen und das Haus auf die Grundplatte schrauben.

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Schilfrohrmatten zuschneiden und in drei Lagen je Dachfläche überlappend mit Edelstahlklammern ...

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... anheften. Der First wird mit einer Querlage Schilfrohr abgedeckt und ebenfalls mit Edelstahlklammern fixiert.

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Die Ortgangblenden aus Sperrholz mit der Laub- oder Dekupiersäge ausschneiden und die Überblattungen anfertigen.

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PU-Klebstoff an die Überblattung und die Außensparren geben, Ortgangblenden einlegen und mit Klemmen fixieren.

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Verleimen Sie 4 Firstpfetten ...

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... und schrauben den Pfahl unter die Grundplatte.

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Passen Sie das untere Ende des Balkens in den Pfostenschuh ein und verschrauben die Bauteile mit Maschinenschrauben.

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Naturfarben am schönsten: Bevor das Haus ins Freie kommt, müssen Sie unbedingt einen Schutzanstrich aufbringen.

Schon die Abmessungen vom Fachwerk-Vogelhaus sind imposant: Bei einer Grundfläche von 80 x 80 und einer Höhe von 65 Zentimetern (ohne Aufstell-Pfosten) könnte sich durchaus auch größeres Federvieh zur Fütterung geladen fühlen. Aber was dem Zaunkönig recht ist, sollte seinen größeren Artgenossen nur billig sein. Und sollte Ihnen der Maßstab zu groß erscheinen, so können Sie die Dimensionen des Vogelhauses abändern: Verkleinern Sie die Elemente aus dem Bauplan maßstäblich, z. B. indem Sie statt der angegebenen 20-x-20-mm-Leisten 10-x-10er-Material verwenden. Ein solches Vogelhaus fügt sich auch in kleine Gärten harmonisch ein.

Der Vorteil beim Fachwerk-Vogelhaus besteht darin, dass es aufgrund der offenen Bauweise schnell trocknen kann, falls Schlagregen hineingerät. Auch haben Insekten – anders als bei geschlossenen Vogelhäusern mit kleinem Einflugloch – wenig Chancen, sich einzunisten. Um das Futter trocken zu halten, sollten Sie es in ein flaches Gefäß wie z. B. einen Unterteller geben.

Bevor Sie Ihr Fachwerkhaus der Witterung aussetzen, müssen Sie es jedoch von allen Seiten mit einem Wetterschutz-Anstrich versehen. Denn andernfalls würde das wenig resistente Nadelholz schnell von Bläue und Fäulnis befallen. Verwenden Sie eine möglichst schadstoffarme, wasserbasierte Lasur oder ein pigmentiertes Holzöl für außen. Lacke sind nur bedingt empfehlenswert, da bei beschädigter Oberfläche Wasser eindringen, aber kaum entweichen kann. Ideal ist der Schutzauftrag mit einer Farbspritzpistole, da Sie mit einem Pinsel nur schlecht die Innenseiten der Gefache erreichen.

Fachwerk-Vogelhaus: Wasserfesten Klebstoff nutzen

Checkliste Werkzeug

  • Akku-Schrauber

  • Bohrmaschine

  • Feinsäge

  • Hammer

  • Laubsäge

  • Leimzwingen

  • Schleifklotz

  • Stechbeitel

  • Stichsäge

Wichtig ist auch die Verwendung eines geeigneten Klebstoffs. Statt wasserfesten Weißleims haben wir Polyurethan-Klebstoff (PU-Leim) verwendet. Dieser ist aufgrund seiner quellenden Eigenschaft spaltfüllend und außerdem ausgesprochen wasserfest. Tragen Sie den Klebstoff wohldosiert auf, um den Leimaustritt zu minimieren und die damit verbundene Nachbearbeitung aufs Nötigste zu reduzieren. Um das Vogelhaus aufzustellen, können Sie den Pfostenschuh einfach auf ein ausreichend dimensioniertes Punktfundament dübeln.

Die komplette Bauanleitung können Sie hier kostenlos als pdf-Datei herunterladen: Vogelhaus in Fachwerk-Bauweise als Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Video zeigt, wie das Fachwerk Vogelhaus genau aussieht:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

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Aus selbst 10/2008