Welche Cloud ist wirklich sicher?
Die Nutzung von Apps im Smarthome ist komfortabel – doch es drohen Gefahren. Unsere Tipps helfen Ihnen bei der Auswahl der richtigen Geräte. Hier erfahren Sie auch, wie Sie Ihre Cloud sichern.
Smarthome-Anwendungen nutzen das lokale Netzwerk und kommunizieren auch – sofern Sie die Anwendungen auch per App aus der Ferne steuern möchten – über das Internet. Für einen sicheren Betrieb ist daher eine robuste Firewall, eine sichere Cloud und die richtige Einrichtung des Routers zum Beispiel mit sicheren Passwörtern eine wichtige Voraussetzung.
Ändern Sie daher unbedingt die vom Hersteller voreingestellten Passwörter und befolgen Sie die Hinweise der Bedienungsanweisung für einen sicheren Datenaustausch im Netz. Verbinden Sie Smarthome-Geräte nur dann mit dem Internet, wenn dies unbedingt nötig ist und stellen Sie zudem sicher, dass alle übertragenen Informationen verschlüsselt übertragen werden – hier gibt es erhebliche Unterschiede in der Übertragungssicherheit zwischen den am Markt angebotenen Systemen.
Leider legen nicht alle Anbieter offen, welche Informationen übertragen, wofür sie genutzt und ob sie sicher verschlüsselt werden – im Zweifel sollten Sie sich dann für ein anderes System entscheiden. Mühsam, aber sinnvoll: Prüfen Sie auch die jeweiligen Nutzungsbedingungen des Anbieters. Oft sollen die Anwender einer Auswertung oder Nutzung von Daten zustimmen, die sie gar nicht wünschen.
Cloud sichern: Worauf muss man achten?
Bedenkenswert beim Cloud sichern sind auch der Standort der Cloud-Server und die Herkunft des Anbieters, denn die lokale Rechtssprechung hat Einfluss auf die zu erwartende Datensicherheit.
Generell kommt es auf drei Punkte besonders an: Standort, Anbieter und Dokumentation. Beachten Sie dabei die folgenden Tipps.
Sichere Cloud: Standort
Nur wenn der Anbieter über den Standort seiner Server informiert, können Sie die Rechtssituation einschätzen. Denn die Rahmenbedingungen für Datenschutz und Ausfallsicherheit haben ganz wesentlich mit den gesetzlichen Bestimmungen des Aufstellungsorts zu tun. Außerdem haben Sie gegen Unternehmen im Ausland kaum rechtliche Durchsetzungsmöglichkeiten.
- Ideal ist es, wenn der Anbieter seine Server in Deutschland betreibt. Hier gelten alle bekannten Datenschutzbestimmungen.
- Akzeptabel ist eine Cloud in Europa, da viele Datenschutzbestimmungen inzwischen europaweit harmonisiert wurden.
- Server-Standorte in den USA gelten inzwischen als problematisch, da die hier gespeicherten Daten nicht sicher sind gegen Zugriff amerikanischer Behörden.
- Sehr unsicher sind Cloudserver in Fernost, die Datensicherheit entspricht meist nicht europäischen Standards.
Cloud sichern: Wer ist der Anbieter?
Bekannte Marken haben ein Interesse daran, die Daten ihrer Kunden verlässlich zu verwalten und gegenüber Dritten zu sichern. Anbieter ohne bekannten Bezug zur Smarthome-Technik und No-Names sollten skeptisch betrachtet werden.
- Recherchieren Sie vor dem Kauf, ob der Anbieter Erfahrungen mit der Smarthome-Technik vorweisen kann.
- Achten Sie auf die korrekte Angabe von Datenschutzbestimmungen und Anbieterkennzeichnung auch in der App.
- Problematisch: US-amerikanische Anbieter (und Tochterunternehmen) müssen ggf. Daten gegenüber amerikanischen Institutionen offenlegen.
Wie ist die Dokumentation der Cloud-Sicherung?
Es lohnt sich, die Nutzungsbedingungen des Anbieters zu lesen, denn hier gibt es große Unterschiede. Der Anbieter muss offenlegen, wofür er Nutzerdaten erhebt.
- Gut: Die Nutzung wird im Einzelnen offengelegt, es sind nur für die jeweilige Anwendung sinnvolle Angaben hinterlegt.
- Bedenklich: Es werden nur pauschale Angaben gemacht – oder es werden nicht unbedingt nötige Freigaben gefordert.
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