Wie bohrt man in ...
Mit ein paar Tricks und dem richtigen Werkzeug können Sie sich die Arbeit beim Bohrloch bohren leichter machen – für ein sauberes, gerades und passendes Ergebnis.
Bohrlöcher herstellen gehört zum Standard-Repertoire eines Heimwerkers. Gleichzeitig muss man oft im Trüben fischen, weil vor allem bei Bohrungen in Wandbaustoffen nicht immer klar ist, was einen jenseits des Putzes erwartet.
Praxistipp: Nicht nur das Bohren an sich kann Schwierigkeiten bereiten. Auch die Lautstärke des Bohrens kann vor allem zu Ärger mit den Nachbarn führen. Deswegen informiert Sie unser Video darüber, wann das Bohren erlaubt ist:
Weitere Schwierigkeiten kann es geben, wenn die lichte Höhe über dem geplanten Bohrloch gering ist oder eine bereits vorhandene Bohrung vergrößert werden soll.
Bohrloch herstellen in ...
Auch wenn die Vielfalt der angebotenen Bohrmaschinen immer größer wird, bietet eines dieser drei Bohrverfahren den richtigen Weg zum Loch:
Zu unseren Tipps
Drehend bohren, Bohren mit Schlag und Hammerbohren. Drehend bohren können Sie mit jedem Akkubohrschrauber, der eine gewissen Mindest-Drehzahl zur Verfügung stellt. Das Verfahren ist ideal für alle weicheren Materialien und empfindliche Oberflächen – von Holz über Putz und Metalle bis zu Fliesen.
Wenn Sie das Material nicht kennen, machen Sie am besten im Vorfeld einen kleinen Test: Bohren Sie ein Probeloch und fangen Sie den Bohrstaub auf. Die Farbe zeigt Ihnen an, um was es sich vermutlich handelt. Weiß bis grau und sehr fein spricht für eine Betonwand. Roter Bohrstaub ist ein unverwechselbares Zeichen für eine Ziegelstein. Weißer, sandiger Bohrstaub zeigt sich bei Kalksandstein (auch Porenbeton genannt). Weißer, sehr feiner Bohrstaub, der am Bohrer kleben bleibt, deutet auf eine Gipskartonwand (auch Rigips genannt) hin. Hier rutscht der Bohrer meist durch wie durch Butter.
Übrigens: Wenn Sie auf einen der Links in der Box klicken, gelangen Sie direkt zum richtigen Tipp.
... Holz
Holz und Holzbaustoffe möglichst immer mit Bohrern bearbeiten, die mit scharfen Außenschneiden versehen sind – typisch ist ihre führende Zentrierspitze. Für poröse Materialien hat der Bohrer am besten eine verschleißarme eingelötete Hartmetallspitze, dieses Werkzeug ist dann auch zum Schlagbohren geeignet. Für große Durchmesser am besten geeignete Bohrkronen oder – in weicheren Materialien – alternativ auch die preiswerteren Lochsägen verwenden.
... Stein
Schlagbohren ist die Methode der Wahl, wenn Sie in klassischen Wandbaustoffen bohren wollen – also zum Beispiel Ziegel, Kalksandstein oder Porenbeton.
Dabei wird der Bohrer nicht nur drehend bewegt, sondern mit leichten Schlägen auch ins Material getrieben. Aufgrund der hohen Belastung auf die Bohrerspitze sollten Sie dabei ausschließlich Bohrer mit eingelöteter Hartmetallspitze verwenden.
... Beton
Für Beton wird Hammerbohren als spezielles Bohrverfahren mit zu den anderen Techniken nur begrenzt kompatiblen Maschinen eingesetzt. Auch hier führt der Bohrer zusätzlich zur Drehbewegung Schläge aus – diese haben aber einen größeren Hub und sind sehr viel stärker als bei einer Schlagbohrmaschine. Der Bohrer ist daher in der Maschine nicht kraftschlüssig eingespannt, sondern kann sich in Vortriebsrichtung bewegen.
Diese besondere Technik erfordert Bohrer mit einer speziellen Aufnahme – erkennbar an Längsrillen im hinteren Schaftbereich. Viele Bohrhämmer werden zusätzlich mit einem Spannfutter geliefert, das aber dann nur mit abgeschaltetem Hammerwerk genutzt werden sollte, um Getriebe und Bohrer zu schonen.
... Metall
Im Zweifel sollten Sie auch bei härterem Material stets zunächst ohne Schlag oder Hammerwerk beginnen, um ein Verlaufen des Bohrers, ein übergroßes Bohrloch oder ein Ausbröckeln poröser Materialien zu vermeiden.
In Holz oder Holzwerkstoffen, Metall und keramischen Materialien gibt es zu diesem Bohrverfahren keine Alternative, denn ein schlagender Bohrer würde nicht zu mehr Bohrfortschritt führen, sondern Oberfläche und Material schädigen. Fehlt noch das richtige Werkzeug: Zwar können Sie Spiralbohrer für jede Bohrung einsetzen – optimale Ergebnisse bringt dieser Universalist jedoch nur bei harten Oberflächen wie Metall und Keramik.
Zubehör für Bohrlöcher
Cleveres Zubehör macht das Bohren noch einfacher. Doch was für Zubehör gibt es? Und welches ist wirklich sinnvoll? In der Bildergalerie und hier zeigen wir vier Beispiele, die uns überzeugt haben:
- Ein Bithalter für SDS-Aufnahmen erspart den ständigen Wechsel von mehreren Maschinen.
- Bohrkronen ermöglichen präzise und ausrissarme Löcher bei großen Durchmessern.
- Aufbohrhilfen könne helfen, wenn ein Borhloch vergrößert werden soll.
- Exzenter- und Winkelaufsätze helfen bei Bohrungen an schlecht erreichbaren Stellen.
- Wenn das Bohrloch zu groß geworden ist, gibt es Reparaturvlies (wattepadgroße Gewebestücke, die mit schnell härtendem Spezialmörtel versehen sind). Das mit Wasser befeuchtete Reparaturvlies um den Dübel wickeln und einstecken. Alternativ hilft Reparaturknete. Weich kneten, ins Bohrloch drücken und den Dübel einsetzen. Tipp: Vorherimmer das Bohrloch gut auspusten und von Staub befreien!
Praxistipp: Bohrungen in engen Bereichen können besser mit einem Winkelgetriebe oder mit Exzenter-Getriebekopf gebohrt werden – einige Hersteller bieten dafür Maschinen mit wechselbaren Vorsätzen an.
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