Bauanleitung Leuchtturm

Aus selbst 8/2003

Borkum lässt grüßen, denn dort steht das große Vorbild für den 120 cm hohen Leuchtturm unseres Bauplan-Themas (SE 08/2003, Baulpan leider vergriffen). Wir haben das Original aus den Nordsee-Dünen für Ihren Garten aus Sperrholz nachempfunden. Die Bauanleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie den Leuchtturm selbst bauen.

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Bauanleitung Leuchtturm

Leuchtturm bauen

Borkum lässt grüßen: Das Leuchtfeuer der Nordseeinsel können Sie originalgetreu für Ihren Garten nachbauen. Diese Bauanleitung Leuchtturm zeigt Schritt für Schritt, wie's geht!

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Zum Rundfräsen der Scheiben aus ei­nem Brettchen Zirkel im­provisieren.

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Die Oberfräse daraufschrauben und den Radius ab­fah­ren. Die gefräste Scheibe leimen Sie auf eine roh mit der Stich­säge ausgeschnittene und fräsen diese bündig.

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Stützenschlitze mit der Stich­säge einschneiden: fünfmal einfach, einmal doppelt so breit. Mittels Beitel im Winkel der Wandneigung ausstemmen.
Die sechs Ausklinkungen für die Gerüststützen sollten passen. Eine wird doppelt so breit wie die anderen, damit eine ebenso doppelt breite Stütze die Leimfläche an der Naht der Ummantelung vergrößert. Da der Schaft nach oben konisch zuläuft, müssen Sie die Ausklinkungen in den Scheiben innen entsprechend angeschrägt ausstemmen.

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Das Mittelloch schneiden Sie mit der Lochsäge. Falls Sie nicht durchkommen, die Scheibe dre­hen und das Loch von der anderen Seite vollenden.

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Der Schaft verjüngt sich nach oben. Schrägen Sie die Kanten der Stützenscheiben am Schleifteller an. Den Winkel finden Sie im Bauplan.

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Beim Fixieren mit Holz-PU-Leim stellen Sie Ab­standshalter in Etagenhöhe (Bauplan!) zwi­schen die Scheiben. Spannen, bis der Leim trocken ist.

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Damit die Verleimung der Ummantelung hält, formen Sie das Sperrholz vor. Übertragen Sie zunächst Umriss und Hilfslinien vom Bauplan und schneiden Sie die Form aus. Dann die Außenseite (die mit Hilfslinien) mehrfach aus der Sprühflasche wässern. Machen Sie zwischendurch Biegetests: Das Sperrholz sollte schon flexibler geworden sein. Dann für drei Tage um das Gerüst spannen und es wieder mehrmals täglich besprühen.
Die Form der Sperrholz-Ummantelung finden Sie 1:1 auf dem Bauplan.

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Spannen Sie die Ummantelung mit Gurten so um das Gerüst, dass die Naht auf der Doppelstütze liegt. Die Zwingen mit Zulagen polstern; dabei die Gurtzwischenräume auffüttern.
Drei Tage lang immer schön feucht halten.

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Leim an die Stütze geben, die der Dop­pel­stütze ge­gen­über liegt. Um­mantelung an der Mit­tel­mar­kie­rung auf­le­gen, mit Schrau­ben fi­xie­ren. Den Rest ver­lei­men und mit Zulagen spannen.

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Der Schaft steht auf einer nach oben konisch zulaufenden achteckigen Basis, die wiederum auf einem achteckigen Sockel ruht. Dessen Wände allerdings stehen senkrecht auf seiner Bodenplatte. Aus dem achteckigen Grundriss folgt der 22,5°-Winkel der seitlichen Kanten. Schneiden Sie die Wände von Sockel und Basis gleich mit dem genannten Kantenwinkel am Stichsägetisch oder auf der Kreissäge aus. Die Schrägschnitte für die trapezförmigen Sockelwände führen Sie freihändig aus.

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Fixieren Sie die bogenförmige Türaufdopplung auf der längeren Sockelwand mit Holz-PU-Leim. Mit Federzwingen pres­sen, bis der Leim trocken ist.

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Übertragen Sie die Treppenform des Portals auf das Holz und schneiden Sie diese aus – am besten auch wieder auf dem Stichsägetisch.

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Nun können Sie die Wände des Sockels mit Holz-PU-Leim verbinden. Spannen Sie die Wände bis zum Aushärten mit Paketband zusammen.

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Die Kante der achteckigen Zwischenplatte mit­tels Fasenfräser auf 45° anschrägen. Da der Anlauf­ring eine Kante braucht, ein Brett unterspannen!

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Das Mittelloch mit der Lochsäge und die Ausklinkung für das Portal schneiden. Danach können Sie die Zwischenplatte aufleimen.
Alle Mittellöcher haben den gleichen Durchmesser; durch sie lassen sich die Etagen zentrieren und die Kabel hochführen. Bis auf die Geländerplattform nun alle Turmteile miteinander verleimen; das Pressen erledigt dabei ein mit Sand gefüllter daraufgestellter Eimer, falls Sie keine Knechte besitzen.

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Die Basiswände stehen leicht schräg: Die Basiswände müssen trapezförmig werden, da sie nach oben konisch zulaufen. Arbeiten Sie daher ihre Seiten am Stichsägetisch auch wieder 22,5°-angeschrägt entsprechend nach; das ist allerdings nur ohne Anschlag möglich. Die obere und untere Kante der Basiswände am Schleifteller nach den Angaben im Bauplan anschrägen. Mit Paketband ohne Leim zusammenfügen und gegebenenfalls nacharbeiten.

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Leimen Sie die Turmbasis auf die Zwischenplatte und die Kopfplatte auf die Basiswände. Kopfplattenkante vorher oben ringsum um 45° anfasen.

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Die Bogenfriese am Bohrständeranschlag mit dem 15-mm-Forstner-Bohrer formen. Dabei langsam bohren: Die Zwischenzapfen brechen leicht ab.

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Die Teilchen des Zahnkranzgesimses fertigen Sie aus einer Hohlkehl­leiste mit der Feinsäge in der Schneidlade. Der Anschlag sorgt für gleiche Länge.

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Fixieren Sie die Fassadenverzierungen mit was­serfestem Holzleim und bis zu dessen Aushärten mit Klebeband. Arbeitserleichterung: Tipp unten.

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Auch in die ver­leimten Scheiben der Laterne mit­tels Lochsäge das Mit­tel­loch bohren. Wie schon bei den an­deren von beiden Sei­ten bohren.

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Kopfscheiben auf die Kranzscheibe, Sockelscheibe un­ter den Schaft leimen. An den Mit­tellöchern zentriert verleimen und pressen.

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Sacklöcher für Geländerstäbe in die Plattformscheibe bohren. Die Stä­be be­stehen aus Dübelstange. Oben für den Handlauf aus Draht durchbohren.

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Als Handlauf verwenden Sie am besten 1x10-mm2-Aderleitung. Biegen Sie diese vor (siehe Tipp rechts), bevor Sie die Geländerstäbe auffädeln.

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Unter der Vertiefung im Deckel verschwindet die Lampenfassung. Mit der Lochsäge ein­schnei­den, Hohlraum mit dem Beitel ausstemmen, bei der Scheibe dar­unter eben­so.

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Fassung darin verschrauben, Kabel unten herausführen.

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Den Deckel auflegen und das Gan­ze auf der Plattformscheibe ausrichten. Mit Doppelkle­be­band nur leicht aufeinander fixieren und durchbohren.

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Montieren und verleimen Sie das Geländer auf der Plattform. Dann können Sie das Ganze auf dem bereits verleimten Turm verschrauben.

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Kappen Sie das Gurkenglas ohne viel Druck mit einem Dre­mel, den Sie dazu im Bohrständer fest­spannen. Schutzbrille und -handschuhe tragen!

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Falls Sie das Dach nicht drechseln, können Sie drei verschieden große Scheiben verleimen und in Form schleifen. Für die Kugel durchbohren …

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… und mit einem Dübel aufleimen. Dach mit Sili­kon auf den Glasboden kleben; das Ganze auf den passgenau zugeschnittenen Deckel stecken.

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Für die Oberflächenbehandlung empfehlen wir wasserbasierte Acryllacke für den Außenbereich: Zuerst grundieren, dann nach Zwischenschliff vorstreichen – soviel Witterungsschutz muss sein. Alle Flächen erneut anschleifen und dann zweimal mit Zwischenschliff seidenmatt lackie­ren.

Seit 1879 versieht der aus über 1,5 Millionen Ziegeln errichtete Große Leuchtturm auf Borkum seinen Dienst – zuerst mit einem fünfdochtigen Petroleumbrenner und einer 3 m hohen Optik aus Frankreich; sein Leuchtfeuer war immerhin 21 Seemeilen weit zu sehen. Heute tut eine 1500-Watt-Glühlampe Dienst in 63 Metern Höhe. Für Ihren Garten haben wir den Turm farblich aufgefrischt.

Bauanleitung: Leuchtturm von Borkum

Wenn Sie unseren Leuchtturm nachbauen wollen, sind zunächst einige sich wiederholende Tätigkeiten nötig: das Ausfräsen der obersten Platten, die die Stützenscheiben ergeben, in verschiedenen Radien. Dazu fertigen Sie eine Hilfskonstruktion an: Markieren Sie auf einem 25 cm langen Sperrholz-Restbrett die Mittellinie und bohren Sie im unteren Viertel ein Loch, ausreichend groß für den Nutfräser. Dann schrauben Sie die Oberfräse so auf, dass der Fräser durch das Loch reicht. Tragen Sie von der Schneide des Fräsers aus gemessen den Radius der benötigten Scheibe auf der markierten Mittellinie ab. Schlagen Sie dort einen Nagel ein, dessen unten austretende Spitze Sie wiederum mit einem leichten Schlag im Scheibenmittelpunkt verankern. Damit verfügen Sie über eine Zirkeleinrichtung, auf deren Mittellinie Sie jeden benötigten Scheibenradius mit dem Nagel fixieren können.

Fräsen Sie in drei Durchgängen, um den Fräser nicht zu überlasten. Die obersten Scheiben, auf denen das Glas des Leuchtfeuers (Sein 20-Watt-Halogen-Leuchtfeuer blinkt unter einem Gurkenglas!) steckt, sind für die Zirkeleinrichtung zu klein. Diese mit der Stichsäge ausschneiden und rundschleifen. Leimen Sie die so gefräste oberste Stützenscheibe auf die noch rechteckige Sperrholzplatte der nächsten, kappen Sie deren Ecken mit der Stichsäge und fräsen Sie die Platte bündig.

Praxistipp "Biegeschablone" bauen: Holzscheibe in Plattformgröße auf Grund­platte schrauben. Aderleitung anlegen, mit Nagel­ fixie­ren. Um die Scheibe herumführen, immer wieder fixieren und dann ablängen.

Die zur Wartung demontierbare Laterne besteht ebenfalls aus mehreren Sperrholzscheiben, einem oben aufgeschnittenen Gurkenglas und einem Holzdach. Die oberste Scheibe passen Sie dem Innendurchmesser des Gurkenglases an. Sie bildet als Deckel zusammen mit der darunter liegenden Scheibe den für die Lampenfassung nötigen Hohlraum für den Glühlampensockel. Das aufgeschnittene Glas einfach mit der Öffnung nach unten auf die Scheibe stecken und das Holzdach mit Silikon auf den Glasboden kleben – fertig

Die Technik hinterm Leuchtfeuer

Halogen-Leuchtfeuer mit Blinkgeber

Das Leuchtfeuer wird von einer 20-Watt-Halo­gen­lampe im Ku­gelgehäuse mit 12 Volt Span­nung betrie­ben. Sie gibts fertig (Conrad) und steckt in einer Fassung. Da­mit die Lampe blinkt, haben wir in dem auf der Bodenplatte im Sockel montierten Gehäu­se einen als Bausatz erhältlichen Halogen-Leistungsblinker (D) und einen dazu pas­senden Schaltnetzteil-Bau­stein (C) ins­talliert.

Zu Reparaturzwecken ist die Bo­denplatte von unten verschraubt. Führen Sie die Netzleitung (A) und die Zuleitung zur Halogenlampe (B) durch zwei Kabelverschraubungen, pas­sende Muttern durch die Gehäusewand. Mit einer Lötbrücke am fertig aufgebaut gelieferten Schaltnetz-Baustein die Spannung auf 12 Volt ein­stellen. Den Leistungs­blinker müssen Sie zusammenlöten; Sie benötigen dafür einen 30-Watt-Lötkolben mit kleiner Spitze und soge­nanntes Radio­lot. Wie das genau gemacht wird, erfahren Sie auch als Unge­übter aus der aus­führlichen Ge­brauchsanleitung zum Conrad-Bau­satz.

Schließlich den Aus­gang des Schalt­netzteils und den Eingang des Leistungsblinkers polrichtig miteinander verbinden. Nehmen Sie das Leucht­­feuer erst nach Schlie­ßen des Gehäuses in Betrieb – am Schaltnetzteil könnten Sie strom­führende Teile berühren. Als Netzleitung verwenden Sie am besten Gum­mikabel (zum Beispiel mit der Bezeichnung H05RR-F 3G 1,0 mm2).

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