Von A-Z: Badezimmer renovieren
Wer sein Bad renovieren möchte, kann durch Eigenleistung viel Geld sparen. Wir zeigen die Arbeitsschritte von der Installationstechnik bis zur Montage von WC und Co.
Selbst wenn man sich daran gewöhnt hat, muss der Anblick eines alten Badezimmers keine Augenweide sein. Ganz zu schweigen von diversen Funktionsmängeln und Komfortschwächen, die eine alte Badausstattung zwangsläufig aufweist. Ist das bei Ihnen der Fall und Sie möchten endlich das Bad renovieren, haben aber nur ein beschränktes Budget, bietet sich der Weg in den Baumarkt an. Dabei müssen Sie nicht auf Planung und Beratung verzichten. Unser Bad wurde mit Produkten von Bauhaus ausgestattet. Auf Wunsch erhält man in deren Bäderwelt die komplette Planung bis hin zur handwerklichen Ausführung, die sich bei Laien für die Sanitärrohinstallation empfiehlt. In jedem Fall kann man vorab die Arbeiten bestimmen, die man bei der Badrenovierung selbst ausführen möchte, und erhält ein passendes Servicepaket – sehr praktisch!
Bad renovieren
Das neue Bad im ausgebauten Dachgeschoss verlangte zunächst den Bau einer Trennwand. Neben Stabilität sollten Sie hierbei auch auf Schallschutz achten. Um WC, Waschbecken und Co. dort platzieren zu können, wo Sie wollen, setzen Sie am besten Vorwandsysteme und verwenden Kunststoffrohre. Die Verkleidung der Vorwandsysteme und der dem Bad zugewandten Seite der Trennwand erfolgt mit imprägnierten Gipsplatten; unter Fliesen doppelt beplanken!
Bodenbelag auswählen
Bad renovieren: Fliesen verlegen
Haben Sie sich für Fliesen entschieden, gelingt das Verlegen – geeignetes Werkzeug vorausgesetzt – auch als geschickter Laie. Wichtig: Gerade für Großformate Flexkleber und Flexfugenmörtel verwenden. Vor allem Bodenfliesen müssen hohlraumfrei verlegt werden. Die richtige Spachtelzahnung ist hierfür entscheidend: bei über 250 mm großen Fliesen 10 mm Zahnung. Überall, wo oft Spritzwasser hingelangt, sollte der Untergrund vor dem Fliesenlegen zudem mit einem Abdichtanstrich versehen werden. In der Regel gibt es sie als Abdichtset inkl. Dichtmanschetten und Dichtbändern, die man rund um Rohrausgänge oder in Ecken und Anschlussfugen in den Anstrich einbettet.
Badewanne einbauen
Um Schallübertragungen zu reduzieren und die Ausrichtung der Wanne zu erleichtern, kann man Hartschaumträger verwenden, in die die Wanne einfach eingestellt wird. Die Formenvielfalt von Badewannen hat sich in den letzten 20 Jahren stark erhöht – heute gibt es fast nichts mehr, was es nicht gibt. Und wer es sich leisten kann, nimmt Whirlwannen mit eingebauten Massagedüsen. Dass die Auswahl zugenommen hat, liegt vor allem am Material. So lassen sich aus Kunststoff Formen herstellen, die mit Stahl nur schwer machbar wären.
Neben der Formenvielfalt dieser Wannen haben sie den Vorteil, sich beim Betreten weniger kalt anzufühlen und schlicht und ergreifend nur wenig zu wiegen – das erleichtert den Transport und Einbau erheblich. Stahlwannen sind hingegen robuster und kratzfester als Acrylwannen und weisen eine dauerhafte, hygienisch glatte Oberfläche auf. So muss man sich beim Putzen nicht so viele Gedanken machen, sie verkraften auch mal Scheuermilch.
Heizkörper nach Maß
Ein großer Wandheizkörper, über den man Handtücher hängen kann, ist fürs Bad ideal. Sind die Anschlussrohre richtig verlegt, ist die Montage kein Problem. Unter Dachschrägen oder in Treppenhäusern wird die Montage von Heizkörpern schon mal schwieriger. Für all diese Fälle gibt es individuelle Lösungen: Maßgefertigte Heizkörper. Dass hierbei je nach Größe und Art des Heizkörpers recht hohe Kosten anfallen, versteht sich von selbst. Der rechts gezeigte Designheizkörper Zehnder Excelsior (mehr Infos unter www.zehnder-systems.de) kostet schon als rechteckiges „Standardmodell“ in 200 x 64 cm Größe rund 800 Euro. Wer also knapp kalkulieren muss, sollte direkt bei der Raumaufteilung und der Rohrverlegung den richtigen Platz für Heizkörper einplanen – oder sie an anderer, geeigneter Stelle platzieren.
Bad renovieren: Kosten
Die Kosten einer Badrenovierung können natürlich nicht pauschal berechnet werden. Sie hängen immer davon ab, was getan werden muss sowie von der Art der Badmöbel und der Größe des Bades. Hier eine grobe Übersicht, mit welchen Kosten Sie mindestens rechnen sollten:
- Trennwand: ab ca. 10 Euro/m²
- Vorwandsysteme: Trinkwasserrohr ca. 7 Euro/m, Abwasser-HT-Rohr ca. 3 Euro/m, Vorwandmodule für WC, Waschtisch und Bidet ab 300 Euro
- Verkleidung: Gipsplatten ab 4,50 Euro/m²
- Badewanne: Wannenträger ca. 100 Euro, Badewanne ab ca. 120 Euro
- Fliesen: Fliesen und Mörtel ab ca. 20 Euro/m²
- Waschtisch: ab ca. 200 Euro
- WC und Bidet: je ca. 200 Euro
- Heizkörper: ab ca. 80 Euro
So ergeben sich für ein etwa 10 m² großes Badezimmer (ohne Trennwand) Kosten ab ca. 1.500 Euro. Nach oben hin sind dem selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. Badewanne, WC, Fliesen, Wandfarbe und Co. sind in diversen Preisklassen erhältlich, sodass je nach Geschmack und gewünschtem Luxus der Preis locker ins Vier- bis Fünffache steigen kann. Umso besser, wenn Sie möglichst viel der Badrenovierung in Eigenleistung stemmen können. So sparen Sie noch einmal mehrere tausend Euro in Handwerkerrechnungen und können sich so vielleicht doch noch den Traum von der luxuriösen Eckbadewanne mit Massagedüsen erfüllen.
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