Wasserrad
Dieses Wasserrad ist groß genug, dass es auch in weitläufigen Gärten gut zur Geltung kommt. Anleitung und Video helfen dabei, das Wasserrad selbst zu bauen!
Ein Wasserrad ist ein aufmerksamkeitsstarkes Wasserspiel: Wenn sich die kreisrunden Scheiben mit bunten Ornamenten verziert allein durch die Kraft des Wassers immer schneller drehen, bietet dieses selbst gebaute Wasserspiel einen fazinierenden Anblick. Das leise Plätschern zeigt, dass hier allein Wasser das teuflisch schnell drehende Wasserrad antreibt. Wie Sie das Wasserrad selbst bauen, zeigt Schritt für Schritt diese Anleitung.
Bauplan bestellen
Der erste Weg führt in den Baumarkt oder zum Holzhändler. Das Wasserspiel besteht aus Kieferleisten und aus 6,5 mm dickem Multiplex, das sich durch seine wasserfeste Verleimung besonders gut für Außenprojekte eignet. Der Nachbau unseres Wasserrades beginnt mit einer echten Geduldsprobe. Immerhin müssen jeweils 48 Schaufelwände und -böden hergestellt werden. Um diese Arbeit zu erleichtern, haben wir auf dem Bauplan (SE 07/2001, Bauplan leider vergriffen) eine Zuschnittskizze abgebildet. Damit und mit einer Pappschablone fällt das Anzeichnen leichter. Der Zuschnitt macht dann Mühe – aber die lohnt sich in jeder Hinsicht.
Eine Anleitung finden Sie oben in der Bildergalerie oder im folgenden Video:
Eine knifflige Aufgabe stellt auch das Markieren der Nagelpositionen dar. Auf einer Schablone werden Positionen für die Befestigungsnägel markiert, die die Schaufeln mit den Radscheiben verbinden. Außerdem müssen Sie dort die Positionen der Markierungsnägel eintragen, zwischen denen später die Schaufelwände ausgerichtet werden. Für jeden Nagel bohren Sie ein Loch in die Schablone. Sie können jetzt die Positionen auf die Radscheiben übertragen: Die der Markierungsnägel werden mit der Reißnadel vorgestochen, die der Befestigungsnägel gleich bei aufgespannter Schablone durch die Radscheibe gebohrt.
Wasserrad bauen & montieren
Der Zusammenbau gestaltet sich nun wieder entspannter. In die vorgestochenen Positionen schlägt man die Markierungsnägel leicht ein. Dazwischen werden die Schaufelwände mit reichlich wasserfestem Leim ausgerichtet. Hier darf der Leim ruhig hervorquellen. Jetzt nicht bis zum Abbinden warten, sondern die Sache vorsichtig herumdrehen und die Befestigungsnägel einschlagen. Weil hier die Löcher vorgebohrt sind, kann nichts reißen oder splittern.
Nach dem Abbinden ziehen Sie die Markierungsnägel heraus und setzen die Schaufelböden ein. Dies geschieht wieder mit reichlicher Leimzugabe, ebenso wie das anschließende Aufsetzen der zweiten Radscheibe. Auf diese Weise stellen Sie alle vier Schaufelräder her und haben damit das Gröbste erledigt. Die Räder müssen sich natürlich auch im Gestell drehen können. Also brauchen sie eine Achse und eine Aufhängung. Für beide Anforderungen haben wir handelsübliche Teile zweckentfremdet.
Fahrradnaben dienen als Achsen für die Räder
Die Achsen vom Wasserrad bestehen aus Vorderrad-Naben von Fahrrädern. Man kann sie einzeln im Fahrradhandel kaufen. Um die Naben in die Wasserräder setzen zu können, müssen Sie die Metallhülsen aufschneiden. Wir haben zu diesem Zweck eine Haltekonstruktion aus zwei Stuhlwinkeln gebaut. Ist die Hülse aufgesägt, ziehen Sie die Nabe vorsichtig auseinander. Führen Sie sie von beiden Seiten ins Rad und fixieren Sie sie mit kleinen Schrauben. Hat später das Wasserrad den Funktionstest erfolgreich bestanden und ist lackiert, werden die Verschraubungen mit Epoxidharz wetterfest abgedichtet.
Die Halterungen für die Räder bestehen aus Riegelschlaufen, die es in jedem Baumarkt für wenig Geld zu kaufen gibt. Beachten Sie beim Anzeichnen der Schräge, dass Sie vier linke und vier rechte Halterungen brauchen. Das Gestell ist sehr einfach konstruiert. Die einzelnen Leisten werden mit T-förmigen Flachwinkeln und Balkenwinkeln verbunden, am Giebel werden sie stumpf verschraubt. Je nach Boden- und Windverhältnissen in Ihrem Garten kann der gezeigte Aufbau etwas kippelig erscheinen. Haben Sie diesen Eindruck, dann verlängern Sie die Bodenleisten jeweils um 200 bis 400 mm.
Teichpumpe treibt Wasserrad an
Um das Wasser zum oberen Schaufelrad zu transportieren, brauchen Sie eine Leitung. Wir haben dafür Kupferröhrchen aus dem Sanitär- und Heizungsbedarf verwendet. Haben Sie schon einmal Kupferleitungen verlötet, können Sie Ihre Kenntnisse auch beim Wasserrad einsetzen. Falls nicht, lohnt der Lernaufwand für dieses Projekt kaum – kleben Sie die Rohre dann lieber mit Epoxidharz. Jetzt kommt der spannende Moment: Nach dem Zusammenbau erfolgt der Probelauf. Funktioniert alles, demontieren Sie das Spiel soweit wie nötig und lackieren es mit bunten Farben. Danach heißt es dann: Pumpe installieren und Wasser marsch!
Fotos: sidm/Archiv
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