Wandgestaltung mit Farbe: Acht farbenfrohe Wohnbeispiele
Farbe verändert unsere Wohnung stärker als wir es vermuten: Mit dem passenden Farbton wird die Raumgestaltung Ihrer Wohnung erst komplett. Durch die richtige Farbgestaltung können Sie Ihre Räume größer oder kleiner wirken lassen. Nicht zuletzt wirkt sich die farbliche Raumgestaltung auf unsere Wahrnehmung und unser Gefühlsleben aus.
Wenn Ihnen auch in Zukunft das Essen in Ihrem Haus schmecken soll, dürfen Sie bei der Farbgestaltung Ihres Esszimmers nicht zu viel riskieren. Sonst könnte es Ihnen so ergehen wie den Mitarbeitern eines großen Unternehmens, denen nach der Umgestaltung der Kantine plötzlich der Appetit verging. Der Grund: Die kräftigen blauen und violetten Farbtöne, in denen die Firma Wände und Decke streichen ließ, gaben den servierten Gerichten eine Nuance, die an Gammelfleisch erinnerte. Ein Negativ-Beispiel von vielen, die dafür sprechen, Sorgfalt beim Streichen mit Wandfarben bzw. im Umgang mit Farbe im Raum walten zu lassen.
Darum sollten Sie unbedingt das Video sehen. Denn es verrät, wie Farben wirken:
So beeinflussen Sie die Raumgestaltung mit Wandfarbe
Bevor Sie also mit neuen Ideen an die Wandgestaltung Ihrer Wohnung gehen, sollten Sie sich die Funktion, also die gedachte überwiegende Nutzung des zu gestaltenden Raumes, vor Augen halten:
- In Schlafzimmer, Küche oder Wohnzimmer, aber auch in allen anderen Räumen sollten die Farben nicht nur den subjektiven und qualitativen Anforderungen gerecht werden, sondern zugleich die Funktion atmosphärisch unterstützen. Die Farbenlehre und der Farbkreis helfen Ihnen dabei, die passende Farb-Kombination auszuwählen und den richtigen Farbton zu mischen.
- Die subjektiven Anforderungen gehorchen keinen Gesetzmäßigkeiten und stehen für den individuellen Geschmack wie z. B. die Lieblingsfarbe.
- Die qualitativen Anforderungen betreffen die physikalischen Eigenschaften des Gestaltungsmaterials: Putze, Wohnraumfarben, spezielle Küchen- oder Badfarben, farbige Tapeten oder Paneele weisen spezifische Eigenschaften hinsichtlich Feuchteregulierung, Schimmelresistenz, Schallabsorption, Abriebbeständigkeit und inzwischen sogar Schadstoff- und Geruchskatalyse auf, die zur Nutzung des Raums passen sollten.
Einem Raum durch eine farbige Wandgestaltung eine bestimmte Atmosphäre zu verleihen, ist hingegen eine komplexe Aufgabe. Es gibt zwar gestaltungstheoretische Grundsätze, auf die Sie zugreifen können, allerdings wirkt nicht jede Farbe in jedem Raum gleich, und bei der Kombination verschiedener Farben oder Töne wird es nochmals schwieriger, das Gesamtbild vorherzusehen.
So unüberschaubar die möglichen Kombinationen unterschiedlicher Farbtöne in verschiedenen Räumen sind, so groß ist auch das Risiko der Fehlentscheidung. Das kann daran liegen, dass eine Farbe in der Fläche anders wirkt als auf einer kleinen Musterkarte. Auch die Proportionen, also das Verhältnis der Farbflächen zueinander, können falsch gewählt werden. Richtig eingesetzt, können Farben außerdem die Wirkung der Raumproportionen verändern: Lange Räume können optisch verkürzt, breite Räume verlängert, niedrige Decken erhöht oder hohe Decken gesenkt werden.
Wie Farben die Raumproportionen verändern
Nur wenige Menschen besitzen ein intuitives Farbverständnis, und können „aus dem Bauch heraus“ harmonische Farbstimmungen kombinieren. Wer diese seltene Gabe nicht besitzt, sollte sich für stimmige Ergebnisse bestimmter farbtheoretischer Grundlagen bedienen:
- So umfasst beispielsweise das Orange-Rot-Farbspektrum die wärmsten, das Blau-Grün-Spektrum die kühlsten Töne.
- Harmonische Farben liegen auf dem Farbkreis zwischen zwei Grundfarben dicht beieinander. Solche Kombinationen wirken in sich stimmig und unaufdringlich. Ein Komplementärkontrast entsteht zwischen zwei einander im Farbkreis gegenüberliegenden Farben. Hierdurch schaffen Sie ein spannendes Ambiente.
- Die sogenannte Dreiergruppe wird durch die Spitzen eines gleichseitigen Dreiecks im Farbkreis angezeigt (also z. B. Rot, Blau, Gelb). Solche Arrangements können schnell aufdringlich und bunt wirken.
- Von großer Bedeutung sind außerdem Schwarz und Weiß, da hiermit alle bunten Farben aufgehellt oder abgedunkelt werden können.
- Achtung: Eine künstliche Raumbeleuchtung lässt Farbe oft „in einem anderen Licht“ erscheinen (vgl. Lichtfarbe von Leuchtmitteln), oder es werden unerwünschte Disharmonien erzeugt, weil Farben untereinander oder mit der Einrichtung nicht korrespondieren.
Der Farbkreis aus Grund- und Mischfarben
Die Farben Rot, Gelb und Blau nennt man Primärfarben, sie können nicht aus anderen Farben gemischt werden. Die Sekundärfarben Orange, Grün und Violett werden aus zwei Primärfarben gemischt. Mischfarben (auch Farben 3. Ordnung genannt) sind aus einer Primär- und einer Sekundärfarbe gemischt. Warme Farbtöne umfassen das Rot-Gelb-Spektrum kalte Farbtöne reichen von Grün bis Violett (vgl. Warm oder kühl – die Farbtemperatur)
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