Malerwerkzeug

Zubehör für's Streichen

In der ersten Wohnung macht man sich keine Gedanken über Malerwerkzeug und streicht vielleicht noch mit irgendeiner Rolle irgendeine Farbe auf irgendeinen Untergrund. Später soll es aber ordentlicher werden. Wir geben Tipps zum Malerwerkzeug.

Zubehör für's Streichen
Dieses Malerwerkzeug ist nützlich. Foto: sidm / Archiv
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Flusen und Pinselborsten auf der Wand nerven. Bezahlt machen sich deshalb etwas teurere Malerwerkzeuge. Gewebte Polyamidfasern oder klassisches Lammfell machen die Arbeit angenehmer und sorgen wie eine hochwertige Farbe der Deckkraftklasse 1 für ein gutes Streichergebnis.

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Malerwerkzeug: Richtig abkleben

Zu einem sauberen Ergebnis trägt auch das Abkleben bei. Soll die Decke z. B. weiß und die Wände farbig werden, klebt man mit Malerband die letzten Zentimeter Wandfläche zur Decke hin ab. Gleichfalls alle Fenster- und Türrahmen abkleben sowie den Boden sauber abdecken. Das Malerband dann direkt nach dem Streichen wieder entfernen. Gerade auf Fensterrahmen lässt sich sonst der Kleber dank Sonneneinstrahlung nur sehr zäh wieder ablösen.

Damit beim Streichen die Leisten und Fenster sauber bleiben. ist das richtige Abkleben unerlässlich. Wie genau das aussieht, zeigt das Video im Detail:

Video Platzhalter
Video: TargetVideo

Apropos Abkleben: Möchte man kräfteschonend und zügig Wände und Decken beschichten, kann man zu Sprüh- und Spritzgeräten greifen. Diese erfordern aber ein nochmals sorgfältigeres Abkleben aller Flächen, die nicht mit Farbe versehen werden sollen. Das verlangt mehr Einsatz im Vorfeld. Und danach ebenfalls, da die Reinigung der Geräte aufwendiger ausfällt. Insbesondere Airless-Spritzgeräte machen hier Arbeit, sorgen allerdings für sehr feinen und sehr schnellen Farbauftrag. Wer also viel Fläche auf einmal beschichten muss, sollte über die hierfür recht hohe Investition nachdenken.

Praxistipp: Klar, man braucht Malerband und Folie zum Abkleben. Vorm Streichen sollte man aber ggf. auch den Putz oder verspachtelte Stellen schön glatt schleifen, wenn eine nicht tapezierte Fläche direkt gestrichen werden soll.

Welche Malerwerkzeuge gibt es?

Abdeckmaterialien wie Malerband, Abdeckfolie oder auch Malervlies gehören natürlich genauso wie Schutzkleidung (oder einfach alte Kleidung, die dreckig werden kann) zum Malern und Tapezieren dazu. Doch damit ist es noch lange nicht getan. Denn neben diesem Malerzubehör können auch weitere Werkzeuge bei einem neuen Anstrich hilfreich sein:

Eine Auswahl Pinsel und Rollen braucht man eigentlich immer. Teleskopstiele sind dann hilfreich, wenn Sie auch Decken streichen wollen. Möchte man dabei wenig anecken, kann eine in zwei Richtungen verstellbare Stange helfen. Und wer nicht streichen will, der spritzt. Ein feines Spritzbild bei schnellem Arbeitsfortschritt erzielt man mit Airless-Handspritzpistolen. Leider sind die Geräte teuer (ca. 600 Euro; Wagner Farbsprühsystem Control Pro 350M) und der Reinigungsaufwand ist hoch.

Wie funktionieren Airless Handspritzpistolen?

Der Schwinger drückt den Kolben nach vorne. Bewegt diesen die Kolbenfeder nach hinten, entsteht im Zylinder Unterdruck und Spritzgut wird angesaugt. Bei nächster Kolben-Vorwärtsbewegung schließt das Ansaugloch und Farbe wird luftlos mit Druck herausgepresst.

Das Kernstück der Handspritzpistole ist der Kolben, der durch hohen Druck die feine luftlose Zerstäubung bewirkt. Foto: Hersteller / Wagner

Farbsprühgeräte als Alternative zu Spritzpistolen

Schon ab rund 50 Euro erhält man HVLP-Farbsprühgeräte, die wenig Energie benötigen und geringen Sprühnebel verursachen. Auch lassen sie sich einfacher reinigen als die Airless-Spritzen. Sie sind aber nur für kleine Flächen sinnvoll.

Der durch die Turbine (1) erzeugte Luftstrom (2) bewegt sich in Richtung Behälter und Düse. Die einströmende 3 Luft verursacht Überdruck im Inneren des Behälters und drückt die Farbe durch das Steigrohr (4) nach oben zur Düse. Die hohe Luftmenge und der niedrige Luftdruck zerstäuben die Farbe und es entsteht der Sprühstrahl (5). Die Farbmenge regelt man über das Mengenregulierrädchen (6) stufenlos.

Die Farbe wird mit niedrigem Luftdruck von ca. 0,2 bis zu 1 bar und hohem Luftvolumen zerstäubt. Foto: Hersteller / Wagner

Wann nutz man welches Malerwerkzeug?

Die große Auswahl beim Malerbedarf kann einen schon überfordern. Bevor Sie nun unzählige Farbroller und Pinsel kaufen, sollten Sie wissen, welches Werkzeug man wofür nutzt. Denn nicht jedes Malerwerkzeug ist auch für alle Einsatzgebiete geeignet.

Malerpinsel

Wer streichen möchte, benutzt nur für Ecken und feinere Arbeiten einen Pinsel. Beim Lack auftragen hingegen, wird fast ausschließlich mit einem Pinsel gearbeitet. Doch es gibt so viele Pinselarten. Welchen nutzt man da nur? Teilweise gibt es spezielle Malerpinsel, die nur für ein Einsatzgebiet gebraucht werden. So nutzt man Fensterpinsel nur für das Streichen von Fensterrahmen und Heizkörperpinsel am meisten für die Stellen hinter den Heizkörpern. Doch wo sind die Vorteile von Flach- oder Rundpinseln? Rundpinsel sind sehr flexibel einsetzbar und nehmen Farbe gut auf. Da Sie den Pinsel drehen können, erreichen Sie ein gleichmäßiges Ergebnis. Flachpinsel werden sehr häufig verwendet und können auch für das lackiere eingesetzt werden.

Farbroller und -walzen

Farbroller und Farbwalzen nutzen Sie für große Flächen. Durch die Breite der Rollen können Sie so Wände und Decken sehr schnell streichen. Besonders für Decken oder hohe Wände ist eine Teleskopstange sinnvoll. So müssen Sie nicht zwingend eine Leiter verwenden. Da sie auf verschiedenen Untergründen genutzt werden können, ist es wichtig zu wissen, wann welcher Farbroller zum Einsatz kommt. Merken Sie sich daher diese Faustregel: Je glatter die Fläche, desto weniger gepolstert sollte die Farbrolle sein. Heißt: Für Wände mit Struktur (z.B. Raufasertapete) sind dicke Farbrollen besser geeignet. Für glatte Wände sind dünne Rollen besser.

Malerbürsten und Quaste

Quasten haben einen sehr breiten Borstenkopf mit langen Borsten. So können Sie besonders beim Tapete anbringen perfekt eingesetzt werden. Dafür sind sie nicht nur sinnvoll, um Kleister aufzunehmen, sondern auch um die Tapete vor dem Streichen von Staub und Schmutz zu befreien. Außerdem werden Malerbürsten auch zum Auftragen von Tiefengrund verwendet.

Farbwanne und Abstreifgitter

Bei begrenzten Flächen ist es vollkommen ausreichend, wenn Sie eine Farbwanne benutzen. Bei größeren Flächen ist es einfacher, wenn Sie Abstreifgitter kaufen, die Sie in den Eimer hängen können. Gitter sind aber auch besonders praktisch, um nur so viel Farbe aufzunehmen, wie Sie brauchen. So können z.B. Laufnasen verhindert werden.

Praxistipp: Bevor Sie die Farbe in die Farbwanne umfüllen, sollten Sie sie mit einem Rührstab oder -holz gut umrühren. Auch, wenn Sie sich selbst eine Farbe anmischen, ist das unverzichtbar.

Spachtel und Schneidewerkzeug

Dieses Werkzeug benötigen Sie meistens nur beim Tapezieren. So können leichte Unebenheiten ausgeglichen oder Rückstände von alter Tapete entfernt werden. Schneidewerkzeug wie z.B. ein Cuttermesser wird meist zum Kürzen von Tapeten benutzt.

Malerwerkzeug: Was braucht man?

Sie wissen nun, welche Werkzeuge es gibt. Aber was braucht man wirklich? Durchaus sinnvoll ist ein separater Eimer mit integriertem Abstreifgitter. Mindestens aber sollte man ein separates Abstreifgitter besorgen, das Sie bei Bedarf auch in eine Farbwanne hängen können. Gleichfalls einen langen Pinsel und je nach Fläche unterschiedlich breite Farbwalzen, am besten aus Polyamid oder Lammfell. Ein Quast ist zum Grundieren sinnvoll. Und neben Krepp- bzw. Malerband nicht die Folie vergessen (gibt es auch kombiniert).

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Aus selbst 9/2020