Kirschbaum schneiden

Kirschen sind ein beliebtes Obst im Sommer: Im Juni und Juli kann man die kleinen roten Früchte direkt vom Kirschbaum naschen und tolle Desserts, Kuchen oder Marmeladen daraus zubereiten. Damit der Kirschbaum aber über viele Jahre reichlich Früchte bildet, müssen Sie den Kirschbaum schneiden – am besten jedes Jahr und nicht zu zaghaft!

Kirschbaum schneiden
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Ob Süßkirsche (Prunus avium) oder Sauerkirsche (Prunus cerasus) – in Sachen Kirschbaumschnitt unterscheiden sich die beiden Obstbäume kaum. Beide Sorten wachsen in der Natur auf eine stattliche Größe heran: Die Sauerkirsche wird bis zu zehn Meter groß, die Süßkirsche ragt sogar bis zu 30 m hoch in den Himmel – für die meisten Gärten und Gärtner ist das zu groß. Also müssen Sie regelmäßig den Kirschbaum schneiden, um das Wachstum der winterharten Obstbäume (bis -30 °C) einzudämmen und die Ernte zu erleichtern.

Wann soll ich den Kirschbaum schneiden?

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  • Bis wann darf man Hecken & Co. zurückschneiden?

Der beste Zeitpunkt für den Kirschbaumschnitt ist – anders als bei anderen Steinobstsorten – die Zeit nach der Ernte. Zwar erschwert das volle Laub ein wenig die Sicht und den Rückschnitt im Baum, aber dafür reduzieren Sie deutlich die Gefahr von Wundbrand und Schädlingsbefall – wie im Herbst typisch!

Wie erfolgt der Kirschbaumschnitt fachgerecht?

Der Kirschbaumschnitt verfolgt vor allem 3 Ziele:

  • das Höhenwachstum einzudämmen
  • Blütenbildung und Fruchtholz zu fördern
  • die Baumkrone für Licht und Luft durchlässig zu halten

Die Idealform eines Kirschbaums ist ein gedrungener Kegel: Daher gehört zu jedem Kirschbaumschnitt eine deutliche Reduzierung der Baumkrone. Eine überschaubare Stammhöhe und eine flache Aststellung erleichtern die Ernte. In einer lichten Krone lässt die Sonne auch innen Kirschen reifen.  Zum Schutz vor Astbruch sollten nach der Ernte alle herabhängenden Äste kräftig zurückgeschnitten werden.

Wachstumstriebe, die der Holzbildung dienen, erkennt man leicht am schnellen senkrechten Wuchs. Diese Äste sind meist nur von Blättern (keine Blüten/Früchte) bedeckt und gehören entfernt. Blüten bildet der Kirschbaum nur an jungen Trieben: Die meisten Früchte wachsen an zwei- bis dreijährigen Ästen. Diese gilt es beim Kirschbaumschnitt stehenzulassen, aber veraltete Zweige konzequent auszulichten.
Achtung: Bukett-Triebe nicht abschneiden! So nennen Gärtner kurze Fruchtriebe: Sie wachsen oft auch senkrecht wie Wassertriebe, sind aber kürzer und üppig mit Knospen besetzt.

Welche 8 überraschende Facetten die Zierkirsche hat, erfahren Sie im Video:

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Video: wochit

Kirschbaum schneiden für Garten-Laien

Wie immer beim Obstbaumschnitt, gelten auch beim Rückschnitt des Kirschbaums einige Grundregeln. Wer diese Tipps zum Kirschbaumschnitt befolgt, schont seinen Obstbaum und regt ihn zur Bildung von Fruchtholz an – die Voraussetzung für eine reiche Ernte im nächsten Sommer!

  • Wasserschosse und nach innen wachsende Triebe komplett entfernen
  • Schneiden Sie immer oberhalb eines kräftigen jungen Seitentriebs
  • Wunden gering halten: Setzen Sie lieber wenige beherzte Schnitte, als viele kleine
  • Schnittflächen, die größer sind als eine 1-Euro-Münze mit Wundverschlussmittel versorgen
  • Astscheren und Sägen vor und nach dem Kirschbaumschnitt desinfizieren, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern

Kirschbaum schützen

Dem Befall durch Kirschfruchtfliegen kann man mit dem Abernten und dem Aufsammeln abgefallener Früchte vorbeugen. Die kleinen Larven überwintern sonst am Obst und befallen im nächsten Jahr neue, junge Triebe. Ist der Baum bereits befallen, hilft eine Kirschfruchtfliegenfalle, auf der Fliegen festkleben.

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Fotos: Michael Loeper / pixelio.de, Luise / pixelio.de

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