Feilen-Test

Darauf ist beim Vergleich von Feilen zu achten

Aus selbst 2/2008

Feilen gehören als klassisches Handwerkzeug in jeden Werkzeugkasten. Mit ihnen lassen sich kleinere Anpassungsarbeiten an Metall und Holz im Handumdrehen vornehmen – ausreichende Qualität vorausgesetzt.

Feilen
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Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Kauf einer Feile achten müssen.

Feilen gibt es in zahlreichen Formen. Diese sollten Sie ganz individuell aussuchen, je nach Art der Arbeit, die Sie zu verrichten haben. Die Auswahl reicht von rechteckigen Flach-, Vierkant- und Zapfenfeilen über runden Rund-, Halbrund und Vogelzungenfeilen bis hin zu dreieckigen Dreiecks-, Dach- und Messerfeilen.

Feilen: Die Hiebart

Beim Kauf einer Feile sollten Sie außerdem auf die Hiebart achten. Als Hiebe werden die Einkerbungen in der Feile bezeichnet. Diese gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: Einhieb, Kreuzhieb und Raspelhieb.

Feilen

Einhieb,: Die Einkerbungen verlaufen parallel zueinander. Das erleichtert die Spanabfuhr. Eingesetzt werden Einhieb-Feilen vor allem bei weichen Werkstoffen wie Holz oder Zink.

Kreuzhieb: Er ist eine Erweiterung des Einhiebs, wobei ein weiterer Hieb über den ersten gesetzt wird, sodass ein Kreuzmuster entsteht. Die Späne werden so leichter abtransportiert und es entstehen keine unschönen Rillen im Untergrund. Kreuzhieb-Feilen eignen sich auch für harte Werkstoffe wie Holz, Kunststoff und Metall.

Raspelhieb: Auf dieser Feile sind einzelne Zähne über das ganze Blatt verteilt. Raspeln werden für die grobe Bearbeitung von Werkstoffen verwendet, wie etwa Holz, Kunststoff oder Stein.

Neben der Art des Hiebs ist auch die Hiebzahl entscheidend für das Ergebnis des Feilens. Die Hiebzahl bezeichnet die Anzahl der Hiebe pro Zentimeter. Je höher also die Hiebzahl, desto feiner kann die Feile schleifen. Die meisten Feilen sind in Hiebzahl 1 bis 4 erhältlich. Für feinere Arbeiten gibt es jedoch auch Feilen bis zu Hieb 10.

Feilen im Test: Ein ernüchterndes Ergebnis

Beim Kauf einer Feile kommt es jedoch nicht nur auf Form und Hieb an. Das Werkzeug soll schließlich auch möglichst lange halten und eine gute Abtragleistung liefern. Aus diesem Grund haben wir 10 Flachstumpffeilen, 8 Halbrundfeilen und 9 Dreikantfeilen getestet. Die Ergebnisse sind allerdings ernüchternd. Eine Mindest-Standzeit von 7500 Feilstrichen erreichte keine Feile. Nicht einmal 4000 Feilstriche wurden erreicht. Auch das Ergebnis der Abtragleistung war desolat. Nur zwei Feilen erreichten hier ein gutes Ergebnis zustande – und das auch nur, weil wir noch einmal ein Auge zugedrückt haben.

Die Feilen sind von einem Produkt deutscher Wertarbeit zu einem Wegwerfartikel verkommen. Arbeiten Sie also häufiger mit einem solchen Werkzeug werden Sie nicht umhin kommen, gleich mehrere Feilen zu kaufen und diese dann nach einigen Dutzend Feilstrichen in den Müll zu werfen.