Effizient heizen mit Heizöl

Wenn die Energiekosten ständig steigen und der alte Heizkessel im Keller laut ächzt, denkt mancher Hausherr an einen Kesseltausch: Welche Möglichkeiten eine moderne Ölheizung bietet, verraten wir Ihnen.

Öl-Brennwertkessel

Heizen mit Öl war jahrzehntelang die Lösung für ein warmes Haus. Erst die Ölkrise der 70er Jahre stoppte den sorglosen Umgang mit dem Brennstoff: Effizientere Heizkessel sollten den Verbrauch senken. Mit der Brennwerttechnik arbeiten Ölheizungen heute so effizient wie Gasthermen. Auch die Neutralisation des (sauren) Kondenswassers entfällt dank schwefelarmen Heizöls. Das Brennwertmodul liegt außerhalb des Brenners: Das senkt den Verschleiß und erleichtert die Wartung.

Ölheizung: Varianten

Den Schadstoffgehalt in den Abgasen reduzieren sog. Blaubrenner (sind etwas lauter): Die Verbrennungsgase werden dazu ein zweites Mal in die Brennkammer geleitet. Eine Ölheizung (inkl. Speicher ab ca. 8000 Euro) bleibt eine Option, wenn ohnehin ein alter, aber intakter Tank im Haus steht oder ein Anschluss ans Gasnetz unwirtschaftlich ist. Auch können Ölheizkessel mit Solaranlagen und Wärmepumpen kombiniert werden. Das Öl-Brennermodul und der Wasserspeicher werden vormontiert geliefert und rasch angeschlossen.

Ölheizung: Planung und Wartung von Heizkesseln

Eine Ölheizung sollte für ein klassisches Einfamilienhaus mindestens 3000 Liter fassen, um von saisonalen Preisschwankungen auf dem Ölmarkt relativ unabhängig zu sein. Etwa 30 Liter Vorrat pro Quadratmeter Wohnfläche reichen für eine Heizperiode. Auch lohnt sich der Abschluss eines Wartungsvertrages mit Ihrem Heizungstechniker: Er checkt (am besten nach Ende der Heizsaison im Frühjahr) Funktion und Betriebssicherheit des Brenners und reinigt ihn, damit die Heizung weiterhin brennstoffsparend läuft.

Bewährter und sicherer Brennstoff: Heizöl im Tank

Interview mit Christian Küchen, Geschäftsführer Institut für wirtschaftliche Oelheizung e. V. (IWO)

Worin sehen Sie die Vorteile von Ölheizungen?
Flüssige Brennstoffe wie Heizöl lassen sich leicht und günstig auch für lange Zeit speichern. Der Öltank ist ein verlustfreier Langzeit-Energiespeicher.

Wie viele Ölvorkommen gibt es?
Die weltweiten Erdölressourcen liegen derzeit bei 560 Milliarden Tonnen. Dank ausgefeilter Technik wurden weitere Erdölreserven entdeckt und wirtschaftlich förderbar. Bestehende Quellen werden zudem besser ausgeschöpft.

Ist die Versorgung gesichert?
Deutschland importiert Erdöl aus mehr als 30 Ländern per Pipeline, Bahn, Schiff und Tankwagen. Zudem hält der Erdölbevorratungsverband (EBV) ständig die Menge an Heizöl auf Lager, die Deutschland in 90 Tagen verbraucht. Und im Tank des Verbrauchers lagert meist ein Vorrat für mehr als eine Heizperiode.

Was unterscheidet schwefelarmes Heizöl vom Standardheizöl EL?
Der Schwefelgehalt bei schwefelarmem Heizöl liegt bei maximal 50 mg/kg. Standardheizöl darf bis zu 1000 mg/kg enthalten. Schwefelarmes Heizöl verbrennt sauber und fast rückstandsfrei, senkt so Heizölverbrauch und Wartungsaufwand von Kessel und Brenner.

Was versteht man unter Heizöl EL A?
Heizöl EL A – A steht für alternativ – ist schwefelarmes Heizöl mit bis zu 20% Biodiesel aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Bioanteil lässt sich am Namen ablesen: Heizöl EL A Bio 10, auch Bio 10 oder B10 genannt, enthält 10% Biodiesel.

Ist Bioheizöl für jede Ölheizung geeignet?
Bioheizöle können in Altanlagen ohne technische Umrüstung verfeuert werden. Die meisten Brenner arbeiten störungsfrei bis zu zehn Prozent Beimischung. Neueste Brennwertgeräte sind auch für B20-Heizöle freigegeben.

Fotos: Vaillant, Weishaupt, Wolf Heiztechnik, IWO

Weitere Beiträge zum Thema finden Sie hier ...