Autoinnenreinigung

Scheiben, Armaturen, Polster: So reinigen Sie den Innenraum im Auto

Vor allem Eltern und Besitzer von Hunden kennen das Problem: Krümel, Flecken und (Tier-)Haare lassen den Innenraum im Auto schnell wie ein Schlachtfeld aussehen. Selbst wenn das Auto von außen glänzt, herrscht im Fond das reinste Chaos.

Autoinnenreinigung
Foto: Hersteller / Sonax
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Zählt die Autowäsche noch vielerorts zur wochenendlichen Routine ist die Autoinnenreinigung eher eine lästige Pflicht. Wir geben Tipps zur Autoinnenreinigung und erklären, welche Aufgaben Sie regelmäßig erledigen sollten, damit der Innenraum im Auto stets sauber und gepflegt aussieht.

Samstag ist Waschtag: Früher wurden alle Kinder der Reihe nach gebadet, heute gilt der Spruch aus Nachkriegsdeutschland zumindest noch fürs geliebte Auto! Sorgt die Waschstraße bequem für ein tadelloses Aussehen der Karosserie, ist die Auto-Innenraumreinigung noch weitestgehend mühsame Handarbeit. Hier erfahren Sie, wie Sie den Innenraum ihres Autos – von den Scheiben übers Armaturenbrett bis zu den Autositzen – selbst reinigen, damit Polster und Cockpit wieder wie neu aussehen.

Die Ergebnisse des Kindersitz-Tests von AUTOZEITUNG.de können Sie in dieser Übersicht einsehen >>

Autoinnenreinigung: Das ist zu tun

Im Frühling, wenn die Sommerreifen aufgezogen werden, ist es auch Zeit für einen gründlichen Frühjahrsputz im Auto-Innenraum. Wintermatsch, Streugut, Rollsplit, Parkzettel und Bonbonpapier machen die Autoinnenreinigung überfällig. Diese Arbeiten stehen bei einer gründlichen Auto-Innenraumreinigung an:

  • Fußmatten ausschlagen
  • Bodenbereich saugen
  • Autositze reinigen
  • Handschuhfach ausräumen und sortieren
  • Ablagen, Fächer, Sitztaschen aussaugen
  • Kofferraum ausräumen und saugen
  • Cockpit, Einstiegsleisten, Türkanten und Mittelkonsole feucht reinigen
  • Spiegel und Autoscheiben von innen reinigen
  • Armaturen, Radio, Bedienteile reinigen
  • Kunststoffteile pflegen
  • Ledersitze imprägnieren
  • Dachhimmel säubern

Autoinnenreinigung
Foto: Hersteller / Black + Decker


,Auto aussaugen: Ein kompakter Staubsauger mit 12V-Anschluss erleichtert die Arbeit., ,Foto: Hersteller / Black + Decker

Auto-Innenraumreinigung selber machen

Mit der Zeit verliert jeder Wagen seinen sexy "Neuwagenduft": Mit diesen Tipps zur Autoinnenreinigung können Sie Ihren Wagen lange Zeit sauber und frisch halten. Für die Autopflege brauchen Sie nicht viel mehr als einen überdachten Stellplatz (Carport oder Garage mit Stromanschluss), Wasser und die typischen Putzutensilien (weicher Schwamm, Microfasertuch, Fensterleder, Pinsel, ...) und einen Waschsauger. Für den gewünschten Glanz sorgen Glas-klar, Polsterreiniger, Fleckenwasser und Kunststoffpflege. Neben der wöchentlichen Grundpflege des Wageninneren (Aschenbecher leeren, Fußmatten ausschlagen und saugen) sollten diese Arbeiten einmal im Monat erledigt werden, damit Ihr Innenraum nicht zunehmend schmuddelig erscheint und Flecken die Autositze übersäen.

  1. Kofferraum säubern: Räumen Sie den Kofferraum komplett leer und saugen Sie ihn sauber. Zurückgeräumt wird nur, was man wirklich braucht. Eine Box schafft zusätzlich Ordnung (Einkaufstaschen, Eisfrei-Spray und das Überbrückungskabel für die Starthilfe finden hier Platz). Praxistipp: Wenn der Kofferraum ohnehin ausgeräumt ist, saugen Sie auch unter der Bodenabdeckung und kontrollieren den Luftdruck am Reserverad!
  2. Fußmatten ausschlagen und absaugen, Fußraum aussaugen: Ein 12V-Staubsauger zum Anschluss an den Zigarettenanzünder ist immer einsatzbereit.
  3. Auto aussaugen: Beginnen Sie auf der Fahrerseite. Saugen Sie alle Flächen auf dem Sitz und im Fußraum. Danach geht es weiter hinter dem Fahrersitz, auf der Rückbank (ggf. hochklappen und auch darunter saugen), in Seitenfächern der Türen, in Luftschlitze und allen Spalten und Ritzen.
  4. Autohimmel absaugen: Eigentlich kommt es hier nie zu Flecken. Falls doch, Verunreinigung mit einem milden Innenraumreiniger und einem Schwämmchen behandeln, mit klarem Wasser abreiben und trocknen lassen. Achtung: Einige Dachhimmel geben bei zu hohem Druck nach und verformen sich ggf.
  5. Zurückhaltung ist auch am Armaturenbrett gefragt: Um das Armaturenbrett zu reinigen, greifen Sie am besten zu einem weichen, fusselfreien Tuch und lauwarmen Wasser ohne Reinigungsmittel. Außer ein paar Fingerabdrücken kann hier eigentlich kein Schmutz anhaften. Gängige Reinigungsmittel greifen die Kunststoffscheibe vor dem Armaturenbrett schnell an – Mikro-Kratzer oder ein matt-milchiger Film sind dann schnell die Folge!
  6. Die Cockpit-Abdeckung wird einfach mit einer Seifenlauge gereinigt: Zusätzlich gibt es im Handel viele Cockpit-Sprays, die besondere Pflege oder Glanz versprechen. Falls Sie so ein Cockpitspray zur Innenreinigung verwenden, achten Sie darauf, dass es "antistatisch" ist, sonst wird der schwarze Kunststoff schnell wieder von einer feinen Staubschicht bedeckt sein.
  7. Alle anderen Kunststoffteile im Wageninneren: Flüssige Kunststoff-Pflege mit einem Lappen dünn auftragen und auf gewünschten Glanzgrad aufpolieren.
  8. Scheiben und Spiegel reinigen: Glasreiniger aus dem Haushalt sorgt schnell für klare Durchsicht. Wer den typischen Geruch nicht mag, greift zu einem echten Fensterleder und gibt einen kräftigen Spritzer Essig ins lauwarme Wischwasser. So putzen Sie die Fenster streifenfrei – und der Essiggeruch verfliegt schnell. Beim Putzen der Windschutzscheibe – am besten vom Beifahrersitz aus – gleich die Sonnenblenden mit machen. Praxistipp: Bei Heckscheiben mit Heizdrähten ausschließlich parallel zu den eingelassenen Drähten putzen!

So gelingt's: Polsterreinigung im Auto

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Im Handel gibt es viele Polsterreiniger zu kaufen – meist in Schaumform: Damit reiben Sie die Autositze ein und saugen nach einer Einwirkzeit von wenigen Minuten den Schaum mit einem Nass-Trockensauger wieder ab. Der Polsterreiniger soll in dieser Zeit Schmutz und Flecken im Autopolster angelöst und gebunden haben, so dass Sie mit dem Polstersauger die Verunreinigungen einfach wegsaugen können – versprechen die Hersteller.
Wie erfolgreich chemische Polsterreiniger gegen Schokolade, Türschmiere oder Streusalzflecken sind, haben unsere Kollegen von autozeitung.de getestet: 12 Polsterreiniger mussten im Test beweisen, was sie taugen.

Autopolster reinigen mit dem Waschsauger

Leichter als die Polsterreinigung per Hand erhalten Sie saubere Autositze mit sogenannten Waschsaugern. Das sind spezielle Nass-Trocken-Staubsauger, die eine Reinigungslösung versprühen und direkt wieder aufsaugen, wodurch Polster und textile Oberflächen feucht gereinigt werden. Diese Sprühextraktionsgeräte sind heute durchaus erschwinglich – können aber auch ausgeliehen werden.

Praxistipp: Haben Sie die Autositze gereinigt, zaubern Sie alten Farbglanz auf die Polster, wenn Sie diese mit Essigwasser abreiben!

Ledersitze brauchen Extra-Pflege: Vor allem sollten Sie hier prophylaktisch auf Sauberkeit achten. Zeigt das Leder erst einmal Flecken, ist es meist zu spät. Starke Verschmutzung können Sie mit einem Lederpflegeschaum lösen. Anschließend sollten Sie die Ledersitze imprägnieren, damit Schmutz auf den gereinigten Sitzen nicht gleich wieder anhaftet. Solche (teuren) Spezialprodukte zur Lederpflege halten das Material aber auch weich und geschmeidig – das beugt Rissen und Versprödung vor!

Autositze mit Hausmitteln reinigen

Wer keine chemischen Reiniger benutzen möchte, kann es auch mit einfachen Hausmitteln versuchen. Als wirksame Reiniger haben sich vor allem Essig, Rasierschaum und eine Mischung aus Feinwaschmittel und Spülmittel erwiesen. Den Rasierschaum können Sie einfach auf die die Polster sprühen, etwas einreiben und dann mit einem feuchten Tuch abnehmen. Das Feinwaschmittel wird mit etwas Wasser und Spülmittel vermischt und dann genau so wie der Rasierschaum benutzt. Das gleiche Verfahren funktioniert auch mit einer Mischung aus Essig und lauwarmen Wasser. Genaueres zu den Hausmitteln und Polsterreinigung finden Sie hier:

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