Akkuschrauber reparieren
Verschleiß an einem kleinen Kunststoffteil führte bei diesem Akkubohrschrauber zum Totalausfall der Gang-Umschaltung. Dennoch konnten wir den Akkuschrauber reparieren.
Auch in diesem Fall zeigt sich, dass oft kleine Ursachen zu einem Ausfall von Funktionen oder gar eines ganzen Geräts führen können. Deshalb lohnt es sich immer, zunächst den Fehler möglichst genau zu beobachten und dann das Gehäuse zu öffnen, um die Ursache zu ergründen.
Unsere Erfahrung aus fast 50 Folgen unserer Reparaturserie: Praktisch jedes Gerät kann man retten – oft mit lediglich etwas Reinigungsmittel oder einer neuen Schmierung beweglicher Teile. Akkuschrauber sind eigentlich recht langlebige Maschinen – in aller Regel versagt zuerst der Werkzeugakku, der sich dann leicht ersetzen lässt. Sogar bei sehr alten Modellen über die Angebote freier Akkuanbieter, die zum Original baugleiche Stromspender anbieten. Ein weiteres Verschleißteil ist das Bohrfutter, das sich ebenfalls leicht ersetzen lässt.
Anleitung: Klemmt bei Ihrem Akkubohrschrauber das Futter? Dann können Sie es demontieren und tauschen. Drehen Sie das Bohrfutter dazu komplett auf und lösen Sie die dann zugängliche Schraube. Danach einen Inbusschlüssel mit der kurzen Seite in das Bohrfutter spannen und per Gummihammer ein möglichst großes Lösemoment gegen den Uhrzeigersinn auf das Futter aufbringen – danach lässt es sich einfach abschrauben.
So können Sie Ihren Akkuschrauber reparieren
Dieser Akkuschrauber hat noch keine allzu lange Dienstzeit hinter sich, Lader und Maschine wirken äußerlich wie neu. Doch die Gangschaltung lässt sich aus dem zweiten Gang nicht mehr auf den ersten Gang umstellen – damit ist der Akkuschrauber nur noch ein Akkubohrer.
Eine sinnvolle Nutzung ist daher kaum noch möglich. Der Schalter für die Gangumschaltung zeigte sich erst schwerfällig und ließ sich schließlich aus der Position für den Bohrgang gar nicht mehr in den Schraubgang zurückschieben. Wir vermuteten ein Problem mit dem Getriebe und öffneten das Gerät.
Es zeigte sich allerdings schnell, dass die Metallzunge, die getriebeseitig die Umstellung vornimmt, leichtgängig war – nur der darauf geführte Schiebeschalter verhakt sich an Vorsprüngen des Motorkörpers und ließ sich dann nicht mehr bewegen. Grund ist Verschleiß an diesem Schiebeschalter, der zur Ausbildung eines Vorsprungs geführt hatte – kleine Ursache, große Wirkung.
Je nach Hersteller und Alter des Akkuschraubers wäre es nun möglich, das entsprechende Ersatzteil zu beschaffen und der Akkuschrauber damit wieder optimal zu reparieren. Hilfestellung bieten dabei Explosionszeichnungen und Teilekataloge, die seitens der Hersteller im Internet bereitgestellt werden – allerdings meist nur eine gewisse Zeit lang. Bei nicht mehr neu erhältlichen Akkuschraubern sind zudem die "typischen" Ersatzteile zur Reparatur häufig auftretender Defekte als erste ausverkauft. In solchen Fällen ist der Erfindungsreichtum des Reparateurs gefragt. So hätte man in unserem Fall den Kunststoff-Schiebeschalter einfach weglassen können, um den Drahtbügel des Getriebes durch das dann frei bleibende Gehäuseloch direkt betätigen zu können – eine Notlösung, die aber wenig elegant daherkommt.
Die Lösung: Da eine Reinigung allein nicht zum Ziel führte, haben wir probehalber die Unebenheit an der Unterseite des Schiebeschalters einfach abgefeilt und diesen Bereich schließlich mit etwas Silikonfett behandelt. An der behelfsmäßig mit wenigen Schrauben wieder montierten Maschine konnten wir testen, dass diese Maßnahme zumindest vorläufig erfolgreich war – fortan ließ sich der Schalter wieder bewegen und der Akkuschrauber wieder schalten.
Tipp: Vergessen Sie bei der Endmontage nicht, auch alle anderen beweglichen Teile – etwa die oft bewegten Richtungsumschalter – mit etwas Silikonfett zu behandeln, um die Lebensdauer der Mechanik insgesamt deutlich zu verlängern.
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