Qualität bei Bits erkennen

Aus selbst 12/2015

Der beste Akkuschrauber kann ohne die passenden Bits ausreichender Güte keine Kräfte übertragen – Sie sollten daher wissen, wie Sie Qualität bei Bits erkennen.

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Qualität bei Bits erkennen

Qualität bei Bits erkennen

Oftmals mangelt es bei Bits an Grip. Dann rutscht der Bit im Schraubenkopf durch.

Bit

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Jeder einzelne Bit sollte mit der Herstellerkennung versehen sein.

Bit-Set

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Praktisch: Sets sollten übersichtlich angeordnet und gut zu öffnen sein, der Abstand der Bits sollte einen guten Zugriff ermöglichen.

Qualität

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Unpraktisch: Hier sind die Bits nicht ausreichend fixiert, auch fehlt eine sinnvolle Ordnung.

Ein Schwachpunkt bei der Verarbeitung von Schrauben ist der zuweilen mangelnde Grip des Bitprofils im Schraubenkopf – fast immer ist dieses Problem auf unzureichende Passung des Bits zurückzuführen. Rutscht der Bit im Schraubenkopf durch, so wird das Schraubenprofil unweigerlich beschädigt – die damit einhergehende noch schlechtere Passung erschwert ein bündiges Eindrehen der Schraube zusätzlich.

Welche Bits sind die besten?

Besonderes Augenmerk sollte man deshalb auf den spielfreien Sitz des Bitprofils im Schraubenkopf legen. Dazu den Bit einfach per Hand in den zu fixierenden Schraubenkopf einführen – nur wenn hier nichts wackelt, können größere Anzugsmomente übertragen werden. Beschichtungen der Bitoberfläche oder ein Besatz mit Diamantpartikeln verbessern den Kraftschluss zwischen Bit und Schraube. Ein Herausrutschen aus der Schraube – der sogenannte Camout-Effekt – wird damit weitgehend verhindert.

Den richtigen Bit verwenden

Wenn der Bit abrutscht oder im Schraubenkopf überdreht, sollten Sie zunächst prüfen, ob Sie überhaupt den richtigen Bit eingespannt haben. Bei Kreuzschlitz-Schrauben gibt es nämlich zwei miteinander nicht kompatible Systeme. Einfache Schrauben weisen nur ein einfaches Kreuz im Schraubenkopf auf. Auch der Bit darf bei dieser Geometrie mit der Bezeichnung Philips (Kürzel Ph) nur eine einfach gekreuzt angeordnete Klinge aufweisen. Außerdem muss der Bit genau in die Schraubenaufnahme passen: Die angewinkelten Bit-Flanken verschwinden dabei ohne Spiel in den Nuten des Schraubenkopfes.

Höhere Drehmomente können mit dem so genannten Prozidrive- System (Pz) besser übertragen werden. Erkennbar ist diese Schraubengeometrie an zusätzlichen feinen Nuten zwischen den eigentlichen Kreuzschlitzen. Die Prozidrive-Bits weisen entsprechende zusätzliche, zurückgesetzt angeordnete Klingen auf, die in diese Nuten hineingreifen und den Kraftschluss verbessern.

Außerdem unterscheidet sich der Winkel, mit dem die Bit-Spitze in den Schraubenkopf greift – Prozidrive- Schrauben können deshalb gefahrlos auch in einem gewissen Winkel schräg verschraubt werden, ohne dass Bit und Schraube dabei Schaden nehmen.

Materialkunde: Bits – worauf achten?

Freilich hält die Wirkung nur so lange, bis die Beschichtung an den Bitflanken verschlissen ist. Schon beim Kauf können Sie wesentliche Qualitätsmerkmale an Bits überprüfen: So muss jeder einzelne Bit mit einer Herstellerkennung versehen sein – fehlt sie, sind mangelhafte Passung und Härte wahrscheinlich. Eine Größen- oder Materialbezeichnung genügt nicht! Sets sollten leicht zugänglich sein, die Bits müssen zudem sicher gehalten werden und leicht greifbar angeordnet sein.

Gute Bits halten hunderte von Verschraubungen aus. Sie bestehen aus Chromvanadium, in das zusätzlich Molybdän und Wolfram hineinlegiert wurden – das hat seinen Preis. Die Krönung: PVD-Beschichtung oder Diamantbesatz, die Grip und Standzeit weiter erhöhen. Topwerkzeuge haben außerdem Torsionszonen, die das Anzugs-Drehmoment gezielt verringern.

Die härtesten Bits

Greift der Bit trotz richtigem Antrieb und korrekter Bit-Größe nicht, haben Sie vermutlich am falschen Ende gespart. Billig ist Schrott: Gerade bei Bits gilt diese einfache Regel praktisch immer. Denn die kleinen Schraubköpfe sind besonders hohen Belastungen ausgesetzt – Billigprodukte sehen in dieser Disziplin nur vor dem ersten Gebrauch gut aus – wenige Verschraubungen genügen, bis sie nurmehr Schrottwert haben. Welcher Bits wirklich gut sind, zeigt unser Bit-Test >>

Fotos: sidm / Archiv

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