Pfirsichbaum schneiden
Der Pfirsichbaum ist mit seiner rosafarbenen Blütenpracht ein Augenschmauß im Garten. Was Sie beim Pfirsichbaum schneiden beachten sollten, erfahren Sie hier.
Damit Sie sich auch seine Früchte schmecken lassen können, bedarf der Pfirsich regelmäßiger Obstbaumpflege: Ein kräftiger Rückschnitt vor der Blüte fördert die Fruchtbildung und verhindert, dass der Pfirsichbaum überaltert und verkahlt.
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Warum muss man überhaupt den Pfirsichbaum schneiden? In der Natur erhält die Pflanze ja auch keinen regelmäßigen Pfirsichbaumschnitt – so kann man argumentieren, muss dann aber mit einer kargen Ernte zufrieden sein! Erforderlich ist der Rückschnitt des Pfirsichbaums, da die Pflanze nur an einjährigem Holz (Zweige, die im Vorjahr neu gewachsen sind) Früchte bildet. Und jeder dieser Triebe trägt nur ein einziges Jahr Früchte, oft schon im dritten Jahr schmückt diese "alten" Zweige nur noch Blattwerk.
Daher sollten Sie jedes Jahr den Pfirsichbaum schneiden! Denn so entfernen Sie fruchtlose Äste, die der Baum mühsam ernähren müsste. Prinzipiell wird der Pfirsichbaum eher kräftig eingekürzt als zu vorsichtig:
Ziel des Pfirsichbaumschnitts
Neben der Jungerhaltung des Pfirsichbaums dient der jährliche Rückschnitt auch dazu, die Krone licht & luftig zu halten: Typische Schnittform beim Pfirsichbaum ist die "Hohlkrone": Hierfür wird der Mitteltrieb des Pfirsichs in jungen Jahren direkt oberhalb von drei bis vier kräftig ausgebildeten Seitentrieben gekappt. Von diesen "Gerüst-Ästen" erfolgt der weitere Aufbau der Pfirsich-Krone.
Eine Sonderform ist die "Tellerkrone", bei der durch gezielten Rückschnitt die Bildung von vielen Fruchttrieben aus den Gerüst-Ästen erzwungen wird. Die Jungtriebe verzweigen sich nach oben immer weiter, sodass ein "abgeschittenes" Kronenende entsteht: Hier haben die Pfirsiche optimale Bedingungen (Sonne!) zu reifen. In kleinen Gärten lohnt sich auch die Erziehung des Pfirsichbaums auf einem Spalier. In jedem Fall sollten Sie dem Pfirsichbaum einen sonnigen Standort spendieren – Südlage, windgeschützt durch Hecken oder mit einer Wärme abstrahlenden Hauswand im Rücken.
Das ist beim Pfirsichbaumschnitt zu beachten
Die gewünschte Kronenform (s. o.) und die Eigenschaft des Pfirsichs, nur an einjährigem Holz Früchte anzusetzen, führt Ihnen die Gartenschere beim Rückschnitt. Mit diesen Tipps lernen Sie, welche Triebe Sie aus dem Pfirsichbaum schneiden sollen:
- Holztriebe sind lange, kräftige Äste, die ausschließlich spitze Blattknospen tragen. Holztriebe schneiden Sie auf ein bis drei Augen zurück, an ihnen können in den Folgejahren fruchttragende Jungtriebe wachsen.
- Falsche Fruchttriebe sind blattlose Blütentriebe: Zwar zeigen sie oft zahlreiche rundliche Blütenknospen, doch fehlen die spitzen Blattknospen. Damit fehlen dem Pfirsich später die Blätter als Nährstofflieferant – die Frucht verkümmert und fällt unreif vom Baum. Falsche Fruchttriebe können Sie daher komplett auslichten.
- Wahre Fruchttriebe erkennen Sie an den für den Pfirsichbaum typischen Drillingsknospen: Jede spitze Blattknospe wird von zwei runden Blütenknospen umrahmt. Diese Zweige bringen Früchte und neues Fruchtholz hervor! Für saftige süße Pfirsiche kürzen Sie wahre Fruchttriebe auf zwei bis sechs Blütenansätze ein. Praxistipp: Die Zahl der verbleibenden Drillingsknospen sollte in der Kronespitze geringer, am unteren Rand höher sein.
- Buketttriebe sind stark mit fruchtbaren Knospen besetzte Kurztriebe an altem Holz. Lassen Sie Buketttriebe stehen und freuen Sie sich über die reiche Ernte.
Wann kann man den Pfirsichbaum schneiden?
Klare Antwort: Am einfachsten gelingt der Pfirsichbaumschnitt im Spätwinter, wenn sich die Blütenknospen schon deutlich abzeichnen. Wenn Sie noch Frost erwarten, kann der Rückschnitt auch während der Blütezeit erfolgen – dann können Sie auch gleich erfrorenes Holz mit auslichten.
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Fotos: Peter von Bechen / pixelio.de
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