Gartenschere
Die Gartenschere ist für kleine Pflegeschnitte im Blumenbeet unerlässlich: Weil die Gartenschere auf grüne, dünne Zweige und Triebe spezialisiert ist, nennt man sie auch Rosen- oder Rebschere.
Ein unterschätztes Werkzeug: Gerät ein Schnitt unsauber, heilt die Wunde langsamer und Pilze und Bakterien können darüber in die Pflanze eindringen. Gerade bei "wertvollen" Pflanzen wie Zierrosen und Weinreben ist es wichtig, dass die Gartenschere saubere Schnitte setzt, um den Pflanzen nicht zu schaden.
Qualität einer Gartenschere erkennen
Eine Gartenschere braucht man sowohl auf Balkon und Terrasse, als auch im Garten. Jedoch gibt es für jede Schneidarbeit ein spezielles Gerät. So erkennen Sie eine gute Gartenschere:
- Die Schere muss griffig in der Hand liegen – probieren Sie die Passform im Laden aus.
- Hochwertige Modelle besitzen ergonomisch geformte Griffe mit gepolsterten Mulden.
- Gartenscheren mit beschichteten Klingen erleichtern die Arbeit.
- Der Öffnungswinkel darf nicht zu groß sein, sonst können Menschen mit kleinen Händen die Gartenschere nur noch mühsam mit zwei Händen bedienen – Top-Scheren haben einen verstellbaren Öffnungswinkel.
- Sicherheit geht vor: Lassen sich die Griffe verbiegen droht Quetsch-Gefahr.
- Für die Lebensdauer der Gartenschere ist es wichtig, das sie zur Wartung demontiert werden kann.
- Zusatzfunktionen wie ein Drahtschneider erhöhen den Nutzen der Gartenschere.
- Nachkauf-Garantie für Verschleißteile.
- Für Linkshänder gibt es Gartenscheren, deren Schneiden sich um 360° drehen lassen.
- Gute Sicherung bei Nichtgebrauch.
All diese Eigenschaften sind nicht zum Null-Tarif erhältlich: Beim Kauf einer guten Gartenschere sollten Sie daher mindestens mit 20 Euro rechnen. Schneller Verschleiß, Bruch der Plastik-Griffe oder gar Blasen und Verletzungen im Gebrauch sind bei Billig-Gartenscheren keine Seltenheit, wie unsere Gartenschere-Tests immer wieder zeigen:
Amboss-Gartenschere oder Bypass?
Gartenscheren sind kleine Kraftpakete: Die Schnittleistung wird dabei vor allem über den Krafteintrag und die Klingengeometrie bestimmt. Amboss- und Bypassscheren sorgen dabei schnell für einen Glaubenskrieg unter Gärtnern:
- Die Ambossschere arbeitet nach dem Prinzip "Beil und Widerlager": Der zu durchtrennende Ast wird von der Klinge auf eine Gegenplatte gedrückt und dann gespalten. Leider wird dabei die Rinde gequetscht, was die Ambossschere ungeeignet für empfindliche Pflanzenstängel, zartes Grünholz und frische Triebe macht.
- Die Bypass-Gartenschere trennt mit zwei aneinander vorbeilaufenden, scharfen Klingen dünne Zweige und Pflanzenstengel sauberer ab – wie man es von der Haushaltsschere kennt. In der Regel sind die Klingen gebogen, um näher am Stamm schneiden zu können (so werden die "Kleiderhaken" genannten Aststummel genannt, die beim Pflanzenrückschnitt unbedingt vermieden werden sollen). Nachteil: Bei hartem Totholz verkeilt sich der Ast schnell mal zwischen den Schneiden.
Praxistipp: Ob eine Gartenschere auch Papier schneiden können sollte, ist umstritten. Wenn sie es aber kann, dann ist es zweifelsohne ein Ausweis für die Präzision der Klingen und des Gelenks. Ein entsprechender Test schon vor dem Kauf kann bei Bypass-Modellen also durchaus dazu beitragen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Prüfen Sie dabei auch gleich, ob sich verschleißende Klingenteile später mit Schrauben demontieren lassen!
Von Hecke bis Baum – welche Scheren Sie für welche Gartenarbeiten unbedingt benötigen, zeigen wir Ihnen exemplarisch im folgenden Video:
Gartenschere warten
Wer seine Gartenschere nach jedem Gebrauch trocken abwischt und ab und zu einen Tropfen Öl spendiert, hat den größten Teil der Gartenschere-Pflege schon erfüllt – so verhindern Sie rostige Schneiden und schwergängige Getriebe und Scharniere. Erst wenn die Klinge stumpf wird, ist es erforderlich, die Gartenschere zu schärfen:
Praxistipp: Da beim Schärfen der Gartenschere zwangsläufig Material abgetragen wird, sollten Sie das Schere-Schleifen nicht übertreiben. Empfehlenswerter ist es, die Gartenschere bei zu dicken Ästen (ab ca. 3cm Durchmesser) zur Seite zu legen und stattdessen die Baumsäge zu bemühen.
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