Licht im Bad
Wer ein innenliegendes Bad hat, muss sich dafür nicht entschuldigen. Schließlich kommt es darauf an, was man daraus macht: Wunderschön wird ein Bad erst, wenn Sie ihm das richtige Licht spendieren – so gelingt’s!
Wer bei seinen Überlegungen das Wohlfühlen an die erste Stelle rückt, erzielt laut Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) schnell Ergebnisse, die sich sehen lassen können. Mit der richtigen Badbeleuchtung wird auch die fensterlose Nasszelle zur Wohlfühl-Oase.
Mit einer raffinierten Leuchten-Anordnung etwa innerhalb einer abgehängten Decke aus Gipskarton glänzt und funkelt die Einrichtung. Kleine, auf die Spiegel gerichtete Punktstrahler vervielfältigen sich darin und machen den Raum licht und freundlich. Beidseitig senkrecht beleuchtete Spiegel oder Spiegelschränke am Waschtisch erhellen das Gesicht komfortabel ohne Schattenwurf oder Blendung.
In jedem Fall vermeiden sollte man bei der Planung der Badbeleuchtung grelles Einheitslicht, da es die Umgebung wie ein steriles Chemielabor erscheinen lässt. Lichtlösungen, die einzelne Sanitärobjekte betonen, schaffen dagegen heimelige Atmosphäre. Aber auch blanke, weiße Fliesen werfen Licht zurück, Möbel mit Spiegeltüren und große Spiegelflächen bis unter die Decke schaffen neue Perspektiven und helfen dabei, die Dunkelheit aus dem Bad zu vertreiben.
Badbeleuchtung planen – auch ohne natürliches Licht
Wer auf die raumprägende Wirkung eines Fensters nicht verzichten mag, dem rät der Bonner Dachverband zu einer Dekovariante. Das kann zum Beispiel ein mit Milchglas hinterlegter Rahmen sein, der mit Abstand vor der Wand sitzt. Dahinter streuen Leuchtstoffröhren warmes Licht ins Bad. Eine Jalousie macht die Illusion perfekt. Auf ähnliche Weise lässt sich selbst ein Oberlicht vortäuschen. Wenn die Möglichkeit besteht: Ein Durchbruch zu einem anderen Raum bringt richtiges Tageslicht an den Waschplatz.
Unverzichtbar ist eine feste, glasklare Duschabtrennung – und das nicht nur im Hinblick auf die optische Vergrößerung des Raumes. Anders als beim Vorhang kann man bei ihr das Wasser abstreifen und unangenehmen Schäden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit vorbeugen. Nicht zuletzt deshalb empfiehlt die VDS in jedem Fall eine gute Entlüftung über einen Ventilator oder ein Gebläse im Installationsschacht bzw. in der Außenwand. Darüber hinaus sind seit einiger Zeit sogar Geruchsabsaugungen für Unterputzspülkästen in Vorwandelementen auf dem Markt. Im SHK-Fachhandel gibt es Auskunft über eventuelle bauseitige Anforderungen.
Bei der Planung von innenliegenden Bädern rät die VDS zu guter Lichtplanung in Kombination mit Spiegeln. Lösungen, die einzelne Sanitärobjekte betonen, schaffen demnach heimelige Bereiche und angenehme Atmosphäre. Blanke, weiße Fliesen werfen Licht zurück, senkrecht beleuchtete Spiegel(schränke) erhellen das Gesichtsfeld blendfrei. Pflanzen spiegeln sich darin wider und holen ein Stück Natur in den Raum. Besonderer Clou: ein Dekofenster. Laut VDS kann das ein mit Milchglas hinterlegter Rahmen sein, der mit Abstand vor der Wand steht. Dahinter verbreiten Leuchtstoffröhren warmes Streulicht. Eine Jalousie macht die Illusion perfekt.
Bäder ohne Tageslicht müssen kein Schattendasein führen. Eine sowohl auf den Raum als auch auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittene Lösung lässt den kleinen Schönheitsfehler schnell vergessen. Neben der Möglichkeit, mit in der Decke integrierten Leuchtstoffröhren einzelne Bereiche zu betonen und interessante Konturen zu schaffen, kann ein Durchbruch zu einem benachbarten Zimmer ebenfalls den gewünschten Kontakt zur Außenwelt bringen. Bei dieser und allen anderen „innenliegenden“ Varianten stets wichtig: eine gute Entlüftung über einen Ventilator oder ein Gebläse im Installationsschacht bzw. in der Außenwand. Das beugt Feuchteschäden vor und dient letztlich der Gesundheit.
Elektroinstallationen für Badbeleuchtung
Vor allem im Bad gilt: Beginnen Sie rechtzeitig mit der Lichtplanung und sparen Sie nicht an Auslassdosen für Deken- und Wandleuchten sowie für Steckdosen! Ist das Bad erst einmal gefliest, sind Korrekturen kaum mehr möglich. So planen Sie Ihr Licht im Bad fachgerecht.
Ganz wichtig aber ist: Das Badezimmer ist ein Ort, in dem Feuchtigkeit und Elektrizität aufeinandertreffen. Bei der Planung müssen deshalb aus Sicherheitsgründen Vorkehrungen unbedingt beachtet werden, die in DIN VDE 0100 Teil 701 beschrieben sind.
Schutzkleinspannung für die Sicherheit
Generell gilt: Im Bereich von Dusche oder Badewanne müssen die Leuchten gegen Spritzwasser (Schutzart IP X4) oder Strahlwasser (IP X5) geschützt sein und dürfen nur mit Schutzkleinspannung bis 12 Volt betrieben werden. Für Licht in der Dusche oder für die Lektüre in der Badewanne empfiehlt sich das breitstrahlende Licht aus Downlights.
Im Zweifelsfall hilft ein Fachmann weiter. Lichtplaner und Elektroinstallateure sorgen dafür, dass die Produkte richtig eingebaut werden, sowohl technische als auch Sicherheits-Richtlinien eingehalten werden. Und Sicherheit hat im Bad höchste Priorität.
Prüfzeichen garantieren den fehlerfreien Betrieb
Sicherheitsprüfzeichen wie VDE, ENEC oder GS belegen zudem die Betriebssicherheit der Leuchten. Auch hier gilt: Bei Unsicherheit lieber den Fachhandel oder das Elektrohandwerk um Rat fragen.
Interview: Richtige Bad-Beleuchtung planen
Im grellen Schein der Halogenspots ist es Ihnen vielleicht noch nicht aufgefallen: Ihr Bad ist schön! Wunderschön wird es erst, wenn Sie ihm das richtige Licht spendieren. Wie das geht, weiß unser Experte. Wenn es Licht-Probleme gibt, dann kann Dr. Jürgen Waldorf weiterhelfen. Der Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Gutes Licht erklärt im BAUIDEE-Interview, wie in Bädern eine angenehme Atmosphäre entsteht.
- Welche Beleuchtung brauchen Bäder?
Am wichtigsten ist eine gute Allgemeinbeleuchtung durch Deckenleuchten. Im Raum können Sie sich schnell orientieren und bemerken Gefahren besser, zum Beispiel Wasserpfützen. Unentbehrlich ist auch eine gute Spiegelbeleuchtung. Zwei baugleiche Leuchten rechts und links neben dem Spiegel sind ideal. Sie leuchten Gesicht und Körper beim Rasieren oder Schminken gleichmäßig aus, ohne Schatten zu werfen. Große Spiegel vertragen eine zusätzliche Leuchte quer darüber. Gut sind Leuchten mit Opalglas-Abdeckung, weil sie das Licht weich in den Raum streuen. Auf Spots und Halogenstrahler sollten Sie am Spiegel verzichten, denn sie blenden zu sehr. Auch hartes, kühles Licht ist ungünstig: Lampen bzw. Leuchtmittel mit warmweißer Lichtfarbe sind hier die bessere Wahl. Ergänzen können Sie Allgemein- und Spiegelbeleuchtung durch eine Akzentbeleuchtung. Das kann zum Beispiel eine spezielle Leseleuchte für die Badewanne oder farbiges Licht in der Duschkabine sein. - Was mache ich bei einem kleinen Bad?
Hier reicht eine gute Spiegelbeleuchtung links und rechts neben dem Spiegel aus. Beachten Sie aber auch die Raumgestaltung: Helle, freundliche Töne weiten das Badezimmer. Dunkle Fliesen und Wandfarben schlucken hingegen mehr LichtEs sind mehr Leuchten oder stärkere Lampen nötig. - Welche Unterschiede gibt es bei Tageslicht- und fensterlosen Bädern?
Tageslichtbäder benötigen je nach Fenstergröße und Lichteinfall nur abends und nachts künstliches Licht. Sehr komfortabel sind moderne Beleuchtungssysteme, die das Licht per Knopfdruck steuern. Sie passen die Lichtverhältnisse dem Tageslichtanteil im Raum an. Bei fensterlosen Bädern ist eine gute Lichtplanung das A und O, weil sie ausschließlich künstlich beleuchtet werden. Viel Helligkeit bringen Lichtmodule an der Decke oder beleuchtete Glaswände. Akzente setzen zum Beispiel leuchtende Regalböden, und farbige LEDs in Boden oder Wand tauchen den Raum in wechselndes Licht. - Eignet sich indirektes Licht fürs Bad?
Ja, denn Licht verwandelt das Bad in einen gemütlichen Wohnraum. Es ist Teil der Akzentbeleuchtung. In Wandnischen oder Regale eingebaute Leuchten betonen Raumarchitektur, Einrichtung oder Accessoires. Rein indirekte Beleuchtung ist im Bad aber ungeeignet, da sie unscharfe Konturen zeichnet und viel zu dunkel ist. - Wann sollte ich mit der Lichtplanung beginnen?
Auf jeden Fall vor dem Renovieren. Alle Wünsche und Vorstellungen können in dieser Phase berücksichtigt und genügend Anschlüsse eingeplant werden. - Was muss ich bei der Planung beachten?
Zuerst sollten Sie klären, wie Sie das Bad später nutzen möchten. Soll es ein Badeparadies für die Familie, ein Refugium zum Entspannen oder ein Gästebad sein? Danach richtet sich das Beleuchtungskonzept. Ganz wichtig ist aber die Sicherheit – egal um welchen Badtyp es sich handelt. Schon bei der Planung müssen die Vorschriften der DIN-Norm VDE 0100 Teil 701 eingehalten werden. Sie unterscheidet drei Schutzbereiche: Bereich 0 umfasst den Innenraum der Bade- und Duschwanne. Hier darf man nur Leuchten mit Schutzkleinspannung bis 12 Volt verwenden. Bereich 1 begrenzt die senkrechten Flächen um Bade- und Duschwanne im Abstand von 120 cm um den Brausekopf. Auch hier sind nur 12-Volt-Leuchten erlaubt. Es schließt sich der Bereich 2 mit einer Tiefe von 60 cm an. Die farbige Akzentbeleuchtung wechselt die Farbe, wenn das Wasser läuft: Handbrause Clear Lux von Hansa, für ca. 370 Euro. - Das heißt also, ich darf nur ganz bestimmte Leuchten verwenden?
Ja, Badleuchten sollten mindestens der Schutzart IP X4 (geschützt gegen Spritzwasser) entsprechen. Wichtig: Sie dürfen nur in die Bereiche 1 und 2 eingebaut werden. Bei stärkerem Wasserkontakt beispielsweise durch Massagedüsen in der Duschkabine (Bereich 1) ist mindestens die Schutzart IP X5 (geschützt gegen Strahlwasser) notwendig. An den Sicherheitsprüfzeichen wie VDE, ENEC oder GS erkennen Sie die Betriebssicherheit. - Kann ich die Beleuchtung selbst planen?
Im Zweifelsfall rate ich immer dazu, einen Lichtplaner oder Elektroinstallateur zu beauftragen. Schließlich treffen im Bad Feuchtigkeit und Elektrizität aufeinander, was bei falscher Handhabung der Produkte lebensgefährlich werden kann. Fachleute wissen genau, wie und wo Anschlüsse gesetzt und Leuchten richtig eingebaut werden und welche Richtlinien wichtig sind. - Tipp: Energiesparlampen – anstelle von Glühlampen können Sie im Bad auch Energiesparlampen verwenden. Diese gibt es längst in verschiedenen Lichtfarben – unter anderem auch im empfohlenen Warmweiß (=ww, < 3300 Kelvin). Im Vergleich zur Glühlampe verbraucht eine Energiesparlampe ca. 75-80% weniger Strom.
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