Anhänger reparieren
Wettereinflüsse und Verschleiß haben unserem Kfz-Anhänger sichtbar zugesetzt. Wir zeigen deshalb, wie Sie Ihren Anhänger reparieren können! Eine neue Bodenplatte können Sie selbst montieren und die meisten Ersatzteile gibt es beim Hersteller.
Einfache Transport-Anhänger sind robust und mechanisch vergleichsweise simpel aufgebaut – daher können Sie Ihren Anhänger selbst reparieren. Schäden treten bei gelegentlichem Gebrauch meist weniger durch Verschleiß als vielmehr durch den Einfluss der Witterung auf – typisch dafür ist die in unserem Beispiel schon teilweise morsche Grundplatte in der Ladefläche. Weitere von uns behobene Schäden waren die Folge von Korrosion. Alle nicht direkt mit der fahrzeugtypischen Konstruktion in Zusammenhang stehenden Komponenten am Anhänger können Sie mit üblichen Standard-Teilen aus dem Baumarkt reparieren – das betrifft vor allem die Grundplatte aus harzgetränkter Siebdruckplatte, aber auch die zahlreichen angerosteten Verbindungsschrauben.
Praxistipp: Da beim Fahren Vibrationen zu einem Lösen der Schraubverbindungen führen könnten, sollten bei der Neumontage grundsätzlich neue Schrauben, Unterlegscheiben und mit einem Kunststoff-Pressring versehene Sicherungsmuttern verwendet werden. Nutzen Sie besser verzinkte Schrauben und keine aus Edelstahl, da letztere bei gleicher Dimensionierung eine deutlich geringere Stabilität aufweisen.
Anhänger-Reparatur sichert Stabilität
Achten Sie darauf, die Grundplatte wieder an allen vorgesehenen Befestigungspunkten am Chassis des Anhängers zu verschrauben, da die Platte den Aufbau des Anhängers mit versteift und damit eine konstruktive Aufgabe übernimmt. Bauteile, die Teil des tragenden Aufbaus sind oder eine fahrzeugtypische Funktion übernehmen, sollen Sie bei Defekten oder fortgeschrittener Korrosion tauschen und dabei als Original-Ersatzteil beim Hersteller nachkaufen – in unserem Fall betrifft dies eine Aufnahme für die absenkbaren Fahrzeugstützen sowie eine Quertraverse am Unterboden. Bei namhaften Anbietern können Sie die Ersatzteile im Internet ausfindig machen und meist auch direkt online bestellen.
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So sichern Sie den Versicherungsschutz im Schadensfall und vermeiden Probleme bei der nächsten TÜV-Abnahme, die bei Anhängern alle zwei Jahre ansteht. Auch wenn KfZ-Anhänger grundsätzlich wetterfest ausgelegt sind: Für die Dauerhaftigkeit ist ein Abstellort unter einem Regendach empfehlenswert – das gilt besonders für gebremste Modelle.
Praxistipp: Ist eine Bremse vorhanden, diese bei längeren Betriebspausen nicht anziehen – die Bremsbacken könnten dann festrosten und eine teure Reparatur verursachen. Besser ist es, den Anhänger mit Radkeilen am Fortrollen zu hindern und mit gelöster Bremse abzustellen. Beachten Sie außerdem, dass Anhänger im öffentlichen Straßenraum nur für eine begrenzte Zeit abgestellt werden dürfen. Die Straßenverkehrsordnung besagt, dass ohne Zugfahrzeug abgestellte Anhänger nur zwei Wochen an derselben Stelle parken dürfen. Danach müssen Sie den praktischen Transporthelfer also umparken.
Siebdruckplatte nachbehandeln
Siebdruckplatte ist mechanisch robust, bietet einen extrem guten Schutz gegen Bewitterung und ist auch bei ständiger Feuchtebelastung sehr dauerhaft.
Wird das Material beschnitten, müssen allerdings die Kanten unbedingt sorgfältig nachbehandelt werden, um auch in diesem Bereich wieder einen Feuchteschutz herzustellen. Gut geeignet sind dafür eine Grundierung für Hirnholz und eine passender brauner Farbanstrich (hier gezeigt von Remmers).
Reparaturen am Grundaufbau des KfZ-Anhängers
So leicht wie möglich, so stabil wie nötig – die Konstruktion von Fahrzeugen unterliegt spezifischen Vorgaben, die nicht einfach zu vereinen sind. Damit die konstruktive Auslegung bei Reparaturen gewahrt wird, sollten Sie bei allen direkt zum Fahrzeugchassis gehörenden Komponenten ausschließlich Ersatzteile des Herstellers verwenden. Damit wird außerdem sichergestellt, dass die Betriebserlaubnis nicht gefährdet wird, die bei nicht sachgemäßen Reparaturen erlöschen könnte. Wenn Sie sich nicht sicher sind oder sich die Reparatur selbst nicht zutrauen, sollten Sie einen Fachhändler hinzuziehen oder die Reparatur einem Fachbetrieb überlassen – den richtigen Ansprechpartner können Sie über den Hersteller ermitteln.
Auf jeden Fall sollten Sie Ihren Anhänger regelmäßig auf Schäden untersuchen: Die Funktion der lichttechnischen Anlage vor jeder Nutzung nach dem Anschluss an die Bordelektrik des Zugfahrzeugs, den mechanischen Zustand wenigstens einmal jährlich, am besten vor Beginn häufigerer Nutzungen zum Beispiel im Frühjahr. Überprüfen Sie dabei gleich auch das Alter der Bereifung – bei gebremsten Anhängern mit einer Zulassung bis 100 km/h auf Autobahnen dürfen die Reifen nicht älter als sechs Jahre sein, auch sonst sollten Sie die Pneus nach höchstens 8 Jahren austauschen. Das Produktionsdatum können Sie anhand der auf der Reifenflanke eingeprägten DOT-Nummer erkennen (Beispiel: 0421 = 4. Woche in 2021). Montieren Sie neue Bauteile stets mit neuen Schrauben, um die Zuverlässigkeit der Verbindungen zu garantieren – schließlich sind KfZ-Anhänger im Fahrbetrieb starken Vibrationen und Erschuütterungen ausgesetzt. Gebremste Modelle sollten Sie in längeren Betriebspausen übrigens mit gelöster Bremse abstellen – Räder mit Keilen sichern!
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