Was jeder über Ladegeräte für Akkus wissen sollte
Lithium-Ionen-Akkus sind längst der technische Standard bei kabellosen Werkzeugen – mit typischen Voltklassen und Akku-Ladegeräten. Wir geben einen Überblick.
Akkubetriebene Werkzeuge sind der Megatrend in der Welt der Elektrowerkzeuge. Nachdem Profis bereits weitgehend auf kabelgebundene Maschinen verzichten, erobern auch im Heimwerker-Segment Akkugeräte selbst Anwendungen mit hohen Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Reichweite. Möglich wird dieser Trend durch fallende Preise und den endlich um sich greifenden Systemgedanken. Verschiedene Geräte können mit dem gleichen Akku genutzt werden – ist dieser Akku einmal vorhanden, können weitere Geräte ohne ein teures eigenes Akku-Ladegerät zugekauft werden.
Diese universelle Nutzung geht einher mit steigenden Anforderungen an die Akku-Ladegeräte. Damit der teure Akku effizienter genutzt werden kann, soll er nach der Nutzung schnell wieder geladen zur Verfügung stehen. Schnelllader machen dies möglich, aktiv kühlende Superlader verkürzen die Ladezeit weiter. Für Maschinen mit mehreren parallel genutzten Akkupacks werden inzwischen Doppel-Ladegeräte angeboten, die zwei Akkus – auch mit unterschiedlichem Ladezustand – gleichzeitig befüllen können.
Vergleich dreier Akku-Ladegeräte
Angesichts der noch immer hohen Kaufpreise für Werkzeugakkus lohnt es sich, in hochwertige Ladegeräte zu investieren. Denn die ausgefeilte Elektronik mit Überwachungen von Spannung, Ladestrom und Zellentemperatur füllt den Akku nicht nur schnell, sondern auch schonend.
Aktiv gekühlte Lader
Wird der Akku vom Ladegerät per Luftstrom mit einem kleinen Ventilator gekühlt, sind sehr kurze Ladezeiten möglich, ohne den Akkupack zu schädigen.
- Vorteil: Schnelles Laden mit hohem Ladestrom und schneller Beginn des Ladevorgangs, auch wenn der Akku zuvor bei starker Belastung erwärmt wurde.
- Nachteil: Akku sollte nach Abschluss des Ladens noch weiter im Ladegerät gekühlt werden, sonst könnte sich die Lebensdauer verringern. Ladegeräte meist vergleichsweise teuer.
Schnell-Lader
Mit aufwendiger Elektronik und einer Spannungs- und Temperaturkontrolle des Akkupacks arbeiten typische Ein-Stunden- Ladegeräte.
- Vorteil: Akkus der mittleren Leistungsklasse sind nach einer Stunde voll geladen. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis des Ladegeräts.
- Nachteil: Bei durch starke Entladung erwärmten Akkus beginnt der Ladevorgang erst, nachdem der Akku durch die Umgebungsbedingungen abgekühlt ist.
Einfach-Lader/USB
Bei einem nur kleinen Ladestrom dauert der Ladevorgang länger. Dafür kann auf eine aufwendige Überwachung verzichtet werden, ohne dass dies den Akkuzellen schadet.
- Vorteil: Preiswerte Technik, daher sind solche Lader oft bei komplett mit Akkuausstattung verkauften Werkzeugen zu finden.
- Nachteil: Lange bis sehr lange Ladezeiten. Je nach Ausführung nur begrenzte Überwachung der Akkuzellen. Der Akku sollte daher nach Ladeende entnommen werden.
Luftgekühlte Ladegeräte schützen Akkus vor Überhitzung
Um das Tempo weiter zu steigern, arbeiten Super-Schnelllader mit einer aktiven Kühlung der Akkuzellen, um der Erwärmung entgegenzuwirken, die bei einer Ladung mit hohen Stromstärken bis zu 10 Ampere auftritt. Ladegeräte mit aktiver Kühlung wirken der Erwärmung des Akkupacks beim Laden mit höheren Strömen entgegen. Dazu wird mit einem kleinen Ventilator ein Luftstrom erzeugt, der in eine dafür vorgesehene Öffnung im Akku geblasen wird. Vorteil: Der Ladevorgang ist schneller abgeschlossen – teilweise schon nach 20 Minuten. Doch diese Technik hat auch Nachteile: Durch die Öffnungen im Gehäuse können auch Verschmutzungen leichter in den Akku eindringen und die Lebensdauer beeinträchtigen. Entnimmt man den Akku gleich nach Abschluss des Ladevorgangs, sind die Zellen trotz Kühlung noch warm – eine sofortige Nutzung kann die Lebensdauer verkürzen. Besser: Akku weiter im Ladegerät belassen, bis der Kühlventilator abschaltet.
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